Das Musikfest Stuttgart 2021 zum Thema »Geschmacksache« wird als digitales Fest der Musik vom 16. bis 26. Juni stattfinden. International renommierte InterpretInnen und Ensembles, bedeutende Stuttgarter Klangkörper und die Gaechinger Cantorey laden dazu ein, die Musik unterschiedlichster Stile und Epochen in verblüffenden Zusammenstellungen und ungewöhnlichen Bearbeitungen zu erleben. Live-Streams und Konzertvideos werden durch Gesprächsveranstaltungen – die Musikfest-Cafés – ergänzt. Und falls die Pandemiesituation es erlaubt, werden einzelne Konzerte schon ab 12. Juni live vor Publikum angeboten.

»Es freut mich, dass wir über zwei Drittel unseres ursprünglichen Programms realisieren und mit viel Glück auch im herkömmlichen Spielbetrieb mit Publikum anbieten können«, sagt die Geschäftsführende Intendantin Katrin Zagrosek. »Das digitale Musikfest wird in jedem Fall als ein Dokument dieser außergewöhnlichen Zeit bleiben.« Die digitalen Angebote sind kostenfrei verfügbar und stehen auch nach dem Ende des Musikfests unter www.bachakademie.de in der Mediathek der Bachakademie zur Verfügung. Das detaillierte Programm wird ab 20. Mai unter www.musikfest.de veröffentlicht. Sollte das Infektionsgeschehen den Veranstaltungsbetrieb mit Publikum zulassen, so sind die Tickets ab 7. Juni erhältlich. Das Musikfest Stuttgart 2021 wird von der Initiative Musik und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) gefördert.

Eine barocke Genusstour zum Auftakt

Tafelmusik von Georg Friedrich Telemann, Arien aus der Kaffeekantate von J.S. Bach, bacchantische Szenen von Georg Friedrich Händel und Henry Purcell, schwungvolle Tänze und virtuose Soli von Jean Philippe Rameau und Antonio Vivaldi: Das Eröffnungskonzert mit Hans-Christoph Rademann und der Gaechinger Cantorey macht Appetit auf mehr (ggf. Live-Konzert 12. Juni, 18 Uhr, Wagenhallen / als Bild-Ton-Aufzeichnung ab 16. Juni, 19 Uhr). Das Konzert wird exklusiv durch die Staatliche Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg gefördert. Deren Geschäftsführer Georg Wacker meint: »Ich freue mich, dass durch unsere Unterstützung ein kostenfreier Zugang zur digitalen Übertragung des Eröffnungskonzerts geschaffen wird und wir hiermit zur Bereicherung des kulturellen Lebens in der aktuellen Situation beitragen können. Mit unserer Partnerschaft möchten wir besonders die spontane und kreative Umsetzung des etablierten Festivals würdigen.«

Frische Formate und köstliche Stilmischungen

Kontraste schärfen die Sinne, das gilt für den Gaumen wie für die Ohren. Ohne Angst vor akustischer Berührung verbinden der Geiger Adam Baldych und das Stuttgarter Kammerorchester Jazz und Barock (ggf. Live-Konzert 15. Juni, 19 Uhr, Wizemann / als Bild-Ton-Aufzeichnung ab 18. Juni,
19 Uhr). Sebastian Manz und das CasalQuartett aus der Schweiz begeben sich auf einen Grenzgang zwischen Klezmer und Klassik (ggf. Live-Konzert 14. Juni, 19 Uhr, Wizemann / als Bild-Ton-Aufzeichnung ab 20. Juni, 19 Uhr). Die Geschmacksknospen beginnen zu blühen, wenn das Leipziger Vokalsextett SLIXS Bachs Instrumentalmusik als Scat-Gesang darbietet (als Bild-Ton-Aufzeichnung ab 19. Juni, 16.30 Uhr) oder das luxemburgische Piano-Trio Dock in Absolute einen Stilmix aus Jazz, Barock und Rock anrichtet (als Bild-Ton-Aufzeichnung ab 26. Juni, 16.30 Uhr).
Das Berliner Swing-Trio Die Couchies sorgt dafür, dass es keinen Zuhörer daheim auf seinem Sofa hält (ggf. Live-Konzert 19. Juni, 19 Uhr, Open Air, Innenhof des Klett Verlags / als Bild-Ton-Aufzeichnung ab 25. Juni, 19 Uhr).

»Sichten auf Bach« und Chorklänge aus Moskau

Die traditionelle Musikfest-Reihe »Sichten auf Bach« fällt umständehalber in diesem besonderen Jahr klein, aber fein aus: Hans-Christoph Rademann und die Gaechinger Cantorey unternehmen einen »Geschmacksvergleich« dreier Bachkantaten, die auf demselben Gemeindelied basieren (ggf. Live-Konzert 20. Juni, 19 Uhr, Stiftskirche / als Bild-Ton-Aufzeichnung ab 21. Juni, 19 Uhr). Jordi Savall und das Concert des Nations bringen das »Musikalische Opfer« dar, Bachs Hommage an den Musikgeschmack des preußischen Königs Friedrich II. (als Bild-Ton-Aufzeichnung ab 23. Juni,
19 Uhr). Alexander Grychtolik und die Deutsche Hofmusik präsentieren als Welterstaufführung »Die Feier des Genius«, eine spätere Parodie-Fassung der »Schäferkantate«, die Bachakademie-Gründer Helmuth Rilling 1967 erstmals eingespielt hat und die zum Vergleich ebenfalls erklingt (ggf. Live-Konzert 23. Juni, 13 Uhr, Stiftskirche / als Bild-Ton-Aufzeichnung ab 24. Juni, 19 Uhr). Mit dem Intrada Chor aus Moskau bereichert ein gefeierter Spitzenchor das Programm (als Bild-Ton-Aufzeichnung ab 25. Juni, 16.30 Uhr).

Musik made in Stuttgart

Die Verankerung des Musikfests in der Stadt zeigt sich in Kooperationen mit wichtigen Stuttgarter Kulturinstitutionen. Mit eigenen Programmen rund um das Thema Geschmack sind vertreten: das SWR Symphonieorchester unter Leitung von HK Gruber (17. Juni, 19 Uhr, Live-Stream aus dem
E-Werk in Freiburg/Breisgau), die Stuttgarter Philharmoniker mit einem Haydn-Milhaud-Programm (19. Juni, 19 Uhr, Open Air, Freilichtbühne am Killesberg) und einem vorproduzierten digitalen Beitrag (ab 19. Juni, 19 Uhr), die Internationale Hugo-Wolf-Akademie mit Dominik Köninger, Bariton, und Marcelo Amaral, Klavier (20. Juni, 16 Uhr als Live-Stream mit anschließendem Künstlergespräch / ggf. Live-Konzert, Hospitalhof) sowie das Staatsorchester Stuttgart mit Cornelius Meister (Bild-Ton-Aufzeichnung ab 22. Juni, 19 Uhr).

Gespräche im Café

Die beliebten Experten-Gespräche in der Reihe »Musikfest-Café« drehen sich um die Sinne, die Lüste und Fragen des guten Geschmacks. Die Leiterin des Hospitalhofs Monika Renninger unterhält sich mit dem Verleger Tom Kraushaar, dem Textil-Designer Prof. Karl Höing, der Schriftstellerin
Anna-Katharina Hahn
und der Duftforscherin Dr. Eva Heuberger. Henning Bey, Chefdramaturg der Bachakademie Stuttgart, spricht mit dem Sommelier Bernd Kreis, dem katholischen Stadtdekan Monsignore Dr. Christian Hermes, dem Sternekoch Vincent Klink und der langjährigen
FAZ-Musikjournalistin Dr. Eleonore Büning. Die Gespräche werden als Audio-Podcasts übertragen und finden, falls möglich, jeweils wochentags um 16.30 Uhr mit Publikum statt.

Geschmackssicherer Ausklang mit Rossini

Mit seiner »Petite Messe Solennelle« komponierte der leidenschaftliche Koch Gioacchino Rossini eine klangliche Gourmandise, die große Oper, Kunstlied und geistliche Musik gekonnt vereint. Im Abschlusskonzert wird sie von Hans-Christoph Rademann und der Gaechinger Cantorey in der Urfassung für Harmonium und Klavier musiziert (26. Juni, 19 Uhr als Live-Stream / ggf. Live-Konzert, Liederhalle, Beethovensaal).

Info zu Kartenverkauf / -rückgabe: Bereits gekaufte Karten für nun abgesagte Veranstaltungen können an der VVK-Stelle zurückgegeben werden, an der sie erworben wurden. Der Verkauf von weiteren Karten öffnet am 7. Juni 2021, sofern dann der Veranstaltungsbetrieb mit Publikum zulässig ist. Für den Zutritt zu den Veranstaltungen gilt, dass ein tagesaktueller negativer Test-, ein Impf- oder Genesenennachweis vorgelegt werden muss. Es besteht weiterhin die Pflicht zur Datenerhebung und zum Tragen einer medizinischen Maske. Auch Abstands- und Hygieneregeln gelten weiter.

Über Internationale Bachakademie Stuttgart

Die Internationale Bachakademie Stuttgart hält mit ihrem Ensemble, der Gaechinger Cantorey, das Musikerbe Johann Sebastian Bachs und seiner Zeitgenossen lebendig. Die Leitung der 1981 gegründeten Bachakademie und ihres Ensembles hat seit 2013 der Dirigent Hans-Christoph Rademann inne. Mit der Umformung zum Barockensemble wurde die Gaechinger Cantorey seit 2016 zu einem national wie international anerkannten Originalklangensemble. Mit verschiedensten Konzertformaten, einer innovativen Musikvermittlung und ihrem 2020 ins Leben gerufenen digitalen Angebot aus Podcasts und Konzert-Streams ist die Bachakademie ein bedeutender kultureller und gesellschaftlicher Akteur in Stuttgart und der Welt.

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