Die Oper Leipzig probt derzeit intensiv für die Wiedereröffnung und wird ihr Publikum am Samstag, dem 19. Juni 2021 mit einer Ballettpremiere und einer Publikumspremiere begrüßen. Unter dem Titel „Märchen / Märchen“ zeigt das Leipziger Ballett acht der beliebtesten Märchen der Grimms in einer Premiere für die ganze Familie. In der augenzwinkernden Interpretation von Mario Schröder und Michael Sens wird das Tapfere Schneiderlein zum Modezaren Karl von Scherenberg, kämpft sich Prinz Heckenschreck auf Schloss Dornenberg unerschrocken zu seinem Dornröschen durch, verliebt sich Aschenputtel in Prinz Passbert von Zalando, wird unter der fachkundigen Anleitung von Starkoch Francois Gourmet und Küchengehilfe Koja Kochlöffel ein süßer Brei zubereitet und bevölkern neben dem Froschkönig noch jede Menge anderer tanzbesessener Kriechtiere die Bühne. Und natürlich, wie das im Märchen nun mal so ist, bekommt Schneewittchen zu guter Letzt auch ihren Prinz Charming: Ende gut, alles gut.

In der Musikalischen Komödie kann am 19. Juni 21 das erste Mal „Gräfin Mariza“ nach der viel zu stillen digitalen Premiere mit Publikum und Applaus stattfinden. Damit hat eigentlich der neue Zuschauersaal eine eigene Premiere – die frisch sanierte Spielstätte war bisher nur auf Fotos oder in Videos zu bestaunen. Am 26.6.21 findet in der Musikalischen Komödie dann wieder eine reale und ebenfalls lang ersehnte Premiere statt:  „Sweeney Todd“ mit Vikrant Subramanian in der Titelrolle. Steven Sondheim bezeichnete sein mit acht Tony Awards preisgekröntes Musical als tiefschwarze Operette. Die düstere Rachegeschichte um den Barbier und Familienvater Benjamin Barker, der unter dem Pseudonym Sweeney Todd aus der zu Unrecht erfolgten Verbannung zurückkehrt, endet in einem Blutrausch und der morbiden Frage: Wohin mit den Leichen? Cusch Jung inszeniert, Bühne und Kostüme sind von Karin Fritz.

Der Juli bringt eine neue Oper: Am 9.7.21 kann – fast wie geplant – die Uraufführung „Paradiese“ stattfinden, einer Oper in vier Akten von Gerd Kühr, komponiert nach einem Libretto des Schriftstellers Hans-Ulrich Treichel. Die Gegenwart und deutsch-deutsche Vergangenheit der Stadt Berlin fließen in teils zeitgeschichtlich-realistischen, teils psychedelisch-surreal erzählten Szenen ineinander. Gerd Kühr:  „Die Musik ist ein stetig strömender Fluss inmitten des unsicheren Netzes von Zeit und Ort. Sie gibt Stabilität, verschafft Kontinuität und stellt dadurch in gewissem Sinne eine Art Zeitlosigkeit her.“ Im Mittelpunkt stehen beispielhaft Leben, Lieben, Auseinandersetzungen und Begegnungen eines Mannes namens Albert. Regie führt Barbora Horáková im Trio, an ihrer Seite Aida-Leonor Guardia (Bühne) und Eva Butzkies (Kostüme). Die musikalische Leitung hat Ulf Schirmer. Es spielt das Gewandhausorchester.

Besucherservice und Theaterkasse der Oper Leipzig im Opernhaus sind ab dem 7.6.21 zu den regulären Zeiten wieder geöffnet. Für jede gekaufte Karte wird Name und Adresse abgefragt, das Ticket wird also personalisiert. Das flexible Buchungssystem der Oper ermöglicht automatische Abstandsberechnungen um Paar- und Gruppenbuchungen herum, so dass kein Schachbrettmuster notwendig ist. Maskenpflicht und sonstige Hygieneregelungen sollten jeweils aktuell online oder beim Bersucherservice abgefragt werden. Im Opernhaus können – reduziert und entsprechend der aktuellen Abstimmung mit dem Gesundheitsamt – derzeit 563 Plätze angeboten werden, in der Musikalischen Komödie 150 Plätze.

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