„Aber nicht nur ein Sonnenbrand, sondern chronische und jahrelange Sonnenstrahlung begünstigt sowohl eine Entartung unserer Hautzellen und in der Folge hellen Hautkrebs als auch eine schnellere Hautalterung und Faltenbildung. UVB-Strahlung zerstört obere Hautschichten und UVA-Strahlung greift die Kollagenfasern an, die für die Elastizität und Jugendlichkeit der Haut wichtig sind. Erstes Gebot bei der Vorsorge ist deshalb auf einen adäquaten Sonnenschutz zu achten“, erklärt sie.
Jeder könne sein Risiko an hellem Hautkrebs zu erkranken durch eigene Maßnahmen um bis zu 75 Prozent senken. Die wichtigsten Regeln sind laut Expertin sich im Schatten aufzuhalten, die Sonne in der Mittagszeit, vor allem von 12 bis 16 Uhr, zu meiden und auf den richtigen Sonnenschutz zu achten.
„Textilschutz ist genauso wichtig. Nicht umsonst haben schon unsere Vorfahren Hüte, Schirme und Handschuhe getragen. Bei Sonnenschutzcremes oder Lotionen sollte man auf einen hohen Lichtschutzfaktor, Wasserfestigkeit, Lichtbeständigkeit und einen Zusatz von Antioxidantien achten. Eine hochwertige und feuchtigkeitsspendende Pflege gehört auch zur Prophylaxe und beugt Hautalterung vor. Hier hilft der Rat der Apotheke oder der Arztpraxis weiter“, empfiehlt die Hautexpertin.
Die aktinische Keratose, die Vorstufe von hellem Hautkrebs, macht sich durch raue Flecken, beispielsweise im Gesicht, an unbehaarter Kopfhaut, im Dekolleté und Handrücken bemerkbar. „Diese entarteten Zellen können sich jederzeit in ein Plattenepithelkarzinom, also Hautkrebs, verwandeln. Derartige Hautveränderungen müssen deshalb so früh wie mögich erkannt und effektiv behandelt werden, um ein weiteres Wachstum und eine Verwandlung in Hautkrebs zu verhindern. Wenn solche rauen Stellen auftreten, sollte immer der Arzt aufgesucht werden“, so Neubauer-Zyrkunoff.
Für Patienten, deren Haut bereits Schaden genommen hat, bietet sie in ihrer Praxis modernste Therapiemöglichkeiten an. Mit einer Kombination aus fraktionierter Laserbehandlung und photodynamischer Therapie können laut Neubauer-Zyrkunoff sehr gute Ergebnisse erzielt werden. Die Fachärztin für Dermatologie beschreibt, was dabei passiert. „Wenn wir nur die oberflächlichen Schäden der Haut betrachten, sehen wir die Spitze des Eisberges, aber darunter liegen viel mehr beschädigte Zellen. Durch die photodynamische Therapie erreichen wir entartete Zellen in tiefen Hautschichten. Kaltes Rotlicht und eine Salbe werden hierbei kombiniert, um die optimale Wirkung zu erzielen. Der Laser verstärkt den Effekt der photodynamischen Therapie und verjüngt gleichzeitig die Haut.“
Getreu dem Motto Vorsorge ist die beste Medizin, appelliert die Expertin für Sonnenschutz vor allem ab 35 Jahren regelmäßig die Hautkrebsvorsorge wahrzunehmen. „Zwar erkranken vor allem viele ältere Menschen an hellem Hautkrebs, aber auch junge Menschen trifft es. Der Tag des Sonnenschutzes macht deshalb zu Recht einmal mehr auf den Schutz und die Pflege unseres größten Organs aufmerksam“, betont sie.
Universitätsklinikum Jena
Bachstrasse 18
07743 Jena
Telefon: +49 (3641) 9300
http://www.uniklinikum-jena.de
Zentrum für ambulante Medizin II, Praxis für Haut- und Geschlechtskrankheiten
Telefon: +49 (3641) 5343960
E-Mail: zam-derma@zam.uniklinikum-jena.de
Pressereferentin
Telefon: +49 (3641) 9-391185
Fax: +49 (3641) 9-391187
E-Mail: michelle.korneli@med.uni-jena.de