- Weitere Meilensteine bei der Digitalisierung von Produkten, Services und internen Prozessen erreicht
- Konzernvertragsbestand und operativer Konzernumsatz insbesondere durch COVID-19-Pandemie beeinträchtigt
- Konzernergebnis vor Steuern (EBT) insbesondere durch erhöhte Risikovorsorge und transaktionsbezogene Kosten belastet
- Ausblick: Leichter Anstieg des Konzernvertragsbestands, operativer Konzernumsatz im Rahmen des Vorjahreswertes sowie EBT mit höherem einstelligen Millioneneurobetrag in 2021 erwartet
Die Sixt Leasing SE, ein führender Anbieter im Online-Direktvertrieb von Neuwagen in Deutschland sowie Spezialist im Management und Full-Service-Leasing von Großflotten, hat sich im Geschäftsjahr 2020 insgesamt im Rahmen der Erwartungen entwickelt. Der Geschäftsverlauf wurde insbesondere durch die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die gesamtwirtschaftliche Lage beeinträchtigt. Laut vorläufiger Berechnungen verzeichneten Konzernvertragsbestand und operativer Konzernumsatz einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr. Das Konzernergebnis vor Steuern (EBT) lag sehr deutlich unter Vorjahresniveau.
Geschäftsentwicklung
Im Geschäftsjahr 2020 wurde insbesondere die Erweiterung des digitalen Produkt- und Serviceportfolios weiter vorangetrieben. Im Geschäftsfeld Online Retail startete Sixt Leasing über seine Online-Plattform sixt-neuwagen.de eine Vertriebskooperation mit PAYBACK zur Vermarktung eines Kia Stonic „VISION“ an Privatkunden. Zudem wurde autohaus24.de vom Nachrichtensender n-tv und vom Deutschen Institut für Service-Qualität mit dem Verbraucher-Award „Deutschlands Beste Online-Portale 2020“ in der Kategorie „Neuwagenportale“ ausgezeichnet und erhielt im Rahmen der FOCUS-MONEY-Studie „Von Kunden empfohlen“ das Prädikat „Hohe Weiterempfehlung“ in der Kategorie „Autoleasing: Online-Anbieter“.
Im Geschäftsbereich Flottenmanagement wurde die Smartphone-App „The Companion“ für Fuhrparkkunden weiterentwickelt und unter anderem mit der digitalen Bezahlfunktion „Shell Payment@Pump“ ausgestattet. Im Geschäftsfeld Flottenleasing digitalisierte Sixt Leasing die Fahrzeugübergabe und -rücknahme an seinen Standorten. Zudem wurde das Unternehmen von den Lesern der AUTO BILD nach 2018 erneut zum besten Leasinganbieter gewählt und mit dem „Firmenwagen-Award“ ausgezeichnet.
Der Vertragsbestand im Geschäftsfeld Online Retail fiel im Zeitraum von Ende Dezember 2019 bis Ende Dezember 2020 um 12,8 Prozent auf 38.600 Verträge, insbesondere belastet durch geringere Neubestellungen aufgrund der ökonomischen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie sowie weitere Fahrzeugrückläufer aus der im Geschäftsjahr 2017 durchgeführten 1&1-Kampagne. Der Vertragsbestand im Geschäftsfeld Flottenleasing verzeichnete einen Rückgang um 6,6 Prozent auf 37.800 Verträge, was ebenfalls insbesondere auf die Pandemie zurückzuführen ist. Im Geschäftsbereich Flottenmanagement stieg der Vertragsbestand um 3,9 Prozent auf 53.500 Verträge. Insgesamt sank der Konzernvertragsbestand damit im In- und Ausland (ohne Franchise- und Kooperationspartner) um 4,6 Prozent auf 129.900 Verträge.
Der Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2020 fiel im Vergleich zum Vorjahr um 9,3 Prozent auf 747,7 Mio. Euro. Der operative Konzernumsatz, in dem die Erlöse aus Fahrzeugverkäufen nicht enthalten sind, ging um 9,6 Prozent auf 423,3 Mio. Euro zurück. Dies ist im Wesentlichen auf die deutlich reduzierte Fahrzeugnutzung infolge der COVID-19-bedingten Kontaktbeschränkungen und den damit verbundenen Rückgang der nutzungsbezogenen Erlöse zurückzuführen. Die Verkaufserlöse aus dem Verkauf von Leasingrückläufern und der Vermarktung von Kundenfahrzeugen im Flottenmanagement sanken um 8,9 Prozent auf 324,4 Mio. Euro. Dieser Rückgang resultiert zum einen aus dem sehr starken ersten Quartal des Vorjahres mit einer sehr hohen Zahl an verkauften Leasingrückläufern im Geschäftsfeld Online Retail und zum anderen aus den Einschränkungen des stationären Kraftfahrzeughandels insbesondere während des ersten Halbjahres 2020 aufgrund der COVID-19-Pandemie.
Das Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ging 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 9,1 Prozent auf 211,4 Mio. Euro zurück. Das Konzernergebnis vor Steuern (EBT) verbuchte aufgrund verschiedener Sondereffekte einen Rückgang um 68,9 Prozent auf 9,1 Mio. Euro. Die operative Umsatzrendite (EBT/operativer Umsatz) lag infolgedessen bei 2,2 Prozent (2019: 6,3 Prozent). Der Konzernüberschuss nahm im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 89,9 Prozent auf 2,2 Mio. Euro ab.
Das niedrigere EBT liegt im Rahmen der angepassten Erwartungen vom 20. Juli 2020 und ist unter anderem zurückzuführen auf den oben beschriebenen Volumeneffekt im Vermarktungsbereich, temporäre vertriebliche Unterstützungsmaßnahmen sowie gestiegene Marketingaufwendungen zu Jahresbeginn. Weiterhin wurde das EBT belastet durch transaktionsbedingte Kosten im Zusammenhang mit der Übernahme der Sixt Leasing SE durch die Hyundai Capital Bank Europe GmbH (HCBE) sowie zusätzlichen Risikovorsorgebedarf bei den Restwerten in Höhe eines mittleren einstelligen Millioneneurobetrags. Das um einmalige und außerordentliche Effekte aus der Übernahme sowie der Risikovorsorge bereinigte EBT belief sich auf 20,8 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2020.
Michael Ruhl, Vorstandsvorsitzender der Sixt Leasing SE: „Die Digitalisierung unserer Produkte, Services und internen Prozesse schreitet weiter voran. Mit dem Launch unserer Flottenkunden-App, dem Rebranding und der Neuausrichtung unserer Tochtergesellschaft autohaus24 und der Einführung eines komplett digitalen Bestellprozesses für Privatkunden auf sixt-neuwagen.de haben wir im ersten Quartal 2021 gleich drei weitere Meilensteine bei der Umsetzung unserer Strategie erreicht. Zudem haben wir eine langfristig ausgelegte Kooperation mit Lidl und Vehiculum gestartet, um attraktive Neuwagen im Internet zu vermarkten.“
Für das Geschäftsjahr 2021 plant Sixt Leasing neben der weiteren Digitalisierung des Neuwagenvertriebs im Geschäftsfeld Online Retail unter anderem die Einführung eines Mobilitätsbudgets im Geschäftsfeld Flottenmanagement. Damit sollen die Mitarbeiter von Fuhrparkkunden – als Alternative oder Ergänzung zum Dienstwagen – die Möglichkeit erhalten, Verkehrsmittel wie zum Beispiel Bus, Bahn, Fahrrad, Carsharing oder Taxi zu nutzen. Ein weiterer Schwerpunkt wird auf der Diversifikation des Kundenportfolios im Geschäftsfeld Flottenleasing mit kleineren Flotten und insbesondere auf der Servicequalität liegen. Zudem soll das Geschäftsmodell auf Gebrauchtwagenleasing erweitert werden.
Ausblick
Für das laufende Geschäftsjahr 2021 erwartet der Vorstand einen leichten Anstieg des Konzernvertragsbestands im Vergleich zum Vorjahr (2020: 129.900 Verträge) und einen operativen Konzernumsatz im Rahmen des Vorjahreswertes (2020: 423,3 Mio. Euro). In Bezug auf das EBT rechnet der Vorstand mit einem höheren einstelligen Millioneneurobetrag (2020: 9,1 Mio. Euro).
Grund für die zurückhaltende Prognose für das Gesamtjahr 2021 ist neben der bisherigen operativen Geschäftsentwicklung im Geschäftsjahr 2021 vor allem die anhaltende COVID-19-Situation. Die Gesellschaft geht insoweit von einem weiterhin durch die COVID-19-Pandemie stark negativ belasteten Markt- und Geschäftsumfeld aus und erwartet eine Erholung der Geschäftsentwicklung frühestens im zweiten Halbjahr 2021.
Diese Einschätzung geht davon aus, dass die aktuellen Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie im weiteren Verlauf des Jahres Wirkung zeigen werden. Dazu gehören insbesondere die Ende 2020 gestartete Impfkampagne, die natürlich wesentlich von der Verfügbarkeit geeigneter Impfstoffe abhängt, und die zunehmende Verfügbarkeit von Schnelltests. Zudem geht die Einschätzung davon aus, dass die derzeit von den Regierungen auf Bundes- und Landesebene zu erarbeitenden Exit-Strategien aus dem Krisenmodus erfolgreich sein werden und die Wirtschaft ab der zweiten Jahreshälfte wieder in Schwung kommt. Des Weiteren geht die Gesellschaft davon aus, dass die aktuell von den Bundes- und Landesregierungen beschlossenen bzw. noch zu beschließenden umfangreichen finanziellen Unterstützungsmaßnahmen die ökonomisch negativen Auswirkungen für die Volkswirtschaften abfedern werden.
Darüber hinaus wird das Konzernergebnis auch im Geschäftsjahr 2021 durch transaktionsbezogene Kosten im Zusammenhang mit der Übernahme der Gesellschaft durch die HCBE belastet werden.
Vor diesem Hintergrund ist nach Einschätzung des Vorstands für das erste Quartal 2021 ein sehr starker Rückgang des EBT gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum zu erwarten (Q1 2020: 5,6 Mio. Euro). Diese Einschätzung berücksichtigt den internen Buchungsstand einschließlich Februar 2021 und die voraussichtliche Entwicklung im laufenden März.
Die Sixt Leasing SE mit Sitz in Pullach bei München ist ein führender Anbieter im Online-Direktvertrieb von Neuwagen in Deutschland sowie Spezialist im Management und Full-Service-Leasing von Großflotten. Mit maßgeschneiderten Lösungen unterstützt das Unternehmen die längerfristige Mobilität seiner Privat- und Firmenkunden.
Private und gewerbliche Kunden nutzen die Online-Plattformen sixt-neuwagen.de und autohaus24.de, um günstig Neufahrzeuge zu leasen. Firmenkunden profitieren von dem kostensparenden Leasing ihrer Fahrzeugflotte und einem leistungsstarken Fuhrparkmanagement.
Die Sixt Leasing SE (WKN: A0DPRE / ISIN: DE000A0DPRE6) ist seit dem 7. Mai 2015 im Geregelten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse (Prime Standard) notiert. Der Konzernumsatz belief sich im Geschäftsjahr 2020 auf 748 Mio. Euro.
www.sixt-leasing.de
Allane SE
Dr.-Carl-von-Linde-Straße 2
82049 Pullach
Telefon: +49 (89) 7080810
http://www.allane.com
Telefon: +49 (89) 74444-4518
E-Mail: ir@sixt-leasing.com