Bundesweit 250 Krankenhäuser und Reha-Kliniken haben bereits wirksame Klimaschutzmaßnahmen in ihre Arbeitsabläufe integriert. Sie sind Teil des Projekts „KLIK green: Krankenhaus trifft Klimaschutz“, das vom Berliner Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) geleitet wird und bis April 2022 mindestens 100.000 Tonnen CO2 vermeiden soll. Auch in Thüringen beteiligen sich sechs Kliniken am Projekt.

„Um wirksamen Klimaschutz umzusetzen, braucht es Nachhaltigkeit in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens – auch im Gesundheitswesen“, erklärt Robert Bednarsky, Landesvorsitzender des BUND Thüringen. „Bis 2030 sollte jede deutsche Klinik eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie umgesetzt haben und zuvor eine Klimamanagerin oder einen Klimamanager fest einstellen. Nachhaltigkeit muss zur Maxime jedes Gesundheitsbetriebes werden und bereits in Ausbildungspläne einfließen.“

Viele der am Projekt teilnehmenden Kliniken lassen schon Klinikbeschäftigte zu Klimamanagerinnen und -manager qualifizieren. Aktuell planen diese mehr als 500 Klimaschutzmaßnahmen, die nicht nur im Klinikbereich anwendbar sind: Sie stellen auf Ökostrom um, fördern Radverkehr durch Fahrradparkplätze und Mobilitätswettbewerbe, reduzieren Fleisch im Speiseplan oder optimieren die Mülltrennung. Außerdem verwirklichen sie krankenhausspezifischen Klimaschutz wie etwa Narkosegasrecycling oder Mehrweg-OP-Besteck.

„Das Ergebnis übertrifft unsere Erwartungen. Obwohl die Corona-Pandemie die Arbeit in vielen Kliniken seit über einem Jahr erschwert, begleiten wir nun ein großes Netzwerk Engagierter, die Klimaschutz und Gesundheitsschutz zusammendenken“, freut sich Projektleiterin Annegret Dickhoff über die breite Beteiligung, darunter auch im Katholisches Krankenhaus St. Johann Nepomuk in Erfurt.

Alle Kliniken im Projekt „KLIK green“ zeichnen sich durch Vielfalt aus: Das Netzwerk bringt Klinikbeschäftigte aus den Bereichen Pflege, Ärzteschaft, Technik, Verwaltung und Küche ins Gespräch miteinander. Berufliche Hintergründe variieren ebenso wie die vertretenen Hierarchieebenen, die im Projekt auf Augenhöhe nachhaltige Lösungen entwickeln. Zugleich liegt der Frauenanteil unter den Klimamanagerinnen und -manager bei über 30 Prozent.

Hintergrund:

„KLIK green“ bilanziert reduziertes CO2 in CO2-Äquivalenten, um beispielweise die Klimawirkung von Narkosegasen wie Desfluran, Sevofluran und Isofluran vergleichbar zu machen. Narkosegase verursachen rund 35% aller Emissionen einer Klinik. Sevofluran übersteigt die Treibhauswirkung von CO2 um das 130-Fache, Desfluran sogar um das 2.540-Fache.

Der BUND Berlin arbeitet seit 20 Jahren bundesweit mit Kliniken zusammen, um ihr Engagement für den Klimaschutz zu stärken. „KLIK green“ ist die erfolgreiche Fortsetzung des Projektes „KLIK – Klimamanager für Kliniken“, das mit 50 Krankenhäusern und Reha-Kliniken 34.500 Tonnen CO2-Äquivalente vermeiden konnte und zudem neun Millionen Euro Energiekosten einsparte. „KLIK green“ begleitet nicht nur ein weitaus größeres Netzwerk von Kliniken, sondern unterstützt auch Maßnahmen über den Bereich Energieeffizienz hinaus. In Thüringen beteiligen sich das St. Elisabeth Krankenhaus – Lengenfeld unterm Stein, das Klinikum Altenburger Land GmbH, die Asklepios Klinik Bad Salzungen GmbH, das Katholische Krankenhaus St. Johann Nepomuk in Erfurt, die Ökumenische Hainich Klinkum gGmbH in Mühlhausen sowie die. Dr. Becker Burg-Klinik (Dr. Becker Klinikgesellschaft GmbH & Co KG) in Dermbach.

Mehr Informationen: www.klik-krankenhaus.de

Das Projekt „KLIK green“ wird vom Bundesumweltministerium aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert.

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