„In Deutschland gibt es mehr als 400 Jobcenter. Diese richten sich nicht nur an Arbeitslose, sondern grundsätzlich an alle Bürgerinnen und Bürger, die erwerbsfähig sind oder in Partnerschaft mit Erwerbsfähigen leben, deren Einkommen aber nicht zur Existenzsicherung reicht. Diese wichtige soziale Infrastruktur sollte noch besser für die Bürgerinnen und Bürger eingesetzt werden“, so Dr. Irme Stetter-Karp, Präsidentin des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V.
Insbesondere in peripheren Stadtquartieren mit einem hohen Anteil an Transferleistungsbeziehenden und in größeren Flächenlandkreisen mit ländlichen Gemeinden erleichtert eine dezentrale Präsenz tatsächlichen und potenziellen Leistungsberechtigten den Zugang zu den Dienstleistungen des Jobcenters. Außerdem bietet eine solche Präsenz den Jobcentern neue Möglichkeiten auf Leistungsberechtigte zuzugehen – auch auf diejenigen, die bisher schwer oder gar nicht erreichbar waren.
Der Deutsche Verein empfiehlt daher, leicht zugängliche Informationen und Beratungen beispielsweise in Bürgerhäusern, Familienzentren, Bibliotheken oder Volkshochschulen dezentral anzubieten. Dies erleichtere all jenen den Zugang, für die der Gang zum Amt eine zu große Hürde darstellt. In ländlichen Regionen könnten Beratungsbusse Information und Beratung rund um die Grundsicherung auf kurzem Wege und ohne Fahrtkosten ermöglichen.
„Die Jobcenter sind als Partner in den Sozialräumen gefragt. Konkret: Sich mit der Kommunalverwaltung und freien Trägern zusammenzuschließen, die Stärken und Schwächen des Quartiers analysieren, und Entwicklungspartnerschaften einzugehen, die auf die Bedarfe der Menschen zugeschnitten sind, das sei das Gebot der Stunde“, so Stetter-Karp.
Zu den Empfehlungen: https://www.deutscher-verein.de/de/uploads/empfehlungen-stellungnahmen/2021/dv-16-20_jobcenter-in-sozialraeumen.pdf
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