Noch stünden die Einzelheiten der Euronorm 7 zwar nicht fest, aber angesichts der in Brüssel bekannt gewordenen Ankündigungen „müssen wir mit dem Schlimmsten rechnen“, so Gehl. Es ist völlig unverständlich, dass die handelnden Polit-Akteure offensichtlich die Folgen der Euro-Norm 7 für Wohlstand und individuelle Mobilität völlig ausblenden. „Hier wird eindimensional gedacht und mit dem deutschen Wohlstand, der von den Arbeitnehmern in der Produktion erwirtschaftet wurde, gepokert“, so Gehl. In der Großregion sind noch gut 200.000 Arbeitsplätze von der Automobilindustrie abhängig, bundesweit direkt und indirekt etwa eine Millionen Arbeitsplätze.
Aus Brüssel höre man nur „Verbieten“ anstatt konstruktiver Vorschläge zur Bewältigung der Umstellungsphase der Branche angesichts der Herausforderungen der Klimaentwicklung. „Die Brüsseler Pläne sind schlicht unrealistisch und gehen an der Lebenswirklichkeit von zig Millionen Menschen vorbei“, kritisiert Gehl. Schließlich kann sich nicht jeder binnen weniger Jahre ein neues Elektrofahrzeug finanziell leisten, die Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren werden noch lange im Bestand fahren und hier müsse den Besitzern auch Besitzstandswahrung zugesichert werden. „Alles andere wäre kalte Enteignung auf dem Altar der Gegner der bisher dominierenden Antriebsformen“, so Gehl. Die Brüsseler Vorgaben seien zudem auch physikalisch gar nicht erreichbar, so die einhellige Meinung von Branchenexperten.
Autoregion plädiert für eine ergebnisoffene Diskussion über künftige Antriebsformen und ist gegen einseitige Fokussierung auf E-Antriebe. „Diese Erkenntnis ist wohl mittlerweile auch bei der Bundesregierung angekommen.“, so Gehl. „Wo bleibt das Bekenntnis, die Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren etwa mit per Solarstrom hergestellten synthetischen Kraftstoffen zu betreiben?“, fragt Gehl. Die EU setze falsche Anreize, weil sie E-Fuels ausnehme und per Elektrobatterie angetriebene Fahrzeuge privilegiert behandele. Kritisch sieht Gehl auch die hohe staatliche Förderung von E-Fahrzeugen. „Der Kunde, also der Markt, wird und muss entscheiden, wohin die Reise geht“, so Armin Gehl.
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