Zweieinhalb Wochen vor der Landtagswahl wartete der bundesweit größte Architekturkongress ARCHIKON 2021 mit einem prominent besetzten Podium der Spitzenkandidaten auf. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), Dr. Susanne Eisenmann (CDU), Andreas Stoch (SPD), Dr. Hans-Ulrich Rülke (FDP/DVP) und Bernd Gögel (AfD) diskutierten in Plenum I über das Megathema Wohnen und Bauen. „Wir betrachten Ihr Kommen als starkes Signal, dass Sie unsere Gestaltungsthemen auf der politischen Agenda haben“, führte AKBW-Pressesprecherin Gabriele Renz ins Gespräch ein.

Kretschmann kündigte für den Fall, dass seine Partei erneut eine Landesregierung bilde, einen Strategiedialog für den Bereich Wohnen und Bauen an, um die notwendige Vernetzung unterschiedlichster Akteure in einem Format abzubilden. Zudem seien „widersinnige“ Normen und Strukturen zu überprüfen. Er wiederholte auch seine Absicht, eine allgemeine PV-Pflicht einzuführen.

Eisenmann stellte fest, Wohnen sei die soziale Frage der Zukunft, und trat dafür ein, in Lebenszyklen von Gebäuden zu denken, in größeren Einheiten wie Quartieren sowie für eine Absenkung der Grunderwerbssteuer von 5 auf 3,5 Prozent. Stoch plädierte für Kraftanstrengungen bei der Schaffung von Wohnraum und u.a. für Nachhaltigkeit als Kriterium für Förderkulissen. Darüber hinaus will er den Umgang mit Bestandsbauten und Recyclingwirtschaft in den Blick nehmen. Rülke forderte ebenfalls, die Grunderwerbssteuer abzusenken sowie eine Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung, was „zur Entschlackung der Prozesse in der Bauwirtschaft beitragen“ könne. Gögel setzte einen Schwerpunkt auf den Breitbandausbau.

Das Plenum II „Räume gestalten“ befasste sich mit tragfähigen Strategien für Klein- und Mittelstädte. Dr. Daniel Dettling vom Institut für Zukunftspolitik re:publik skizzierte die neue Stadt-Land-Vermessung: „Glokal“ beschreibe das Wohnen im ländlichen Gebiet und das gleichzeitige Vernetztsein mit der Welt. Auch AKBW-Präsident Markus Müller hob zur Eröffnung des Online-Kongresses darauf ab, von Antagonismen wie Stadt und Land, Wohnen und Arbeiten geprägte Denk- und Planungstraditionen aufzubrechen und zu neuen Planungsformaten zu kommen.

Die ganztägige Studioproduktion der Architektenkammer Baden-Württemberg verfolgten etwa 1.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Unter der Überschrift „Das Land neu denken“ wurden zwei Dutzend Seminare, Plenen und Impulsvorträge live als Hybridformat von der Landesmesse Stuttgart gestreamt. Geplant und umgesetzt wurde das Großformat vom Fortbildungsinstitut ifbau der Architektenkammer zusammen mit 80 Experten der Planungsbranche. Klimaschutz, Demografie, veränderte Bezüge zwischen Stadt und Land sowie Wohnen und Arbeiten harrten einer Antwort der politischen Ebene. „Baden-Württemberg steht seit seiner Gründung für erfolgreich gestalteten Strukturwandel. Architekten und Stadtplaner definierten die Bewältigung der anstehenden Transformationen als Gestaltungsaufgabe.“ Schon um die Klimaschutzziele zu erreichen, müssten harte Schritte erfolgen, wolle Deutschland, auch der Südwesten, das Pariser Abkommen nicht ignorieren. Wie Baden-Württemberg gute Vorsätze durch Vernetzung aller innovativen Kräfte in operative Handlungsfähigkeit übersetzt, könne durch neue Formate, die IBAs und langfristig an einem selbstbewussten, experimentellen Ort gezeigt werden: einem künftigen „Zentrum für Architektur und Baukultur Baden-Württemberg“.

Die ARCHIKON-Produktion fand am 25. Februar 2021 unter höchsten Hygieneregeln statt, so hatte sich jeder Teilnehmer, jede Teilnehmerin vorab einem Corona-Schnelltest zu unterziehen.

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