Am Sonntag, den 18. April 2021 um 14.00 Uhr, zeigt ARTE Concert europaweit im Netz und in sechs Sprachen untertitelt die bereits erwartete Premiere von Kirill Serebrennikovs Neuinszenierung des „Parsifal“ aus der Wiener Staatsoper unter Musikdirektor Philippe Jordan. In der Titelrolle ist Tenor Jonas Kaufmann zu erleben; Elīna Garanča gibt ihr internationales Rollendebüt als Kundry ebenso wie Ludovic Tézier als Amfortas. Pandemiebedingt wurde die Premiere am 11. April ohne Publikum aufgezeichnet.

Die Inhaftierung und der anschließende Hausarrest von Kirill Serebrennikov wurden im Jahr 2017 zu einem internationalen Politikum. Da der russische Regisseur nach seiner Verurteilung im scharf kritisierten Prozess das Land noch immer nicht verlassen darf, leitete er die Parsifal-Proben live per Videoschaltung von seiner Moskauer Wohnung aus. ARTE präsentiert nun im Rahmen der europäischen Opernspielzeit „Saison ARTE Opera“ die hochkarätig besetzte Premiere der Neuinszenierung.

Serebrennikov, der an der Wiener Staatsoper neben der Inszenierung auch für Bühnenbild und Kostüme verantwortlich zeichnet, erzählt Richard Wagners Geschichte vom Bund der Gralsritter aus der Perspektive eines gereiften Parsifal: Eine Rückblende führt die ZuschauerInnen durch das Geschehen der ersten beiden Akte, bis sie im 3. Akt in der Gegenwart des Erzählers angekommen sind. Die Männerwelt der Gralsgesellschaft assoziiert der Regisseur mit einer Gefängnisanlage, wo die sogenannten „Hoffnungslosen“, Angehörige ethnischer oder religiöser Minderheiten, interniert und sich selbst überlassen werden. Der jugendliche Straftäter Parsifal wird dort mit einem Initiationsritual konfrontiert, in dessen Verlauf Gewalt und Ekstase eng beieinanderliegen. In dieser hermetischen Männerwelt ist Kundry als einzige Frau unterwegs – bei Serebrennikov eine Journalistin, die von ihrem Interesse an Gewaltstrukturen angetrieben wird. Sie agiert in einer Grauzone und wird zugleich Komplizin der Inhaftierten.

In der Rolle des Parsifal ist Jonas Kaufmann zu erleben. Elīna Garanča gibt als Kundry ihr lange erwartetes internationales Rollendebüt, ebenso wie Ludovic Tézier als Amfortas. Weitere Wiener Rollendebüts wichtiger Gastsolisten: Georg Zeppenfeld als Gurnemanz und Wolfgang Koch als Klingsor.

Richard Wagner: Parsifal
Jonas Kaufmann, Elīna Garanča, Ludovic Tézier

Oper ORF/ARTE, Österreich, Frankreich 2021, 270 Min.
Oper von Richard Wagner
Inszenierung: Kirill Serebrennikov
Musikalische Leitung: Philippe Jordan
Orchester: Orchester der Wiener Staatsoper
Chor: Wiener Staatsopernchor

Mit: Jonas Kaufmann (Parsifal), Elīna Garanča (Kundry), Wolfgang Koch (Klingsor), Ludovic Tézier (Amfortas), Georg Zeppenfeld (Gurnemanz), Stefan Cerny (Titurel) u.a.

Europaweit auf ARTE Concert verfügbar (untertitelt in sechs Sprachen) am Sonntag, 18. April 2021 ab 14.00 Uhr. Im Anschluss an die Übertragung steht die Oper als Video-on-Demand 90 Tage in der Mediathek zur Verfügung.

Die Opernspielzeit „Saison ARTE Opera“

„Richard Wagner: Parsifal – Jonas Kaufmann, Elīna Garanča, Ludovic Tézier" gehört zum Programm der europäischen Opernspielzeit „Saison ARTE Opera“. In Partnerschaft mit 21 Opernhäusern aus 12 Ländern präsentiert ARTE dabei herausragende Produktionen, große Klassiker und spannende Neu- und Wiederentdeckungen von den bedeutendsten Opernbühnen des Kontinents, verfügbar in sechs Sprachen. Alle Produktionen der dritten Spielzeit „Saison ARTE Opera“ bleiben nach der Live-Übertragung auf arte.tv/opera im Replay verfügbar. Akuell ist dort auch noch Giuseppe Verdis „Aida“ aus der Opéra national de Paris mit Ludovic Tézier als Amonasro und Jonas Kaufmann in der Rolle des Radames zu finden.

#WirBleibenOffen

Die Opernübertragung ist Teil der Aktion #WirBleibenOffen, die ARTE gemeinsam mit verschiedensten Kultur- und Medienpartnern ins Leben gerufen hat. ARTE möchte damit nicht nur der kulturellen Flaute entgegenwirken, sondern auch ein Zeichen für den Erhalt des Kulturlebens als substanziellen Teil der Identität Europas setzen. Zum einen durch ein erweitertes Angebot von Programmen aus dem ARTE-Archiv, zum anderen durch neue Formate, Aufzeichnungen und Live-Übertragungen im TV und online auf ARTE Concert.

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