Mit einem Datensatz von rund 3700 Siebtklässlerinnen und Siebtklässlern an deutschen Gymnasien wird aufgezeigt, dass Lehrerinnen und Lehrer die Leistungen von übergewichtigen Kindern schlechter als die von normalgewichtigen Kindern bewerten. Hierbei wurden Noten von Kindern mit denselben Leistungen in standardisierten Deutsch- und Mathetests verglichen. Sehr genau wurde darauf geachtet, mögliche andere Einflüsse auszuschließen. Bildungsstand oder der sozioökonomische Status der Eltern zählen unter anderem darunter.
Das Paper erlangt international durch die Veröffentlichung im interdisziplinären PLOS ONE Journal große Aufmerksamkeit.
Raum für Forschung ist wichtig
Mona Dian kam nach ihrem Master in Soziologie, den sie an der Universität in Mannheim abschloss, als wissenschaftliche Mitarbeiterin an die Hochschule Worms. Hier unterrichtet sie unter anderem Academic Writing & Research in der Studienrichtung International Business Administration. Die Forschung hat sie aber nie losgelassen. So ist auch der Kontakt nach Italien nie abgerissen, den sie im Auslandssemester aufbauen konnte. Als Moris Triventi ihr das gemeinsame Forschungsprojekt vorschlug, war die Antwort klar.
„Die Erkenntnisse lassen sich auch für die Hochschullehre nutzbar machen“, erklärt die Sozialwissenschaftlerin. Es sei immer gut, sich als Lehrende für unbewusste Vorgänge bei der Bewertung zu sensibilisieren. Zugleich verweist sie auf die gute Praxis an der Hochschule, da es hier zum Standard gehört, Klausuren zu anonymisieren. Hiermit sei die Notenverzerrung reduziert und es wird mehr Chancengleichheit gewährleistet.
Dian und Triventi können aufgrund dieser Studie die Empfehlung geben, dass es auf alle Fälle sinnvoll ist, Kriterien zu definieren, wie Kinder das Erreichen eines Lernziels nachweisen können, und ihre Leistung daran zu messen. Das wichtigste Ziel ist, dass Kinder bei gleicher Leistung vergleichbar bewertet werden können.
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