Der Internationale Tag der Freundschaft (engl. International Day of Friendship) wird in jedem Jahr seit dem Jahr 2011 am 30. Juli als Gedenktag begangen. Warum seit 2011? In jenem Jahr rief die UN-Vollversammlung zu einem Tag der Freundschaft auf, der durch gesellschaftliche Strukturen unterschiedlicher Ebenen und in allen geografischen Gegenden begangen werden kann, werden soll. Es soll ein Gedenktag sein, an dem an die Bedeutung der Freundschaft zwischen Personen, Ländern und Kulturen erinnert werden soll.

Freundschaft zwischen Menschen entsteht wohl meist spontan; sie ergibt sich im Alltag aus Begegnungen. Manche Begegnungen sind kurz oder selten, aber die freundschaftlichen Gefühle bleiben bestehen. Manche Begegnungen sind über einen längeren Zeitraum hinweg: gemeinsame Schulzeit, gemeinsame Zeit in Vereinen, gemeinsames Studium, gemeinsames Arbeiten, … Man sagt, dass in der Kindheit und vor allem in der Jugend geschlossene Freundschaften ein Leben lang halten. Kann man im reifen Alter noch Freundschaften von Dauer und Tiefe schließen? Kann sich Freundschaft aus Gewöhnung bilden? Wie viele echte Freundschaften kann ein Mensch haben? Freunde in sozialen Medien sind sicherlich in den wenigsten Fällen echte Freunde. Verliert Freundschaft in der Gegenwart durch die sozialen Medien an Wert? Was kann man tun, um Freundschaften zu bewahren, denn Freundschaften entstehen und können auch vergehen?

Aber was ist mit der Freundschaft zwischen Ländern und Kulturen, um die es bei diesem Gedenktag auch gehen soll?

In der Geschichte der Menschheit gab es zwischen Ländern und Kulturen eher Feindschaft denn Freundschaft. Frankreich z. B. galt den Deutschen lange als Erzfeind. Heute hegen beide Nationen freundschaftliche Beziehungen, wenn sie auch nicht frei von Problemen sind. Überhaupt ist die Europäische Union, ist die Idee eines einigen Europas eine Idee von Freundschaft. Auch unter Freunden kann man Meinungsverschiedenheiten haben, kann man sich ab und an einmal streiten.

Freundschaft hat immer etwas mit Verständigung zu tun, mit gegenseitigem Verstehen, mit Verständnis füreinander. Diese können im Verhältnis zwischen Ländern oder Kulturen nur durch Überwindung der Sprachbarrieren gefunden werden.

Insofern hat das Thema Freundschaft ganz viel mit dem Thema Dolmetschen und Übersetzen zu tun. Wir freuen uns, dass wir zu einem Berufsstand gehören, der so viel zum gegenseitigen Verständnis und zur Freundschaft zwischen Menschen, Ländern und Kulturen beiträgt.

Ich bin ehrenamtlich Landesvorsitzende der Osteuropa-Freundschaftsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern e. V. Nach der Wende bezeichneten wir uns zunächst – stammend aus der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft der drei Nordbezirke der DDR – als Gesellschaft zur Förderung der Beziehungen zu den Völkern Osteuropas Mecklenburg-Vorpommern e. V.

Die Mitglieder empfanden die Entfernung des Wortes „Freundschaft“ aus dem Vereinsnamen als schmerzlich, so dass wir uns nach wenigen Jahren in Osteuropa-Freundschaftsgesellschaft umbenannten.

Am 22. Juni 2021 begingen wir mit vielen Partnern den 80. Jahrestag des Überfalls Hitlerdeutschlands auf die Sowjetunion. In meiner Rede auf dem Markt in Schwerin führte ich aus:

„Mein eigener Großvater war bis 1948 in Minsk Kriegsgefangener; er hat die Stadt wieder mit aufgebaut, die zu 97% zerstört war. Ich habe dort in Minsk ab 1978 5 Jahre lang studiert. Zwischen 1948 und 1978 lagen nur 30 Jahre. Geschichtlich gesehen ein Wimpernschlag… Er war als Feind gekommen, ich als Freundin. In den fünf Jahren hat mich nie jemand als Deutsche schief angeschaut; nur eine alte Frau sagte einmal zu mir: „Kindchen, ich finde Sie ja ganz nett, aber Ihren Eltern möchte ich nicht begegnen…“

Es ist historisch beispiellos, dass uns Deutschen durch die Bürger der Sowjetunion, durch die Russen vergeben wurde. In der Stunde des Sieges 1945 sprach Stalin: "Die Hitler kommen und gehen, das deutsche Volk aber bleibt."

Es gibt sehr viele Vereine und Initiativen in Deutschland, denen es um die Freundschaft mit Russland und den anderen Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion zu tun ist. Uns allen machen die aktuellen Tendenzen große Sorgen. Und wir meinen damit nicht, dass wir denken, dass die Russen Krieg wollen. Im Gegenteil.
Trotz aller Probleme und Ungereimtheiten, die sich in diesem Zusammenhang auftaten und auftun – es war für Deutschland immer gut, wenn es zu Russland freundschaftliche Beziehungen hatte. Drushba-Freundschaft!

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