UN Women Deutschland ist erschüttert über den Austritt der Türkei aus der Istanbul Konvention und fordert Konsequenzen. Die türkische Organisation „Wir werden Frauenmorde stoppen“ zählte im Jahr 2020 über 300 Femizide. Mit dem Austritt aus der internationalen Konvention verlieren Frauen in der Türkei ein wichtiges gesetzliches Instrument, welches ihren Schutz vor Gewalt gewährleisten sollte.

Das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt, auch bekannt als Istanbul Konvention, ist ein 2011 ausgearbeiteter völkerrechtlicher Vertrag. Er schafft verbindliche Rechtsnormen gegen Gewalt an Frauen und häusliche Gewalt.

„Wir sind entsetzt über den Austritt der Türkei aus der Istanbul Konvention. Wir müssen für die Rechte von Frauen weiterkämpfen und dürfen keinen Rückschritt hinnehmen. Der Austritt der Türkei sendet eine gefährliche Botschaft,“ so Karin Nordmeyer, Vorsitzende von UN Women Deutschland.

UN Women Deutschland fordert die deutsche Bundesregierung dazu auf, sich dafür einzusetzen, dass die Türkei den Schritt rückgängig macht. Zudem ist es unerlässlich, dass auch die EU die Istanbul Konvention umgehend ratifiziert. Ungarn und Polen stellten bereits wiederholt die internationale Konvention in Frage. 

In diesen Tagen findet die Sitzung der Frauenrechtskommission der Vereinten Nationen in New York statt. Ein Hauptthema der Beratungen ist der Kampf gegen Gewalt an Frauen und daraus resultierende Maßnahmen. Auch vor diesem Hintergrund ist der Austritt der Türkei aus dem Abkommen ein Affront.
Wir brauchen mutigere und wegweisendere Schritte, damit Frauen und Mädchen endlich gleichberechtigt und frei von Gewalt leben können.

Hier finden Sie mehr Informationen über die Istanbul Konvention.

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