Die Konferenz folgte dem dramaturgischen roten Faden von der Mikro- zur Makrobetrachtung logistischer Themen und Herausforderungen. Die drei Veranstaltungstage begannen jeweils mit einer Podiumsdiskussion. Es folgten Vorträge, Workshops und die Tage endeten jeweils mit Keynotes außergewöhnlicher Persönlichkeiten. So nahm der Zukunftsforscher, Ingenieur und Pilot Morell Westermann am ersten Tag die Teilnehmer mit auf den Weltrekordflug mit dem ersten zertifizierten Elektroflugzeug von den Alpen an die Nordsee nach Norderney, der im September 2020 stattgefunden hat. „Die Elektrifizierung der Luftfahrt steht heute da, wo vor rund zehn Jahren die Autos waren“, so Westermann. Am zweiten Tag hatten die Teilnehmer der Konferenz die Möglichkeit, Frank Jørgensen kennenzulernen. Der Däne hat gerade die Nachfolge von Frank Sportolari an der Spitze von UPS Germany, Austria, Switzerland angetreten. Jørgensen zeigte sich begeistert vom Teamgeist bei UPS und der Bereitschaft zu Veränderung.
Der dritte Tag der Digital Logitics Days begann mit einem spontan organisierten Interview zur aktuell eingetretenen Situation am Suezkanal. Ulf Venne von Everstream Analystics berichtete von der aktuellen Lage. Der auf Grund gelaufene Containerfrachter Ever Given, 400 Meter lang und 59 Meter breit, liegt quer in der Wasserstraße und verhindert die Passage von mehr als 150 weiteren Schiffen. Versorgungsengpässe sind zu befürchten. Das Thema wurde in der sich anschließenden Podiumsdiskussion gleich aus Sicht eines Verladers und eines Logistikdienstleisters aufgegriffen.
Den Abschluss der Digital Logistics Days bildete am Nachmittag der Vortrag von Martin Richenhagen, dem langjährigen Vorstandsvorsitzenden von AGCO. Der deutsch-amerikanische Top-Manager ging auf weltpolitische und weltwirtschaftliche Zusammenhänge ein und warf einen Blick von außen auf die Situation in Deutschland in der Corona-Krise: „Die deutsche Regierung versucht, eine schwere Krise bürokratisch zu lösen“, so Richenhagen. Die US-Regierung dagegen überlasse die Regelung vieler Dinge dem gesunden Menschenverstand der Bürger. Neben dem Management der Pandemie trage zum schwachen Bild Deutschlands in den USA der Dieselskandal bei – und die Pannen und Verzögerungen beim Flughafen BER.
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