Eine elektrohandwerkliche Ausbildung zu absolvieren, ist nach wie vor äußerst beliebt. Das zeigt die Ausbildungsstatistik des ZDH für das Jahr 2020. So konnten die Elektrohandwerke zum sechsten Mal in Folge einen Anstieg bei den Gesamt-Auszubildendenzahlen verzeichnen. 45.284 junge Leute absolvieren aktuell eine elektrohandwerkliche Ausbildung, ein Plus von 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2019: 44.796). Damit setzten sich die E-Handwerke positiv vom Trend in anderen Branchen ab.
Zum sechsten Mal in Folge: Zuwachs bei der Gesamtzahl der Auszubildenden
Betrachtet man die Gesamtzahl der aktuell in Ausbildung befindlichen Elektroniker/-innen, so machen Elektroniker/-innen Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik mit 39.340 Auszubildenden – ein Plus von 1,98 Prozent gegenüber dem Vorjahr – auch weiterhin den Löwenanteil unter den Auszubildenden aus. Ebenfalls zulegen konnte der Ausbildungsberuf Elektroniker/-in Fachrichtung Informations- und Telekommunikationstechnik (+ 0,39 %). Einbußen verzeichneten hingegen der Elektroniker/-in Fachrichtung Automatisierungstechnik (– 0,83 %), der Elektroniker/-in für Maschinen und Antriebstechnik (– 4,22 %), der Informationselektroniker/-in (– 9,52 %) sowie der Systemelektroniker/-in (– 12,82 %). Der Zuwachs bei der Gesamtzahl der Auszubildenden im E-Handwerk geht damit primär auf das Konto des mit Abstand beliebtesten elektrohandwerklichen Ausbildungsberufes: des/der Elektronikers/-in Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik.
Leichter, Corona-bedingter Rückgang bei Neuverträgen
Bei den Neuverträgen für das Ausbildungsjahr 2020/2021 hat Corona auch in den E-Handwerken Spuren hinterlassen. Anders als in den Vorjahren gab es hier erstmals seit Langem wieder einen Rückgang. Hatten 2019 noch 15.172 junge Erwachsene eine elektrohandwerkliche Ausbildung begonnen, so sank ihre Zahl 2020 um 670 auf 14.502 (– 4,42 %). Grund für den Rückgang bei den Neuverträgen ist im Wesentlichen, dass etablierte Akquise- und Kontaktmöglichkeiten wie Ausbildungsmessen und Betriebspraktika im vergangenen Jahr Corona-bedingt entfielen. Auch Vorstellungsgespräche waren zum Teil nur eingeschränkt möglich, so dass Betriebe und potentielle Auszubildende schwerer zueinander fanden.
„Ich freue mich, dass wir trotz eines leichten, Corona-bedingten Rückgangs bei den Neuverträgen für das Ausbildungsjahr 2020/2021 bei den Auszubildendenzahlen insgesamt erneut ein Wachstum verzeichnen konnten. Mehr als 45.000 Auszubildende beweisen: Eine elektrohandwerkliche Ausbildung zu absolvieren, ist attraktiv. Dies umso mehr, als die Corona-Pandemie bewiesen hat, welche Bedeutung zukunftssicheren Jobperspektiven und Systemrelevanz in Krisenzeiten zukommt. Ich bin daher überzeugt, dass die Zahl der Auszubildenden in den E-Handwerken aufgrund des weiterhin hohen Bedarfs an Fachkräften nach Beendigung der Corona-Krise weiter ansteigen wird“, so ZVEH-Hauptgeschäftsführer Ingolf Jakobi.
„Mit der Neuordnung der Ausbildung und der Schaffung des Elektronikers für Gebäudesystemintegration sind wir bestens für künftige Herausforderungen wie Energiewende und Digitalisierung gerüstet“, freut sich Hans Auracher, ZVEH-Vizepräsident und zuständig für das Ressort „Kommunikation & Berufsbildung“: „Das ist wichtig, weil es uns in den kommenden Jahren nicht an Arbeit und neuen Betätigungsfeldern mangeln wird. Schließlich verlangen Klimaschutz und die mit der Energiewende einhergehende Elektrifizierung, der Trend zu E-Mobilität, aber auch Smart Home und der Ausbau der Breitbandnetze elektrohandwerkliches Know-how.“
Der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) vertritt die Interessen von 49.949 Unternehmen aus den drei Handwerken Elektrotechnik, Informationstechnik und Elektromaschinenbau. Mit 515.715 Beschäftigten, davon 45.284 Auszubildende, erwirtschaften die Unternehmen einen Jahresumsatz von 68,4 Milliarden Euro. Dem ZVEH als Bundesinnungsverband gehören zwölf Landesverbände mit 320 Innungen an.
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