Die Industrie arbeitet schon lange mit Zulieferern und Partnerunternehmen aus dem Ausland zusammen. Mit dem digitalen Wandel zur Industrie 4.0 werden bei diesen grenzüberschreitenden industriellen Wertschöpfungsketten auch immer mehr Daten ausgetauscht. Weil es dabei häufig keine gemeinsamen Standards gibt, ist die Zusammenarbeit der Unternehmen erschwert. Um dieses Problem zu lösen, schließt die FIWARE Foundation mit Sitz in Berlin eine Kooperation mit der japanischen Industrial Value Chain Initiative (IVI) und der International Data Spaces Association (IDSA) aus Dortmund.

Die Kooperation zwischen FIWARE, IVI und IDSA umfasst folgende Aspekte:

  • das Identifizieren und Teilen von Best Practices
  • die Angleichung von Arbeitsprozessen
  • die gemeinsame Standardsetzung
  • eine gemeinsame Fokussierung auf die Sicherheit und die Kontrolle beim Datenaustausch über die IVI- und FIWARE-Plattform mittels des Trusted-Connector-Ansatzes
  • gemeinsame Use Cases

Die drei beteiligten Organisationen verfolgen ähnliche Ziele, was sie zu idealen Partnern macht. Sie arbeiten alle im Bereich der Digitalisierung und eine der wichtigsten Herausforderungen dabei ist die Entwicklung von Branchenstandards für den Datenaustausch zwischen Unternehmen und Institutionen.

Die FIWARE Foundation ist ein gemeinnütziger Verein, der eine Open-Source-Plattform für die Entwicklung von Lösungen in den Bereichen Smart Cities, Smart Agriculture und Industrie 4.0 bereitstellt. IVI bietet ein Forum zur Entwicklung und Implementierung von Smart-Factory-Lösungen. Und die IDSA ist eine Initiative, die mit dem Industrial Data Space (IDS) das Schlüsselthema von Industrie 4.0 bearbeitet, den sicheren und dezentralen Datenaustausch.

„Die wirtschaftlichen Ökosysteme werden immer stärker auf digitalen Plattformen organisiert und ein wichtiger Erfolgsfaktor wird die Fähigkeit sein, dass diese Plattformen zusammen arbeiten“, sagt Dr. Reinhold Achatz, Chairman des IDSA Board and CTO bei thyssenkrupp. „Unsere Kooperation mit IVI und FIWARE wird der Standardisierung beim Datenaustausch einen Entwicklungsschub geben und gleichzeitig die Datenhoheit aller Beteiligten sichern.“

„IVI arbeitet daran, dass die grenzenlose Zusammenarbeit von Unternehmen weltweit ermöglich wird“, sagt Prof. Dr. Yasuyuki Nishioka, President von IVI. „Wir wollen eine Win-Win-Situation in der Wertschöpfungskette herstellen. Das gilt für die Industrie aber auch für den Dienstleistungssektor auf der ganzen Welt. Besonders wichtig werden die gemeinsamen Use Cases sein, die diese Kooperation stärken und mit Leben füllen.“

„Heute sammeln Milliarden von IoT-Devices Daten, daher werden weltweit akzeptierte Standards und Plattformen zum Datenaustasuch auch immer wichtiger“, sagt Ulrich Ahle, CEO der FIWARE Foundation und Member of the Board der IDSA. „Diese Kooperation macht nun die Digitalisierung der weltweiten industriellen Wertschöpfungskette zur Realität.“

Über International Data Spaces e. V.

Mit der Gründung der International Data Spaces Association beteiligen sich Wirtschaft und Forschung aktiv an der Gestaltung einer vertrauenswürdigen Architektur für die Datenwirtschaft. Mehr als 90 Unternehmen und Institutionen unterschiedlicher Branchen und Größen aus 18 Ländern, darunter mehrere Fortune-500-Unternehmen, global agierende mittelständische Unternehmen, Software- und Systemhäuser, sind Mitglieder des Verbandes. Ziel der IDSA ist es, die Datenhoheit durch eine offene, herstellerunabhängige Architektur für ein Peer-to-Peer-Netzwerk zu gewährleisten, das die Nutzungskontrolle von Daten aus allen Bereichen ermöglicht.

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