Mit einem seeligen Lächeln auf den Lippen hält sich das zarte Äffchen im Fell seiner Mutter fest – rund zwei Wochen nach der Geburt des ersten Gorilla-Nachwuchses seit 16 Jahren entwickelt sich der Nachwuchs im Zoo Berlin prächtig. Nun konnte auch das Geschlecht festgestellt werden: Es ist ein Mädchen! „Das sind großartige Nachrichten für diese bedrohte Tierart, denn eine Gorillagruppe setzt sich in der Regel aus einem Silberrücken und mehreren Weibchen zusammen. Ein Damenüberschuss ist für das Europäische Erhaltungszuchtprogramm daher von Vorteil“, erklärt der stellvertretende Revierleiter Ruben Gralki. „Bibi kümmert sich um ihren ersten Nachwuchs äußerst liebevoll und routiniert. Es ist schön zu sehen, wie die Gorilla-Familie die Kleine aufgenommen hat.“ Bei der Versorgung des Nachwuchses spielen die Tierpfleger*innen zunächst jedoch keine Rolle. Die kleine Gorilladame wird ausschließlich von ihrer Mutter versorgt. Mittlerweile ist der noch namenlose Nachwuchs kräftig genug, um sich eigenständig bei seiner Mutter festzuhalten. Und Mamas kuscheliges Fell wird das Gorilla-Mädchen in den nächsten sechs Monaten vermutlich nicht mehr so schnell loslassen. Die kleine Gorilladame wird von Bibi überall hin mitgenommen, zunächst am Bauch und später auf dem Rücken

Zur Geburt haben den Zoo Berlin interessierte Nachfragen und Glückwünsche aus aller Welt erreicht. „Die vergangenen Monate haben uns eines gezeigt: Wir haben unbezahlbaren Rückhalt und unfassbar viel Zuspruch bekommen. Als großes Dankeschön für die Unterstützung in stürmischen Zeiten möchten wir die Patenschaft für die kleine Gorilladame an alle Berlinerinnen und Berliner übertragen“, verkündet Zoo- und Tierpark-Direktor Dr. Andreas Knieriem. „Und wie das Paten bei uns so üblich ist, dürfen sie auch gerne bei der Namenswahl behilflich sein. In Berlin ist man da ja bekanntlich sehr kreativ.“

Namensaufruf: Gesucht wird ein – vorzugsweise kurzer, knackiger – Name für die kleine Gorilla-Dame. Vorschläge können bis zum 8. März um 23:59 Uhr über die sozialen Netzwerke eingereicht werden (https://www.instagram.com/zooberlin/ https://www.facebook.com/zooberlin https://twitter.com/zooberlin ) oder auch klassisch auf dem Postweg. Selbstverständlich werden auch Namensvorschläge von Nicht-Hauptstädtern bedacht. Eine Jury des Zoo-Teams wählt im Anschluss einen Favoriten aus. Der Name der kleinen Gorilla-Dame wird in der kommenden Woche via Presse-Mitteilung und über die sozialen Netzwerke verkündet.

Hintergrund:

Nach einer Tragzeit von etwa 8,5 Monaten ist im Zoo Berlin in der Nacht zum 15. Februar ein kleiner Gorilla geboren worden – das erste seit 16 Jahren. In den ersten Monaten ist das Jungtier auf die Versorgung durch seine Mutter angewiesen. Gesäugt wird es die ersten 4 bis 5 Lebensjahre. Die ersten neun Jahre ihres Lebens verbrachte Bibi (24) in einer Gorilla-Familie im Zoo Apenheul in den Niederlanden. Durch das Beobachten ihrer Artgenossen lernte sie dort den Umgang mit Jungtieren, dies ist eine gute Voraussetzung für die Aufzucht von eigenem Nachwuchs. Sowohl für die Gorilla-Dame als auch für Silberrücken Sango (16 Jahre) ist es der erste Nachwuchs. Da weder Tierpfleger*innen noch Tierärzt*innen sich dem Nachwuchs nähern, kann kein Gewicht ermittelt werden. In der Regel wiegen Gorillas bei ihrer Geburt etwa 2 kg. Das Geschlecht des Jungtiers ist noch nicht bekannt. Neben Sango und Bibi gehören auch die Gorilla-Weibchen Djambala (19 Jahre) und Mpenzi (35 Jahre) zur Familie. Seniorin Fatou (63 Jahre) gilt als ältester Gorilla der Welt und verbringt ihren Ruhestand auf einer separaten Nachbaranlage. In der sensiblen Anfangszeit betreten ausschließlich die Tierpfleger*innen Affenhaus, für die Besucher*innen ist das Tierhaus coronabedingt ohnehin geschlossen.

Gorillas sind die größten und schwersten Affen in der Familie der Menschenaffen. Aufrecht stehend misst ein ausgewachsenes Männchen bis zu zwei Metern und bringt etwa 220 kg auf die Waage. Auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) war Gorilla-Männchen Sango im Februar 2019 aus Pairi Daiza in Belgien in den Zoo Berlin gezogen und komplettiert seitdem die Berliner Gorilla-Familie. Durch die Zerstörung des Lebensraumes und die illegale Jagd sind die faszinierenden Pflanzenfresser vom Aussterben bedroht.

Das Affenhaus ist derzeit ausschließlich für die im Revier zuständigen Mitarbeiter*innen zugänglich.

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