- Auftragseingang +89,2 Prozent, Umsatz +61,6 Prozent, operative Ertragsmarge 33,3 Prozent
- 20 Prozentpunkte des Umsatzwachstums beeinflusst durch Coronavirus-Pandemie
- Beschleunigter Ausbau der Produktionskapazitäten in allen Regionen läuft wie geplant
Der Life-Science-Konzern Sartorius ist außerordentlich kraftvoll in das Geschäftsjahr 2021 gestartet und bei Auftragseingang1, Umsatz und Ertrag stark gewachsen. Zusätzliche Impulse kamen aus Geschäften im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie. „Viele unserer Produkte spielen bei der Bewältigung der Pandemie eine wichtige Rolle. Dementsprechend haben wir im ersten Quartal zusätzlich zu einer sehr positiven allgemeinen Geschäftsentwicklung eine starke Nachfrage nach Technologien zur Entwicklung und Produktion von Impfstoffen sowie für Coronatests verzeichnet und einen deutlichen Umsatzsprung erzielt. Der Schub bei der Gewinn-Marge ist auch beeinflusst durch eine unterproportionale Kostenentwicklung, etwa durch die geringe Anzahl an Geschäftsreisen und weniger Neueinstellungen in den Nicht-Produktionsbereichen, die sich im Jahresverlauf voraussichtlich relativieren wird. In vielen Bereichen arbeiten wir an unserer Kapazitätsgrenze und treiben deshalb den Ausbau unserer Produktionsstätten und die Einstellung zusätzlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiter mit Hochdruck voran“, sagte Vorstandschef Joachim Kreuzburg. Allein in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres hat Sartorius rund 640 neue Arbeitsplätze geschaffen, insgesamt beschäftigt der Konzern nun rund 11.300 Mitarbeiter. Geschäftsentwicklung des Konzerns
Der Konzernumsatz stieg auf Basis konstanter Wechselkurse um 61,6 Prozent auf rund 791 Millionen Euro (nominal: +55,1 Prozent). Basis der hohen Wachstumsraten ist ein allerdings relativ niedriges Vorjahresquartal, das in der Laborsparte durch den pandemiebedingten Lockdown in China beeinflusst war und insgesamt noch nicht eine ab Mai 2020 einbezogene Akquisition umfasste. Der Wachstumsbeitrag der Akquisitionen2 insgesamt betrug in den ersten drei Monaten etwa 12 Prozentpunkte; der Beitrag der Geschäfte im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie etwa 20 Prozentpunkte. Noch dynamischer als der Umsatz legte der Auftragseingang1 zu und stieg auf 1.139 Millionen Euro (wechselkursbereinigt +89,2 Prozent, davon coronabeeinflusst gut 30 Prozentpunkte; nominal: +80,9 Prozent). Das operative EBITDA1 kletterte aufgrund von Skaleneffekten und einer unterproportionalen Kostenentwicklung auf 264 Millionen Euro nach 138 Millionen Euro im Vorjahr (+91,2 Prozent), die entsprechende Marge erhöhte sich auf 33,3 Prozent (Vorjahresquartal: 27,0 Prozent). Der maßgebliche Konzernnettogewinn1 stieg um 111,8 Prozent auf 122 Millionen Euro; der Gewinn je Stammaktie lag bei 1,77 Euro (Vorjahresquartal: 0,83 Euro), der Gewinn je Vorzugsaktie bei 1,78 Euro (Vorjahresquartal: 0,84 Euro). Geschäftsentwicklung in den Regionen
In allen drei Regionen steigerte Sartorius seine Erlöse sehr deutlich. Der Umsatz in der Region Asien | Pazifik stieg mit einem Plus von 71,1 Prozent auf 204 Millionen Euro besonders stark. In der Region EMEA3 lagen die Erlöse bei 334 Millionen Euro, ein Zuwachs von 63,1 Prozent. In der Region Amerika belief sich der Umsatz auf 253 Millionen Euro, ein Wachstum von 53,4 Prozent. (Angaben zum Umsatzwachstum währungsbereinigt) Zentrale Bilanz- und FinanzkennziffernDer Sartorius Konzern ist bilanziell und finanziell sehr solide aufgestellt. Die Eigenkapitalquote lag zum Quartalsende bei 29,7 Prozent (31. Dezember 2020: 29,9 Prozent). Der dynamische Verschuldungsgrad, also der Quotient aus Nettoverschuldung zu operativem EBITDA1, betrug zum Stichtag 2,2 nach 2,6 zum Jahresende 2020. Aufgrund des umfangreichen Investitionsprogramms lag die Investitionsquote erwartungsgemäß bei 10,2 Prozent (Vorjahresquartal: 8,8 Prozent).
Geschäftsentwicklung der Sparten
Die Sparte Bioprocess Solutions, die eine breite Palette innovativer Technologien für die Herstellung von Biopharmazeutika anbietet, expandierte mit einem Plus von wechselkursbereinigt 61,4 Prozent auf 611 Millionen Euro (nominal: +54,9 Prozent) außerordentlich dynamisch und profitierte dabei von der seitens einer Reihe von Herstellern ausgeweiteten Coronavirus-Impfstoffproduktion. Der entsprechende Wachstumsbeitrag lag bei gut 23 Prozentpunkten. Der nicht-organische Wachstumsbeitrag der im vergangenen Jahr abgeschlossenen Akquisitionen2 betrug rund 9 Prozentpunkte. Noch stärker als der Umsatz entwickelte sich der Auftragseingang1 der Sparte, der um wechselkursbereinigt 97,1 Prozent auf 953 Millionen Euro zulegte (nominal: +88,3 Prozent). Ein Teil dieses hohen Auftragseingangs geht auf das veränderte Bestellverhalten einiger Kunden zurück, die in der aktuellen Situation ihre Aufträge weiter im Voraus platzieren, als das üblicherweise der Fall ist.
Auch das operative EBITDA1 der Sparte Bioprocess Solutions lag mit 217 Millionen Euro um 81,1 Prozent sehr signifikant über dem Vorjahreswert von 120 Millionen Euro. Die entsprechende Marge stieg auf 35,6 Prozent (Vorjahresquartal: 30,4 Prozent). Zu diesem Profitabilitätsanstieg trugen Skaleneffekte sowie die pandemiebedingt nur verzögert steigenden Kosten bei.
Die Sparte Lab Products & Services, die auf Technologien für die Life-Science-Forschung und Pharmalabore spezialisiert ist, wuchs im ersten Quartal auch aufgrund einer wie oben beschrieben schwächeren Vorjahresbasis mit einem Umsatzplus von wechselkursbereinigt 62,3 Prozent auf 180 Millionen Euro (nominal: +56,0 Prozent) ebenso stark wie die Sparte Bioprocess Solutions. Während das nicht-organische Wachstum etwa 23 Prozentpunkte ausmachte, betrug das organische Wachstum gut 39 Prozentpunkte, wovon rund 9 Prozentpunkte durch die hohe Nachfrage nach Komponenten für Tests auf das Coronavirus beeinflusst waren. Der Auftragseingang1 erhöhte sich mit einem Plus von 56,8 Prozent (nominal: +50,5 Prozent) auf 186 Millionen Euro. Das operative EBITDA1 der Sparte Lab Products & Services stieg um 157,9 Prozent auf 46 Millionen Euro (Vorjahresquartal: 18 Millionen Euro); die entsprechende Marge erreichte 25,7 Prozent (Vorjahresquartal: 15,6 Prozent). Diese sehr deutliche Margenexpansion basierte auf Skaleneffekten, einem positiven Produktmix sowie der pandemiebedingt unterdurchschnittlichen Kostenentwicklung.
Angehobene Prognose für das Jahr 2021 bestätigtDie Unternehmensleitung bestätigte ihre Wachstumsprognose für das Geschäftsjahr 2021, die bereits Mitte März aufgrund eines sehr starken Auftragseingangs und einer auch für den weiteren Jahresverlauf erwarteten hohen Nachfrage erhöht worden war. Demnach wird für den Konzern von einem Umsatzwachstum von rund 35 Prozent (davon 5,5 Prozentpunkte aus Akquisitionen und etwa 16 Prozentpunkte im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie) sowie einer operativen EBITDA1-Marge von etwa 32 Prozent ausgegangen. Die Unternehmensleitung weist darauf hin, dass in der aktuell weiterhin sehr dynamischen und volatilen Situation Prognosen mit überdurchschnittlich hohen Unsicherheiten behaftet sind. Für die Sparte Bioprocess Solutions rechnet Sartorius mit einer Umsatzsteigerung von etwa 40 Prozent (davon 6 Prozentpunkte aus Akquisitionen und etwa 18 Prozentpunkte im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie), die operative EBITDA1-Marge soll bei etwa 34 Prozent liegen. Die Erwartung für das Umsatzwachstum der Sparte Lab Products & Services liegt bei rund 20 Prozent (davon 5 Prozentpunkte aus Akquisitionen und etwa 5 Prozentpunkte im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie), bei einer operativen EBITDA1-Marge von etwa 24 Prozent. Die Investitionsquote1 für den Konzern wird bei etwa 14 Prozent erwartet. Das Investitionsprogramm in Höhe von rund 400 Millionen Euro umfasst insbesondere den teilweise erweiterten und vorgezogenen Ausbau von Produktionskapazitäten, vor allem an Standorten in Deutschland, Puerto Rico, China und Südkorea. Der dynamische Verschuldungsgrad, also der Quotient aus Nettoverschuldung zu operativem EBITDA1, sollte zum Jahresende bei etwa 2,0 liegen. Mögliche Akquisitionen sind dabei nicht berücksichtigt.
Die im Januar 2021 aktualisierten Mittelfristziele gelten weiter und gehen für das Jahr 2025 von einem Konzernumsatz von rund 5 Milliarden Euro bei einer operativen Gewinnmarge von rund 32 Prozent aus. Alle Zahlen zur Prognose sind, wie in den vergangenen Jahren auch, auf Basis konstanter Währungsrelationen angegeben. Ferner geht das Unternehmen von einer im Jahresverlauf zunehmenden Erholung der weltweiten Konjunktur sowie von stabilen Lieferketten aus.
Finanzkennzahlen der Vergleichsperiode aufgrund der finalisierten Kaufpreisallokation von Biological Industries teilweise angepasst.
1 Sartorius veröffentlicht alternative Leistungskennzahlen, die nach den internationalen Rechnungslegungsvorschriften nicht definiert sind. Diese werden mit dem Ziel ermittelt, eine bessere Vergleichbarkeit der Geschäftsleistung im Zeitablauf bzw. im Branchenvergleich zu ermöglichen.
– Auftragseingang: alle Kundenaufträge, die in der jeweiligen Berichtsperiode rechtsgültig abgeschlossen und gebucht wurden
– Operatives oder underlying EBITDA: das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation
– Maßgebliches Periodenergebnis: Periodenergebnis nach Anteilen Dritter, bereinigt um Sondereffekte und nichtzahlungswirksame Amortisation sowie basierend auf dem normalisierten Finanzergebnis und der normalisierten Steuerquote
– Dynamischer Verschuldungsgrad: Quotient aus Nettoverschuldung und operativem EBITDA der vergangenen zwölf Monate inklusive des pro-forma-Beitrags von Akquisitionen für diese Periode
2 Akquisitionen von ausgewählten Life-Science-Geschäften von Danaher, BIA Separations und WaterSep BioSeparations
3 EMEA = Europa, Mittlerer Osten, Afrika
Diese Veröffentlichung enthält Aussagen über die zukünftige Entwicklung des Sartorius Konzerns. Zukunftsgerichtete Aussagen unterliegen bekannten und unbekannten Risiken, Unsicherheiten und anderen Faktoren, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ergebnisse erheblich von diesen Aussagen abweichen. Sartorius übernimmt keine Verpflichtung, solche Aussagen angesichts neuer Informationen oder künftiger Ereignisse zu aktualisieren.
Der Sartorius Konzern ist ein international führender Partner der biopharmazeutischen Forschung und Industrie. Die Sparte Lab Products & Services konzentriert sich mit innovativen Laborinstrumenten und Verbrauchsmaterialien auf Forschungs- und Qualitätssicherungslabore in Pharma- und Biopharmaunternehmen und akademischen Forschungseinrichtungen. Die Sparte Bioprocess Solutions trägt mit einem breiten Produktportfolio mit Fokus auf Einweg-Lösungen dazu bei, dass Biotech-Medikamente und Impfstoffe sicher und effizient hergestellt werden. Der Konzern wächst durchschnittlich zweistellig pro Jahr und ergänzt sein Portfolio regelmäßig durch Akquisitionen komplementärer Technologien. Im Geschäftsjahr 2020 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von rund 2,34 Milliarden Euro. Ende 2020 waren fast 11.000 Mitarbeiter an den rund 60 Produktions- und Vertriebsstandorten des Konzerns für Kunden rund um den Globus tätig.
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