Endlich Urlaub! Das bedeutet für viele: Mehr Zeit an der frischen Luft und in der Sonne. Der Tagesablauf ändert sich aber in vielen Urlaubsgebieten ist die ultraviolette Strahlung oft noch intensiver als zu Hause. Dies ist in Höhenlagen und in Äquatornähe ebenso der Fall, wie am Meer, wo UV-Strahlen durch Wasser und Sand reflektiert werden. „Sonnenurlaube können der Haut langfristig schaden. Unsere Haut vergisst nichts! Jeder Sonnenbrand, jede Hautrötung, jeder Aufenthalt in der Mittagssonne hinterlässt Schäden im Erbgut von Hautzellen. Diese summieren sich und können Jahrzehnte später zu Hautkrebs führen“, erläutert Professor Dr. Eckhard Breitbart, Dermatologe und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP). Derzeit erkranken jedes Jahr bundesweit rund 287.000 Menschen neu an Hautkrebs, über 36.000 davon am gefährlichen malignen Melanom.
Die Gefahr von UV-Schäden droht jedoch nicht nur in sonnenreichen Ländern. Ob am Mittelmeer oder an der Ostseeküste: Studien zeigen, dass sich Urlauber in beiden Regionen oft ähnlich hohen UV-Belastungen aussetzen. „Beim Urlaub im südlichen Ausland denken wir eher daran, uns vor der Sonne zu schützen. Hierzulande führt schon eine kühle Brise schnell dazu, dass wir auch mittags in der Sonne brutzeln, wenn die Strahlungsintensität am höchsten ist“, erklärt Dr. Beate Volkmer, Zellbiologin und Mitglied des Ausschusses „Strahlenrisiko“ der Strahlenschutzkommission (SSK).
„Wir können UV-Strahlen nicht mit unseren Sinnen wahrnehmen. Unser Verhalten in der Sonne ist daher eng mit unserem Temperaturempfinden verknüpft.“, erläutert Breitbart. „Ist es heiß und die Luft feucht, reagiert der Körper mit Unbehagen. Man fühlt sich schlapp und sucht Schatten auf. Dies schützt gleichzeitig vor Hitze und UV-Strahlung. Bei angenehmer Wärme und trockener Luft hingegen halten wir uns gern draußen auf und setzen unsere Haut verstärkt der UV-Strahlung aus. Beachten Sie daher täglich den ‚UV-Index‘ und schützen Sie sich entsprechend.“
Der UV-Index (UVI) beschreibt den am Boden erwarteten Tagesspitzenwert der sonnenbrandwirksamen UV-Strahlungsstärke. Auf einer Skala von 1 (niedrig) bis 11+ (extrem) können Nutzer das Sonnenbrandrisiko ablesen. Jedem Skalenwert sind dabei entsprechende Sonnenschutzmaßnahmen zugeordnet. Der UV-Index wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert und ist weltweit einheitlich. Aktuelle Werte und Prognosen für das In- und Ausland können unter anderem beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) und beim Deutschen Wetterdienst (DWD) abgerufen werden.
Richtiger UV-Schutz ist auch im Urlaub einfach umzusetzen. Durch Museumsbesuche oder Aufenthalte in schattigen Waldabschnitten können Urlauber beispielsweise hohe UV-Belastungen vermeiden. Für die Zeit, die in der Sonne verbracht wird, raten die Deutsche Krebshilfe und die ADP zu ausreichendem UV-Schutz. Dazu zählt Kleidung, die Schultern, Nacken und Dekolleté bedeckt und möglichst bis zu den Knien reicht, Schuhe, die den Fußrücken schützen sowie Sonnenbrille und -hut. Auf freie Hautstellen sollte ausreichend Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor (30 oder höher) aufgetragen werden. Weitere Informationen und kostenlose Materialien rund um das Thema UV-Schutz erhalten Interessierte online unter krebshilfe.de und unserehaut.de.
Die Deutsche Krebshilfe und die ADP sind Partner im UV-Schutz-Bündnis. Das UV-Schutz-Bündnis ist eine Initiative von 26 auf nationaler und europäischer Ebene tätigen Institutionen mit Expertise auf dem Gebiet der solaren UV-Strahlung und der Hautkrebsprävention. Ziel des Bündnisses ist es, auf einen sinnvollen UV-Schutz mit den richtigen Maßnahmen und den passenden Strukturen in allen Lebenswelten hinzuwirken, um UV-bedingten Erkrankungen, insbesondere Krebserkrankungen, vorzubeugen.
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