Nach einer langen Pandemie-bedingten Pause und nur sehr wenigen sportlichen Vergleichen auf internationaler Ebene steht für das deutsche 7er-Rugbynationalteam der Männer nun der Start der Europameisterschaftsserie unmittelbar bevor. Am 5.

und 6. Juni wird in Lissabon (POR) das erste Turnier stattfinden, in Moskau (RUS) folgt voraussichtlich am 26./27. Juni das zweite und letzte Turnier der sogenannten Grand Prix Series. Die deutsche Auswahl um Kapitän Carlos Soteras Merz geht als Titelverteidiger an den Start.

Obwohl die Kaderspieler in den seit Pandemiebeginn fast nur trainieren konnten und lediglich Kaderintern Spiele absolvieren konnten, zeigt sich Bundestrainer Damian McGrath durchaus zuversichtlich, was die Leistungsfähigkeit seines Teams angeht: „Natürlich ist es unser Ziel, den Titel zu verteidigen. Daran werden wir alles setzen. Leider sind einige wichtige Spieler wie Bastian van der Bosch und Niklas Koch verletzt, aber die anderen Jungs haben sehr gut trainiert und arbeiten weiter hart. Das Team ist in guter Form.“

McGrath sieht allerdings in Spanien, gegen das man zuletzt in Valladolid einige Testspiele absolvieren konnte, den vermeintlich klaren Favoriten. „Die haben in den letzten Wochen, auch bei den Tests, einen starken Eindruck hinterlassen, und auch zuvor bei ihren Auftritten in der World Series“, hat der Bundestrainer beobachtet. Einige starke Teams hingegen werden am ersten Turnier gar nicht teilnehmen können. Die Grand Prix Series startet in Lissabon zunächst mit lediglich acht Teams. Frankreich, Großbritannien und Irland etwa befinden sich wegen des eine Woche darauf stattfindenden Olympia-Qualifikationsturniers in Monaco schon in der Isolation und werden voraussichtlich erst beim zweiten Turnier in Moskau ins Geschehen eingreifen können.

Deutschland bekommt es in Portugal in der Vorrunde zunächst mit Georgien, Litauen und den Gastgebern zu tun. Spanien als Kopf der Gruppe B trifft zunächst auf Italien, Polen und Russland. „Leider wissen wir über den aktuellen Leistungsstand der anderen Gegner nur sehr wenig“, gibt Damian McGrath zu. „Es gab ja schließlich 18 Monate lang keinen internationalen Wettbewerb, wo man sie hätte beobachten oder gar sich mit ihnen hätte messen können.“ Dennoch sei er sicher, dass es sicher keine leichten Gegner im EM-Turnier geben wird. Aber das DRV-Wolfpack können durchaus selbstbewusst ins Turnier gehen mit dem Titelgewinn beim letzten EM-Turnier und den Leistungen bei der Challenger Series Anfang 2020.

Basierend auf den gezeigten Trainingsleistungen der vergangenen Monate und beim Trainingscamp in Valladolid mit den Testspielen gegen Gastgeber Spanien hat sich Bundestrainer McGrath für folgenden erweiterten Kader entschieden, der erst kurz vor der Abreise nach Portugal am 2. Juni auf die notwendigen zwölf Spieler reduziert wird:

RG Heidelberg: Carlos Soteras Merz, Robin Plümpe, Tim Lichtenberg, Fabian Heimpel, Tim Biniak
RK Heusenstamm: Sam Rainger, Leon Hees
TSV Handschuhsheim: Marcel Coetzee, Anjo Buckman
Berliner RC: Chris Umeh
BSC Offenbach: Robert Haase
SC Neuenheim: Nicolas Rinklin
FC St. Pauli: Ben Ellermann
Hannover 78: Phil Szczesny
Old Wesley RFC (IRL): Jack Hunt
Taunton Titans (ENG): Jonathon Dawe
AS Macon Rugby (FRA): Claude Brechenmacher

Der Bundestrainer unterstrich dazu, dass es sehr schwierig werden wird, aus diesem erweiterten Kader die zwölf Spieler auszuwählen, die dann beim ersten EM-Turnier in Lissabon auflaufen würden. Im Falle weiterer Verletzungen haben man allerdings starke Spieler, die dann unter Umständen später im Monat noch zum Einsatz kommen könnten.

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