Erwartungsgemäß musste der deutsche Incoming-Tourismus 2020 massive Verluste verzeichnen. Zugleich ist die Bedeutung der europäischen Quellmärkte für Deutschlands Incoming-Tourismus während der Covid 19-Pandemie nochmals gestiegen. Das geht aus den jetzt vorliegenden detaillierten Übernachtungszahlen des Statistischen Bundesamtes hervor.

Demnach wurden von Januar bis Dezember 2020 insgesamt 32,0 Millionen internationale Übernachtungen in Hotels und Beherbergungsbetrieben mit mindestens zehn Betten registriert – ein Minus von 64,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit sanken die Übernachtungszahlen nach zehn Rekordjahren etwa auf das Niveau der Zeit direkt nach der Wiedervereinigung. 2020 generierten Gäste aus Europa 27,2 Millionen Übernachtungen. Damit stieg der Anteil Europas im Vorjahresvergleich von 74 auf 85 Prozent. Aus Übersee lagen der amerikanische Quellmarkt mit einem Anteil von 6,3 Prozent und der asiatische Quellmarkt mit 6,0 Prozent deutlich unter den Vergleichswerten des Vorjahres. Insgesamt verzeichneten die Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Berlin und Hessen 45 Millionen weniger internationale Übernachtungen als 2019 – dies sind rund 75 Prozent des gesamten Rückgangs im deutschen Incoming 2020.

Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstandes der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT): „Die Covid 19-Pandemie hat zunächst alle Quell- und Zielmärkte des internationalen Tourismus gleichermaßen betroffen. Allerdings konnten wir während der Erholungsphase in den Sommermonaten 2020 bereits wieder Reisende aus den Anrainerstaaten begrüßen. Einer steigenden Nachfrage aus Überseemärkten standen geltende Reisebeschränkungen sowie entsprechende Flugkapazitäten entgegen.“

So lagen nach Analysen von Forward Keys die Flugkapazitäten 2020 um 62 Prozent unter dem Volumen von 2019. Die Flugankünfte weltweit in Deutschland sanken im Vorjahresvergleich um 70,4 Prozent. Dabei waren die Rückgänge aus den großen Überseemärkten deutlich höher als aus den 13 aufkommensstärksten EU-Quellmärkten (minus 67 Prozent).

Anrainerstaaten stabilisieren Incoming

Die neun Anrainerstaaten Deutschlands generierten 2020 56,6 Prozent aller internationalen Übernachtungen – 2019 lag deren Anteil bei 42,5 Prozent.

Volumenstärkste Quellmärkte für das Reiseland Deutschland waren 2020 die Niederlande mit 5,8 Millionen Übernachtungen und einem Marktanteil von 18,1 Prozent. Auf Platz 2 folgte die Schweiz mit 3,1 Millionen Übernachtungen (Marktanteil 9,8 Prozent). Polen stieg im Ranking der Incoming-Märkte mit 2,2 Millionen Übernachtungen und einem Marktanteil von 7,0 Prozent vom achten auf den dritten Platz. Auf den weiteren Plätzen lagen Österreich (1,9 Millionen Übernachtungen) und Dänemark (1,5 Millionen).

Die wichtigsten Überseemärkte waren 2020 die USA (1,5 Millionen Übernachtungen) und China (0,4 Millionen Übernachtungen).

Touristische Ziele: von der Stadt aufs Land

Die Hotellerie – insbesondere in den Städten – war von den pandemiebedingten Rückgängen 2020 überdurchschnittlich betroffen. So fiel die Zahl der internationalen Übernachtungen in Städten über 100 000 Einwohner im Vorjahresvergleich um 71,4 Prozent. Das spiegelt sich auch in den Ergebnissen der Stadtstaaten Berlin (minus 76,0 Prozent) und Hamburg (minus 69,7 Prozent) wider und fällt vor dem Hintergrund, dass Deutschland bis 2019 Marktführer bei den Städte- und Kulturreisen der Europäer war, besonders ins Gewicht. Zugleich fällt der Rückgang internationaler Übernachtungen auf Campingplätzen mit minus 53,8 Prozent deutlich moderater aus.

Die Ergebnisse für die Hotellerie korrelieren mit Analysen von MKG Olakala: Demnach sank die Belegungsrate der Hotels insgesamt von 72 Prozent im Jahr 2019 auf 29 Prozent 2020. Der Durchschnittspreis pro Hotelübernachtung (reine Zimmervermietung) fiel im Vergleichszeitraum von 94 auf 84 Euro.

Diese und viele weitere Informationen sind auch in der Broschüre ‚Zahlen – Daten – Fakten 2020‘ dargestellt, die ab sofort online verfügbar ist.

Über Deutsche Zentrale für Tourismus e.V. (DZT)

Die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) ist das nationale "Tourist Board" Deutschlands. Sie vertritt das Reiseland Deutschland im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie und wird von diesem aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. In enger Zusammenarbeit mit ihren Partnern aus dem Deutschlandtourismus, Verbänden und Wirtschaftsunternehmen entwickelt die DZT Strategien und Marketingkampagnen, um das positive Image der deutschen Reisedestinationen im Ausland auszubauen und den Tourismus nach Deutschland zu fördern. Die DZT unterhält weltweit 27 Ländervertretungen, die über 40 Märkte bearbeiten. In der Zentrale der DZT in Frankfurt am Main sind unter anderem die strategischen Bereiche Business Intelligence, Markenkommunikation für das Reiseland Deutschland und Business Development angesiedelt.

Schwerpunktthemen Digitalisierung und Nachhaltigkeit

Die DZT fördert einen zukunftsgerichteten und nachhaltigen Tourismus in Einklang mit der Zielsetzung der Bundesregierung. Digitalisierungs- und Nachhaltigkeitsthemen stehen dabei im Fokus. Die DZT ist Schrittmacher bei der Implementierung immersiver Technologien (Virtual, Augmented und Mixed Reality), bei der Nutzung von Conversational Interfaces (z.B. Sprachassistenten) und Anwendungen künstlicher Intelligenz (KI), beispielsweise in Chatbots. Um die Sichtbarkeit touristischer Angebote auf KI-gestützten Vermarktungsplattformen zu sichern, koordiniert die DZT das gemeinsame Open Data-Projekt der deutschen Tourismuswirtschaft zur Entwicklung eines Knowledge Graphen. Das Thema Nachhaltigkeit ist seit über einer Dekade ein zentrales Querschnittsthema und wird in allen Unternehmensbereichen strategisch ressortübergreifend bearbeitet. Dabei verfolgt die Organisation eine Drei-Säulen-Strategie, die den externen Wissenstransfer und einen begleitenden Kommunikationsansatz mit einer organisationsinternen Nachhaltigkeitsinitiative koppelt. Die DZT besetzt das Zukunftsthema eines verantwortungsbewussten Tourismus, indem sie das Reiseland Deutschland im internationalen Wettbewerb als Reiseziel mit nachhaltigen und inklusiven Angeboten positioniert. Mit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie hat sich der Wertewandel zu mehr sozioökologischer Verantwortung im internationalen Reiseverhalten verstärkt.

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