Der Countdown für die Olympischen und Paralympischen Spiele läuft und bereits jetzt blickt alle Welt gebannt nach Japan. Auch wenn eine Einreise für Touristen momentan noch nicht möglich ist, tut sich währenddessen einiges in der Megametropole Tokio. Neben ausgefallenen Themenzimmern mit eigener Campingoase oder jeder Menge Pokémons steht die Eröffnung der Tokyo Torch Terrace an – einem Bauprojekt, das nach seiner Fertigstellung in 2027 Japans größtes Gebäude beinhalten wird. Eine digitale Ausstellung, die Hokusais „große Welle bei Kanagawa“ und weitere bekannte Werke aus der Edo-Periode imposant in Szene setzt sowie ein Roboter-Café, das sich der Inklusion verschrieben hat, zählen zu den weiteren Neuigkeiten aus Tokio, auf die sich künftige Reisende bereits jetzt schon freuen dürfen.

Ein Roboter-Café der besonderen Art

Wenn Inklusion auf humanoide Roboter trifft, kann ein ganz besonderes Gastronomie-Konzept entstehen – wie im Dawn Avatar Robot Café in Tokios Stadtteil Nihonbashi, das am 22. Juni zum ersten Mal seine Türen geöffnet hat. Im Gegensatz zu klassischen Cafés bekommen Gäste hier die bestellten Speisen und Getränke von einem kleinen, weißen Roboter serviert. Besonders macht dieses Konzept allerdings die Arbeit hinter den Kulissen: Denn die kleinen Helfer dienen den Mitarbeitern als Avatare. Per Fernsteuerung über das Internet ermöglichen die 1,20 Meter großen Roboter den Menschen das Arbeiten, die aufgrund von körperlichen Behinderungen, Kinderbetreuung oder anderen Bedingungen ihr Zuhause für längere Zeit nicht verlassen können. Das innovative Café ist das jüngste Projekt des japanischen Robotik-Unternehmens Ory Laboratory Inc. und soll bei der Gestaltung einer barrierefreien Gesellschaft unterstützen. Die OriHime-D-Roboter, wie sie genannt werden, sind mit einer Kamera, einem Mikrofon und einem Lautsprecher ausgestattet. So können sie „sprechen“ und Befehle entgegennehmen, während sie sich durch den Raum bewegen. Da die Roboter auch durch Augenbewegungen gesteuert werden können, ermöglicht dieses Konzept auch immobilen Menschen das Arbeiten in der Gastronomie. Weitere Informationen unter https://dawn2021.orylab.com/.

Digitale Ausstellung mit japanischen Meisterwerken in Übergröße

Diesen Sommer ist Tokios Otemachi Mitsui Hall Schauplatz einer digitalen Ausstellung, die Meisterwerke wie Hokusais „große Welle bei Kanagawa“ oder Hiroshiges „53 Stationen des Tōkaidō“ imposant in Szene setzt. Unter dem Titel „A Massive Screen Projection Reveals the World of Five Great Painters” werden 40 Ukiyo-e-Werke der fünf berühmtesten japanischen Künstler aus der Edo-Periode (1600-1868) auf eine 45 Meter breite Leinwand projiziert. Neben den Holzschnitten von Hokusai und Hiroshige werden auch Drucke von Sotatsu, Korin und Jakuchu zu sehen sein. Mittels modernster Technik können bei den überdimensionalen Projektionen der Meisterwerke authentische Details wie die Fasern des Washi-Papiers bis ins kleinste Detail dargestellt werden. Tickets sind für circa 15 Euro (2.000 Yen) pro Erwachsenen und 11,25 Euro (1.500 Yen) für Schüler und Studenten erhältlich. Mehr Informationen unter https://faaj.art/2021tokyo/english/.

Träumen mit Pikachu und Co. im Pokémon-Zimmer

Sie bevölkern ganze Mega-Stores, Themen-Cafés und lachen von bunten Gullydeckeln, die einen regelrechten Hype in ganz Japan ausgelöst haben – die Rede ist von Pikachu, Glurak und Co. Fans der beliebten Manga-Serie können sich ab sofort auch nachts in das Pokémon-Universum träumen. Die neuen Themenzimmer der Mimaru Hotels in Tokio (Ueno und Ginza), Kyoto und Osaka sind mit einer Küchenzeile, einem Essbereich und jeder Menge Pokémon-Zubehör ausgestattet. Ab umgerechnet 267 Euro (35.700 Yen) pro Nacht können Hotelgäste das Bett mit einem übergroßen Plüsch-Snorlax teilen und die unzähligen Pokébälle an den Wänden, auf den Tischen und dem Geschirr zählen. Weitere Infos unter https://mimaruhotels.com/en/.

Eröffnung der Tokyo Torch Terrace

Im Stadtteil Otemachi entsteht mit dem Tokyo Torch Tower Projekt ein besonderes Bauwerk: Mit einer Architektur, die von der olympischen Fackel inspiriert wurde, und einer Höhe von insgesamt 390 Metern wird es nach seiner Fertigstellung in 2027 Japans höchstes Gebäude beinhalten. Am 21. Juli 2021 eröffnen bereits erste Bereiche des Komplexes – so wird die Tokyo Torch Terrace im gegenüberliegenden 212 Meter hohen Tokiwabashi Tower insgesamt 13 Geschäfte beherbergen, darunter hauptsächlich Cafés und Restaurants. Hinzu kommt der Tokyo Torch Park, der die beiden Gebäude miteinander verbindet und den Fußgängern neben Grünanlagen auch zahlreiche Food-Truck-Optionen bietet.

Camping im Hotelzimmer und Barbecue mit Meerblick

Eine grüne Campingoase inmitten eines Hotelzimmers – gibt’s nicht? Doch, und zwar im Hilton Tokyo Odaiba. Das Hotel auf der kleinen Insel in der Bucht Tokios bietet seinen Gästen seit Kurzem ein besonderes Indoor-Camping-Erlebnis. Dabei wurden das Hotelbett und die restlichen Möbel gegen Zelt, Kühltasche und Camping-Stühle getauscht. Softdrinks und Sekt gehören ebenso zum Zelttag wie ein exklusives Frühstücksbuffet mit 90 Wahloptionen. Das Ganze ist noch bis zum 9. Dezember 2021 für umgerechnet 595 Euro pro Zimmer bei Doppelbelegung (79.428 Yen) buchbar. Wer möchte, kann den Indoor-Camping-Tag mit einem köstlichen Barbecue-Erlebnis (82 Euro | 11.000 Yen für zwei Personen) auf der Terrasse des Hotels abrunden – Blick auf die Bucht Tokios inklusive. Weitere Informationen hier.

Informationen zur aktuellen COVID-19-Situation und den Sicherheitsmaßnahmen finden Interessierte unter https://www.gotokyo.org/en/plan/coronavirus-information/index.html.

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