Der Präsident des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes (RLV), Bernhard Conzen, zeigt sich über den gescheiterten Trilog in Brüssel enttäuscht. Nach seiner Auffassung liegt die Verantwortung beim Europaparlament. „In der ausufernden Diskussion um mehr Umweltleistungen wird verkannt, dass die Brüsseler Zahlungen je nach Marktlage und Wetterereignis mehr als die Hälfte des Einkommens der Bauernfamilien ausmachen“, so der RLV-Präsident. Wenn nun immer mehr kostenträchtige Stilllegungen und Extensivierungen seitens des Parlaments gefordert werden, sinkt die Einkommenswirksamkeit der Prämien. Dies komme faktisch einer Einkommenskürzung gleich, führt Conzen aus.

Die in Deutschland im Vorgriff auf die Trilogentscheidungen bereits beschlossenen Umsetzungsmaßnahmen der GAP-Reform enthalten laut RLV bereits zu mehr als 40 % Anforderungen für mehr Natur- und Umweltschutz. Conzen stellt klar: „Dies verlangt den Bauern schon alles ab und darf jetzt durch unrealistische Forderungen aus dem Parlament nicht überdreht werden!“. Er fordert die Parlamentarier auf, von dem eingeschlagenen überzogenen Ökologisierungspfad abzurücken und eine sachgerechte Perspektive für den ländlichen Raum zu schaffen. Der Vertreter der rheinischen Bauern macht deutlich, dass die Landwirte bereit sind, den Weg für mehr Umweltleistungen mitzugehen. Dabei darf die Einkommenssituation, die maßgeblich von stark schwankenden internationalen Märkten abhängt, nicht aus den Augen verloren werden. Daher appelliert er an alle Seiten der Verhandlungspartner in Brüssel und in besonderer Weise an die politischen Repräsentanten des Europaparlaments, mit Vernunft und Augenmaß einen Weg zu bereiten, der die heimische Landwirtschaft nicht schwächt.

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