Ein spektakuläres Hochhauskonzert wird am Sonnabend, den 17. Juli um 19 Uhr, buchstäblich zum ersten Höhepunkt des Hamburger Kultursommers 2021. In einer Kooperation zwischen Kampnagel und Elbphilharmonie Hamburg spielen die Dresdner Sinfoniker auf den Dächern der Lenzsiedlung und des SV Grün-Weiß Eimsbüttel in Eimsbüttel/Stellingen eine Freiluftmusik, die weithin zu hören sein wird. Das Publikum kann das klangvolle Spektakel von den eigenen umliegenden Balkonen aus erleben oder auf Sitzgelegenheiten, die auf dem Rasen des anliegenden Sportplatzes Tiefenstaaken aufgestellt werden.

Auf den Dächern der Lenzsiedlung verteilt spielen Musikerinnen und Musiker der Dresdner Sinfoniker, eines der führenden Ensembles für zeitgenössische Musik, das sich ausschließlich für eigens initiierte Projekte wie dieses zusammenfindet. Besetzung und Setting für »Himmel über Hamburg« sind eindrucksvoll: 16 Alphörner, neun Trompeten, vier Tubas und vier chinesische Dà Gǔ-Trommeln sind auf das ganze Wohnquartier verteilt. Musiziert wird zeitgleich in ca. 40 Metern Höhe sowie ebenerdig auf dem Sportplatz Tiefenstaaken, wo die vier Trommeln und weiteres Schlagwerk für das rhythmische Fundament sorgen. Hier nimmt auch das Publikum seine Plätze ein. Weitere Alphornquartette sind hinter den Zuhörenden platziert, die regelrecht vom Klang eingeschlossen werden.

Die Kompositionen des Abends wurden im Hinblick auf die großen Entfernungen zwischen den Spieler*innen ausgewählt. So startet der Abend mit der Fanfare, die John Williams zur Eröffnung der Olympischen Spiele 1984 in Los Angeles schrieb. Das zweite Werk stammt von Giovanni Gabrieli, dem Star der venezianischen Musik im 16./17. Jahrhundert, der im Markusdom schon vor 400 Jahren mit Raumklangmusik von gegenüberliegenden Emporen für Furore sorgte. Blechbläsergruppen schicken Akkorde und virtuose Verzierungen von Hochhaus zu Hochhaus. Hauptwerk des Abends ist ein neues Stück des Münchner Komponisten Markus Lehmann-Horn, das speziell für dieses Projekt geschrieben wurde. Es beginnt mit ruhigen Rufzeichen der Alphörner und feiert im weiteren Verlauf eine Vielzahl an Klangmöglichkeiten der Blechbläser, des Schlagwerks und des enormen Konzertraums unter freiem Himmel. Das große Finale zitiert in einer Klangcollage hoffnungsvoll Beethovens »Ode an die Freude«.

Bereits am Vormittag des 17. Juli spielen die 33 Musiker*innen der Dresdner Sinfoniker kleine Konzerte in den Innenhöfen der Lenzsiedlung und Eimsbüttel, um die Bewohner*innen auf das große Konzerthappening am Abend einzustimmen.

»Himmel über Hamburg« verwandelt die Lenzsiedlung einen Tag lang in einen Konzertsaal unter freiem Himmel. Die Musik erreicht die Menschen dort, wo sie zu Hause sind – sei es bei einem Spaziergang durch ihr Viertel oder auf den Balkonen ihrer Wohnungen. Auf dem Sportplatz Tiefenstaaken stehen etwa 450 Sitzplätze zur Verfügung, von denen die Gebäude ringsum gut zu sehen sind.

Die Dresdner Sinfoniker haben im September 2020 in einer Hochhaussiedlung in Dresden erstmals ein vergleichbares Projekt realisiert. Ihr Ziel ist es, klassische und Neue Musik für viele anzubieten und so zu präsentieren, dass sie zum unvergesslichen Erlebnis wird.

HIMMEL ÜBER HAMBUG
Samstag, 17. Juli 2021 | 19 Uhr
Sportanlage Tiefenstaaken des SV Grün-Weiß Eimsbüttel
Hamburg Lenzsiedlung, Julius-Vosseler-Straße 195, 22527 Hamburg

Tickets für die Sitzplätze auf der Sportanlage Tiefenstaaken sind ab 6. Juli über www.elbphilharmonie.de erhältlich und kosten 5 Euro.

»Himmel über Hamburg« ist eine Kooperation von Kampnagel, Elbphilharmonie Hamburg und den Dresdner Sinfonikern, unterstützt von SV Grün-Weiß Eimsbüttel und der SAGA.

Das Konzertprogramm

John Williams (*1932) 

Olympische Fanfare 

für 16 Hörner, 9 Trompeten, 4 Tubas und Dà-Gû-Quartett 

Arrangement: Wieland Reissmann 

Giovanni Gabrieli (1557 – 1612) 

Canzon duodecimi toni 

Sonata XX a 22 

Canzon septimi toni no. 2 

für 16 Hörner, 9 Trompeten und 4 Tubas 

Arrangement: Wieland Reissmann 

Minxiong Li (1932 – 2009) 

龙腾虎跃 – Long Teng Hu Yue 

für Dà-Gû-Quartett 

Pause 

Markus Lehmann-Horn (*1977) 

Himmel über…  

für 16 Alphörner, 9 Trompeten, 4 Tubas und Dà-Gû-Quartett 

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