Der BUND Thüringen hat heute in Erfurt seinen Jahresbericht 2020 präsentiert. Der Stopp des Raubbaus an der Südharzer Gipskarstlandschaft, der Protest gegen überzogene Verkehrsplanung, die Eindämmung der Waldkrise und der Erhalt der biologischen Vielfalt im Freistaat standen im Fokus der Verbandsaktivitäten. Der BUND Thüringen fordert die Landesregierung auf, jetzt die Weichen für eine sozial-ökologische Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft zu stellen.

Robert Bednarsky, Landesvorsitzender des BUND Thüringen: „Obwohl sich die Verbandsarbeit in den letzten Monaten verändert hat, bleibt die Motivation der Thüringerinnen und Thüringer ungebrochen, die großen Herausforderungen unserer Zeit anzugehen. Mit der Unterstützung von mehr als 7.000 Mitgliedern konnten wir im vergangenen Jahr ein Zeichen für die dringend notwendige Wende in der Landwirtschaft setzen und gegen unnötige und überzogene Straßenbauprojekte wie die geplante Ortsumgehung B 19 in Meiningen demonstrieren.“

Highlight des Jahres 2020 war laut Bednarsky jedoch die Vorstellung des Gutachtens “Umweltverträgliche Alternativen zum Abbau von Naturgips”, das über die thüringischen Ländergrenzen hinaus Anerkennung fand. „Mit unserem Gutachten zeigen wir endlich schwarz auf weiß, dass der Ausstieg aus dem Naturgipsabbau bis spätestens 2045 möglich ist. Jetzt ist die Politik gefragt, keine neuen Naturgips-Abbaugebiete im Südharz mehr zu genehmigen und stattdessen strengere Regelungen für Gips-Recycling und Anreize für den verstärkten Einsatz alternativer Baustoffe auf den Weg zu bringen.“

Bedrohte Tier- und Pflanzenarten stünden jedoch nicht nur im Südharz auf dem Spiel. So hat sich der BUND Thüringen 2020 nach Angaben von Bednarsky mit zahlreichen Modellprojekten für eine naturschutzgerechte Landnutzung eingesetzt. Ökologischer Waldränder sollen zur Stabilisierung der Wälder gegen Trockenheit umgebaut werden und Streuobstwiesen werden im Umfeld des Nationalpark Hainich als Lebensraum für eine Vielzahl an Vogelarten gepflegt. In einem neuen Projekt möchte der Verband gemeinsam mit den Universitäten Göttingen und Freiburg und mit Unterstützung des Thüringer Umweltministeriums die Wiederausbreitung des Luchses in Mitteldeutschland erleichtern.

„Doch um 1.000.000 Arten vor dem Aussterben zu bewahren, reichen punktuelle Schutzmaßnahmen nicht aus“, so Bednarsky. „Jetzt ist die Politik ist gefordert, das ‚Netz des Lebens‘ nicht weiter zerreißen zu lassen. Dies kann nur über einen flächendeckenden Biotopverbund gelingen, der in Thüringen dringend umgesetzt werden muss.“

Mit Blick auf die Wahlen im Herbst fordert er die künftige Landes- bzw. Bundesregierung auf, die Weichen für eine sozial-ökologische Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft zu stellen. „Wir brauchen endlich eine verbindliche Klimapolitik. Wir brauchen eine bauern-, tier-, und umweltfreundliche Landwirtschaft in Thüringen, Deutschland und der Europäischen Union. Und auch im Bereich Mobilität muss die längst überfällige Verkehrswende auf den Weg gebracht werden. Wenn wir beim Natur- und Umweltschutz nicht endlich auf die Tube drücken, werden wir die Folgen von Klimawandel und Artensterben nicht mehr stoppen können.“

Jahresbericht des BUND Thüringen 2020

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