- IBB vergibt Finanzierungszusagen in Höhe von 4,4 Mrd. Euro
- Insgesamt rund 2,2 Mrd. Euro an Corona-Hilfsprogrammen ausgezahlt
- Finanzierungszusagen in Höhe von 327,8 Mio. Euro in der Wirtschaftsförderung
- Immobilienförderung mit 1.446,0 Mio. Euro knapp unter Vorjahresniveau
- IBB Business Team GmbH mit 25,7 Mio. Euro an Finanzierungszusagen
Die Investitionsbank Berlin (IBB) hat im Geschäftsjahr 2020 Finanzierungszusagen in Höhe von 4,4 Mrd. Euro ausgereicht. Rund 2,2 Mrd. Euro waren Coronahilfen, von denen 2,1 Mrd. Euro auf Zuschüsse und gut 100 Mio. Euro auf Darlehen entfielen. Damit konnten rund 380.000 Arbeitsplätze in Berlin zunächst gesichert werden. Die Finanzierungszusagen im Fördergeschäft sind 2020 im Vergleich zum Vorjahr lediglich um 2,8 % auf 2.218 Mio. Euro (Vorjahr 2.281 Mio. Euro) gesunken. Angesichts der Coronakrise und den damit verbundenen Hilfsprogrammen, die die Kapazität der IBB stark gebunden haben, ist das ein unerwartet geringer Rückgang. Von den Finanzierungszusagen entfielen 1.774 Mio. Euro auf das Fördergeschäft in der Wirtschafts- (328 Mio. Euro) und Immobilienförderung (1.446 Mio. Euro), das damit um rund 6 % unter dem Vorjahreswert liegt. Kompensiert werden konnte dieser Rückgang zum großen Teil durch höhere Finanzierungszusagen im Bereich öffentliche Hand, die mit 444 Mio. Euro um rund 13 % über dem Vorjahreswert (393 Mio. Euro) liegen.
Wirtschaftsförderung: Gründungshauptstadt Berlin trotzt der Krise
Zuschussprogramme liefen 2020 mit 155,9 Mio. Euro leicht über dem Vorjahresniveau (155,4 Mio. Euro). Bei Pro FIT, was Darlehen und Zuschüsse enthält, stieg das Volumen um mehr als 75 % auf 71,7 (Vorjahr: 40,7) Mio. Euro und ist damit ein absolutes Rekordergebnis. Das ist sehr erfreulich, weil es zeigt, dass viele Unternehmen in der Krise über dieses Innovationsförderprogramm daran arbeiten, ihre Abläufe und Anlagen zu modernisieren, um nach der Krise besser aufgestellt zu sein. Bei der GRW-Förderung wurden im Jahr 2020 mit 99 Mio. Euro 174 Investitionsvorhaben unterstützt. Das entspricht zwar im Vergleich zum Berichtsjahr 2019 einem Rückgang von 24 % (2019: 130,2 Mio. Euro), bewegt sich dennoch weit über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Die Finanzierungszusagen in den Darlehensprogrammen sind im Vergleich zum Vorjahr überwiegend rückläufig.
Circa zwei Fünftel der Finanzierungszusagen entfielen auf Gründungsvorhaben, die mit 96,0 Mio. Euro auf einen Anteil am Finanzierungsvolumen in Höhe von 29,3 % kommen. Das entspricht einer Steigerung um gut 39,3 % im Vergleich zum Vorjahr (2019: 68,9 Mio. Euro). Insgesamt wurden im Berichtsjahr 2020 355 Gründungsvorhaben finanziert und damit das Vorjahresniveau nahezu erneut erreicht (2019: 360). Angesichts der Krise und Einschränkungen in vielen Branchen überrascht dieses Ergebnis und demonstriert die Robustheit der Berliner Gründungsszene.
Immobilienförderung: Zweitbestes Finanzierungsergebnis der letzten Jahre
Im Geschäftsfeld Immobilien- und Stadtentwicklung konnte das zweithöchste Ergebnis der letzten zehn Jahre erreicht werden. Mit 1.446,0 Mio. Euro sind die Finanzierungszusagen 2020 im Vergleich zum Rekordjahr 2019 nur in geringem Maße um 1,2 % gesunken. Zwar ist das Neugeschäft um rund 17 % im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen, ein starkes Bestandssicherungsgeschäft (Umfinanzierungen) konnte das gute Ergebnis dennoch ermöglichen. Die Finanzierungszusagen im Bereich Sanierung und Modernisierung sind ebenfalls im Vergleich zum Vorjahr um 30,8 % auf 41,6 Mio. Euro gestiegen. Dagegen zeigten sich bei der Förderung und Finanzierung des Wohnungsneubaus Einbußen in Höhe von rund 46 Mio. Euro (-13,3 %).
Neue Tochter für die IBB: Gründung der IBB Capital GmbH
Die IBB hat auch Coronahilfen für Start-ups ausgereicht. Als einzige Förderbank Deutschlands besteht eine Kooperation mit privaten Investoren (Intermediären), wodurch das Risikokapital für die Start-ups in Berlin erhöht wird. Dafür wurde die IBB Capital GmbH gegründet, die junge Berliner Unternehmen mit einem innovativen Geschäftsmodell durch Eigenkapital oder eigenkapitalähnliche Instrumente finanziert. Durch die IBB Capital GmbH konnten in kurzer Zeit 73 Eigenkapitalfinanzierungen in Höhe von insgesamt rund 38 Mio. Euro zugesagt werden.
Darüber hinaus konnte die IBB Ventures (vormals IBB Beteiligungsgesellschaft) im Berichtsjahr 67 Beteiligungen über 25,4 Mio. Euro verzeichnen. Die IBB Gruppe hat damit 140 Berliner Start-ups Venture Capital rund 63 Mio. Euro zur Verfügung gestellt.
Die IBB Business Team GmbH (IBT) hat im Auftrag des Landes Berlin mit der „Digitalprämie Berlin“ ein weiteres Zuschussprogramm, das vor allem den Berliner Mittelstand aktiv im laufenden Digitalisierungsprozess unterstützen soll, initiiert. Das Programm wurde mit Finanzierungszusagen in Höhe von 7,4 Mio. Euro sehr gut angenommen. Insgesamt hat die IBT mit Finanzierungszusagen mit 25,7 Mio. Euro ein außerordentlich gutes Ergebnis erreicht und das zugesagte Zuschussvolumen um 46 % zum Vorjahr erhöht.
Zufriedenstellendes Geschäftsjahr mit Zinsergebnis von 82,8 Mio. Euro
Das Geschäftsjahr 2020 verlief für die IBB zufriedenstellend. Das Zinsergebnis liegt mit 82,8 Mio. Euro zwar deutlich unter dem Vorjahr (101,3 Mio. Euro), hat sich aber vor dem Hintergrund des weiter niedrigen Zinsniveaus erwartungsgemäß entwickelt und blieb auch 2020 die wichtigste Ertragsquelle. Der Verwaltungsaufwand ist durch die Aufwendungen für die Bearbeitung der Soforthilfen und das MietenWoG Bln um 9,7 % auf 88,1 (80,3) Mio. Euro gestiegen. Durch eine erhöhte Risikovorsorge von 12,9 (10,7) Mio. Euro und den Berlin-Beitrag ergibt sich ein Jahresüberschuss von 11,8 Mio. Euro (21,8 Mio. Euro).
Corona-Soforthilfen: Kraftakt mit 15 Hilfsprogrammen bis Jahresende
Bund und Land haben zahlreiche Hilfsprogramme aufgelegt, um die Berliner Wirtschaft in der Coronakrise zu unterstützen. Insgesamt wurden 2020 in Berlin 15 Corona-Hilfsprogramme durch die IBB bearbeitet und 2,2 Mrd. Euro ausgezahlt. Darunter fallen rund 1.000 Darlehen und 228.000 Zuschüsse. 379.892 Arbeitsplätze konnten mit den Corona-Hilfsprogrammen im Jahr 2020 gefördert werden
Die Corona-Pandemie prägt auch das Geschäftsjahr 2021
Auch das Geschäftsjahr 2021 steht bislang fest im Zeichen der Corona-Pandemie. Die IBB ist gut in das Geschäftsjahr gestartet und konnte in der Immobilienförderung 156,2 Mio. Euro sowie in der Wirtschaftsförderung 44,5 Mio. Euro an Finanzierungszusagen verzeichnen. Die aktuelle Konjunktureinschätzung sieht ein Wachstum von gut 3 % vor, sofern sich keine Verschlechterung des Infektionsgeschehens und damit weitere Einschränkungen für die Berliner Wirtschaft ergeben. Das erste Quartal war auch von umfangreichen Auszahlungen weitere Coronahilfen geprägt.
Inzwischen sind 360,2 Mio. Euro an Novemberhilfe und 263,4 Mio. Euro an Dezemberhilfe ausgezahlt worden. Bei der Überbrückungshilfe III sind bislang Abschlagszahlungen in Höhe von 135,2 Mio. Euro an 6.051 von insgesamt bislang 6.763 Antragstellende geleistet worden. Bei der Neustarthilfe, die Soloselbständige mit erheblichen finanziellen Einbußen durch die Corona-Pandemie unterstützt, konnten von 19.757 Antragstellenden bereits über 94 % ihre Auszahlung erhalten. Das entspricht einem Volumen von 107,3 Mio. Euro.
Den aktuellen Geschäftsbericht finden Sie unter www.ibb.de/gb2020.
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