„Frühere Spitzenergebnisse von bis zu 50 Millionen Tonnen Getreide dürften zukünftig in Deutschland selbst in Jahren mit optimalen Witterungsbedingungen immer schwieriger zu erzielen sein“, erklärt der Getreidemarktexperte des
Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV) Guido Seedler, anlässlich der ersten Ernteschätzung für dieses Jahr. Neben dem Wetter machen sich die Restriktionen bei Düngung und im Pflanzenschutz bemerkbar. Außerdem geht der Getreideanteil in der Fruchtfolge zurück und die Landwirtschaft setzt auf längere Fruchtfolgen.

DRV erwartet Ernte auf Vorjahresniveau
Die aktuellen Bestände stehen gut da. Deshalb geht der DRV derzeit beim Getreide sowie dem Raps mit 43,5 und 3,5 Millionen Tonnen von einer Erntemenge auf Vorjahresniveau aus. „Selbst Tiefsttemperaturen von mehr als 20 Grad Minus haben keine nennenswerten Schäden hinterlassen“, betont Seedler. Während der Kälteperiode war Deutschland nahezu flächendeckend mit einer Schneeschicht überzogen, die eine isolierende Wirkung hatte. Sie verhinderte, dass Kälte aus der Luft an die Pflanzen gelangte. Frostschäden können allerdings weiterhin auftreten, daher mahnt Seedler zur Vorsicht: „Wenn das Pflanzenwachstum im Frühjahr einsetzt, können bei stärkeren Nachtfrösten noch erhebliche Schäden auftreten. So wurden im vergangenen Mai durch starke Fröste in verschiedenen Regionen die Ährenansätze von Gerste und teilweise auch Weizen massiv geschädigt.“

Frühjahrsaussaat hat deutschlandweit begonnen
Die Frühjahrsbestellung hat deutschlandweit begonnen. Im Vergleich zum Vorjahr rechnet der DRV mit einem leichten Rückgang der Flächen für Sommergetreide. Einzige Ausnahme ist der Körnermais, hier erwartet der Raiffeisenverband einen leichten Flächenzuwachs. Seedler: „Gerade in Niedersachsen und Brandenburg mehren sich die Stimmen von Landwirten, die in diesem Jahr Körner- anstelle von Silomais anbauen wollen.“

Details zur Schätzung: siehe Tabellen

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Der DRV vertritt die Interessen der genossenschaftlich orientierten Unternehmen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft. Als wichtiges Glied der Wertschöpfungskette Lebensmittel erzielen die 1.984 DRV-Mitgliedsunternehmen in der Erzeugung, im Handel und in der Verarbeitung von pflanzlichen und tierischen Erzeugnissen mit rund 92.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 64,9 Mrd. Euro. Landwirte, Gärtner und Winzer sind die Mitglieder und damit Eigentümer der Genossenschaften.

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