Was hat sich im Pandemiejahr verändert
74,08 Prozent aller ästhetischen Behandlungen finden 2020 im Gesicht statt, was eine Steigerung von 2,81 Prozent im Vergleich zum Vorjahr mit 71,27 Prozent darstellt. Im Pandemiejahr 2020 verzeichnet die VDÄPC eine Steigerung der Eingriffe im Gesicht um 1,66 Prozent: 60.384 Gesichtsbehandlungen werden durchgeführt, im Vorjahr waren es 50.395. „Als Fachgesellschaft können wir somit den weltweiten Trend zur Gesichtsbehandlung bestätigen“, erläutert Dr. Handstein. Der VDÄPC-Präsident führt den Anstieg der ästhetischen Eingriffe auf die vermehrte Nutzung von Videokonferenzen, die Nutzung des Smartphones und Social Media zurück: „Homeoffice führte zu einer kritischen Betrachtung der eigenen Optik. Und das ist erst der Anfang.“
Besonders minimalinvasive Gesichtsbehandlungen sind gefragt
Dabei stehen die sogenannten minimalinvasiven Eingriffe mit 48.343 Behandlungen in der Gesichtsästhetik an führender Stelle, während die ästhetisch-plastischen Gesichtsbehandlungen im Coronajahr mit 12.041 Eingriffen um 4,87 Prozent weniger nachgefragt wurden. Die minimalinvasiven Maßnahmen zur Faltenbehandlungen mit Botulinumtoxin werden mit 40,11 Prozent aller Gesichtsbehandlungen am stärksten nachgefragt, dicht gefolgt von Hyaluron mit 31,08 Prozent. Im Coronajahr neu ist die Oberlidstraffung mit 7,09 Prozent auf Platz 3, welche die Lippenkorrekturen auf den vierten Platz verdrängt „Für die Patientinnen und Patienten ist ein strahlendes Lächeln mit den Augen zum elementaren Kommunikationsmittel avanciert“, erklärt Dr. Handstein. „Durch die Maskenpflicht lächeln die Menschen auch mit den Augen, nicht nur mit dem Mund.“
Werden die Patienten jünger?
Im Rahmen einer von der VDÄPC im Juni 2021 durchgeführten Blitzumfrage unter ihren Mitgliedern äußern sich 7 Prozent mit „Ja“ und 35 Prozent mit einem klaren „Nein“ auf die Frage nach einem generell jüngeren Durchschnittsalter der Patientinnen und Patienten im letzten Jahr bis heute. Bei den Behandlungen mit Hyaluron und Botulinumtoxin wiederum sprachen sich 39 Prozent mit „Ja“ aus und 61 Prozent verneinten die Frage. Des Weiteren zeigt die Blitzumfrage keine übermäßige Orientierung von jüngeren Patientinnen und Patienten an medialen Vorbildern auf. „Videokonferenzen werden heute nicht mehr altersabhängig genutzt“, konstatiert Dr. Harald Kaisers, Präsident der DGÄPC (Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie) in Bezug auf eine kürzliche Studie seiner Fachgesellschaft. „Das sogenannte Zoomface betrifft jetzt jeden“, bestätigt auch Handstein. Die Experten sind sich einig: Ungünstige Kamerawinkel und wenig vorteilhafte Beleuchtung tragen zu einem kritischen Blick auf sich selbst bei, weswegen zunehmend Patientinnen und Patienten aller Altersgruppen sich privat und auch beruflich ein frisches und attraktives Aussehen durch eine optische Korrektur beim Facharzt wünschen.
Was müssen Patientinnen und Patienten jetzt beachten
In Zusammenhang mit einer COVID-19-Schutzimpfung rät die VDÄPC zur Einhaltung eines zeitlichen Abstands zwischen ästhetischen Gesichtsbehandlungen im minimalinvasiven Bereich. „Wir empfehlen vier Wochen zwischen einer COVID-Impfung und einer minimalinvasiven Behandlung mit Fillern“, so Prof. Dr. med. Detlev Hebebrand, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie und Vizepräsident der VDÄPC. Der Stand der Forschung erlaubt bisher keine belastbare Empfehlung zum Abstand von Hyaluron-Unterspritzungen und einer SARS-CoV-2-Schutzimpfung. Solange in dieser Frage kein evidenzbasierter Konsens besteht, ist eine entsprechende zeitliche Verschiebung elektiver Eingriffe sinnvoll. Handlungsleitend sollte in dieser Frage aber stets die jeweilige fachärztliche Einschätzung sein.
Für wen ist eine ästhetische Behandlung sinnvoll
„Wenn, wie heute, das Interesse an einem ästhetisch-plastisch optimierten Selbst für viele Menschen zunimmt, wächst auch die Verantwortung der Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie“, so Prof. Hebebrand. Nicht für jeden ist eine ästhetische Behandlung geeignet und auch medizinisch sinnvoll. So empfiehlt die VDÄPC vor jeder ästhetischen Behandlung, einen Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie für die fachliche Beratung aufzusuchen. „Trotz steigender Akzeptanz und Popularität der Filler warnen wir vor Billigangeboten, denn diese können nicht seriös sein“, betont Dr. Handstein.
Die VDÄPC-Behandlungsstatistik 2021 Fokus Gesichtsästhetik finden Sie hier: https://www.vdaepc.de/aktuelles-presse/statistiken/
Die Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC) ist die größte Fachgesellschaft Ästhetischer Chirurgen in Deutschland. Die Mitglieder der VDÄPC sind sowohl niedergelassene Ärzte als auch Klinikärzte auf dem Fachgebiet Plastische und Ästhetische Chirurgie. Die Mitglieder der VDÄPC müssen sich über die Ausbildung zum Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie hinaus kontinuierlich weiterbilden, um das fachliche Wissen und die praktischen Fertigkeiten auf einem konstant hohen und aktuellen Niveau zu halten.
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