Am 1. März 1971 sei das damalige Landesinstitut für Praxis und Theorie der Schule (IPTS) gegründet worden, 2003 umstrukturiert und als zentrales Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein etabliert worden. „Damit hat Schleswig-Holstein bundesweit einzigartig die zweite und dritte Phase der Lehrkräftebildung sowie die Themen Schulentwicklung, Bildungsmonitoring und Beratung der Schulen und Schulträger beim Einsatz digitaler Medien in einem Institut zusammengeführt und profitiert so von hohen Synergieeffekten“, erläuterte sie die Besonderheit. „Ich freue mich auch über die vielfältige Zusammenarbeit mit anderen Landesinstituten sowie den vielen weiteren Kooperationspartnern.“
Die größte Herausforderung sei derzeit sicherlich die flexible Anpassung der Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie der Beratungsangebote an die Pandemielage. „Wir wollen Entwicklungsperspektiven für den schulischen Fachunterricht im digitalen Zeitalter entwickeln und umzusetzen, und zwar an den Schulen selbst, aber auch in allen drei Phasen der Lehrkräftebildung. Wir werden den Digitalisierungsschub aus der Pandemie mitnehmen, um die Zukunft unserer Schulen weiter mit voller Kraft voranzutreiben und für gute Rahmenbedingungen sorgen“, sagte Prien. Dazu gehöre der Aufbau eines Lernmanagement-Systems, die Einführung der einheitlichen Schulverwaltungssoftware School.SH, die Einrichtung eines zentralen Schulportals, von dem aus alle Bildungsangebote angesteuert werden können.
90 zusätzliche Stellen stelle das Land dem IQSH für den Aufbau digitaler Kompetenzzentren zur Verfügung. Bei all diesen Vorhaben wirke das IQSH mit seiner Expertise mit.
„Wir haben in den letzten 50 Jahren viel in der Lehrkräftebildung und Schulentwicklung sowie in der Beratung der Schulen bewegt – immer mit dem Ziel, die Unterrichtsqualität zu stärken und weiterzuentwickeln“, sagte Direktorin Dr. Gesa Ramm. „Durch eine gute Aus- und Fortbildung das Fundament für einen guten Unterricht zu legen, wird auch weiterhin unser großes Bestreben sein – nun verstärkt mit dem Fokus Digitalisierung und Lernen in Distanz.“ Dazu habe man bereits gute Konzepte auf den Weg gebracht und umgesetzt. In der Ausbildung durch Blended-Learning-Formate und in der Fortbildung beispielsweise durch landesweite und regionale Online-Kongresse zur digitalen Bildung, zum Fachunterricht und zu professionellen Lerngemeinschaften sowie durch das neue Fachportal.SH. „Erfahrungen sammeln wir derzeit mit asynchronen Fortbildungsformaten für Lehrkräfte, die dann ein eigenständiges Lernen zu einem selbstbestimmten Zeitpunkt rund um die Uhr ermöglichen“, so Ramm. „Die Medienberaterinnen und Medienberater unterstützen die Schulen und Schulträger vor Ort und über den Helpdesk lösen wir technische Probleme der Schulen.“
90 zusätzliche Stellen werde das IQSH erhalten, um die Digitalisierung voranzutreiben. Darüber sei sie sehr froh, denn nun sei der Gestaltungsspielraum vorhanden, digitale Kompetenzzentren in den Regionen aufzubauen, um eine intensivere Medienberatung vor Ort für Schulen, Lehrkräfte und Schulträger zu ermöglichen. „Zudem wollen wir die Kooperation mit den Hochschulen und damit die phasenübergreifende Arbeit im Themenfeld Digitalisierung weiter ausbauen. „Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Hochschulen, Expertinnen und Experten aus dem IQSH entwickeln zusammen mit Lehrkräften neue Lehr- und Lernszenarien. Gemeinsam mit den Schulen und unter Einbeziehung der Ideen der Lehrkräfte wollen wir den Weg der stetigen Qualitätsentwicklung gehen“, betonte Ramm. Die Herausforderung liege in den nächsten Monaten darin, qualifiziertes Personal für den Aufbau multiprofessioneller Teams für diese große Aufgabe zu gewinnen.
„Insgesamt dienen all unsere Anstrengungen der Identifikation und Förderung von Zukunftskompetenzen der Schülerinnen und Schüler mit dem Fokus auf Stärkung des eigenverantwortlichen Lernens und Entwicklung der Kompetenz, sich in einer digitalisierten Welt angemessen bewegen zu können.“
Fakten und Information über das Fest und über uns www.iqsh.de
Das IQSH feierte seinen 50. Geburtstag in ungewöhnlichen Zeiten an einem ungewöhnlichen Ort: Die Feier wurde aus dem Studio des Offenen Kanals Kiel live übertragen, moderiert vom neuen Leiter des Offenen Kanals SH Henning Fietze.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnten sich zudem per Chat beteiligen, Glückwünsche der Universitäten Kiel, Flensburg und Lübeck, dem Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN), der Kieler Fachhochschule, von Landesinstituten, Schulen, Landeselternvertretungen und Kooperationspartnern wurden als Videogruß überbracht.
Der live zugeschaltete ehemalige Direktor Dr. Thomas Riecke-Baulecke, jetzt Präsident des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung Baden-Württemberg, berichtete von den Herausforderungen und Highlights seiner Amtszeit von 2003 bis 2019.
Ein Film zeigte die Historie des Instituts von den Anfängen bis in die Gegenwart – darunter Meilensteine wie die Gründung des IPTS 1971, die Einrichtung einer Zentralstelle für technologische Pädagogik 1971 (Landesbildstelle), den Aufbau des Landesbildungsservers in den neunziger Jahren nebst Umstrukturierung und eine damit einhergehende Zentralisierung zum IQSH 2003. Eine Reformierung der Ausbildung, neue Akzente in der Fortbildung, der Aufbau eines Zentrums für Prävention, eine intensive Führungskräftequalifizierung, Projekte wie „Niemanden zurücklassen – Lesen und Mathe macht stark“, die Einführung des Schulfeedback.SH und eine Modernisierung der Verwaltung folgten.
Rechtlich ist das IQSH eine dem Bildungsministerium unmittelbar nachgeordnete, nicht rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts mit Sitz in Kronshagen.
Mit seinen fünf Abteilungen
– Verwaltung,
– Ausbildung und Qualifizierung,
– Fort- und Weiterbildung,
– Schulentwicklung und Bildungsmonitoring
– und neu seit 2021 Digitalisierung und IT-Dienste
und seinen rund 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehören nach §134 des Schleswig-Holsteinischen Schulgesetzes zu den wesentlichen Aufgaben die Durchführung des Vorbereitungsdienstes und der Fort- und Weiterbildung der Lehrkräfte, die Schulentwicklung sowie die Unterstützung von Schule und Unterricht beim Einsatz der Informations- und Kommunikationstechnik. Das Institut berät und unterstützt zudem Lehrkräfte, Schulleiterinnen und Schulleiter, Eltern, Schulen und Schulaufsichtsbehörden in Fragen des Unterrichts und in pädagogischen Fragen sowie Schulträger in Fragen der Ausstattung von Schulen.
Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein
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