Dortmund gilt als Stadt des Mittelstands – ist für diesen hier aber noch eine Immobilie finanzierbar? Zwar ist die Metropolregion im Westen in Bezug auf ihre Immobilienpreise verglichen mit Köln und Düsseldorf immer noch die günstigste. Gleichzeitig zeichnet sich hier jedoch der größte prozentuale Anstieg im Vergleich zum Vorjahr ab. Interessenten akzeptieren bei den Kaufpreisen hohe Differenzen zu den tatsächlichen Werten, meint Thomas Przytulla von Dr. Klein aus Dortmund. Der Preisanstieg im Westen geht weiter, nur vereinzelt flacht die Dynamik etwas ab.

Dortmund: Stärkere Vorauswahl schmälert die Möglichkeiten

Die Corona-Pandemie hinterlässt ihre Spuren auf dem Dortmunder Immobilienmarkt – jedoch anders, als es im Frühjahr 2020 erwartet wurde, denn die Nachfrage steigt weiter. Durch die strengen Hygienemaßnahmen bei Besichtigungsterminen können Makler weniger Interessenten berücksichtigen, sodass diese vorab stärker selektiert werden. "Wir haben hier eine angespannte Lage. Ohne Finanzierungsbestätigung, die eine gewisse Bonität bescheinigt, bekommen Kaufinteressenten kaum einen Besichtigungstermin. Die Zeiten, in denen mal eben schnell ein Haus oder eine Wohnung besichtigt wurden, sind vorbei", beobachtet Thomas Przytulla, Spezialist für Baufinanzierung von Dr. Klein in Dortmund. Das begrenzte Angebot mache die Immobiliensuche um einiges schwieriger. "Hinzu kommt, dass einige Banken gerade bei den Themen Kurzarbeit und Vollfinanzierung zurzeit vorsichtig sind und nicht mehr jede Finanzierung begleiten", ergänzt Thomas Przytulla.

Zwar sind die Preise an der Ruhr im vierten Quartal 2020 auch weiterhin niedriger als in Köln und Düsseldorf, dennoch finden sich hier die größten Zuwächse im Westen: Verglichen mit dem Vorjahresquartal beläuft sich die Preissteigerung bei Dortmunder Häusern auf rund 11 Prozent und bei Wohnungen sogar auf 12,39 Prozent. Zum Vergleich: Anfang des Jahres betrug der Anstieg bei Eigentumswohnungen noch 5,6 Prozent. Thomas Przytulla bestätigt den Trend: "Es gibt immer noch genug Käufer, die bereit sind, nahezu jeden Preis für ihre Wunschimmobilie zu zahlen – selbst wenn die Differenz zwischen Angebots- und Sachwert mehrere zehntausend Euro beträgt. Das liegt unter anderem daran, dass es so schwer ist, ein Objekt zu finden, denn attraktive Immobilien gehen oft direkt unter der Hand weg. Glücklich also, wer überhaupt etwas in Aussicht hat – und dann werden die Preise hoch- statt runtergehandelt."

Köln: Preissteigerungen von über drei Prozent

Die Domstadt bleibt in der Kategorie Wohnungspreise weiterhin Spitzenreiter. Rund 3.600 Euro zahlen Käufer hier mittlerweile im Schnitt pro Quadratmeter. Im Fünf-Jahres-Vergleich ist das ein Plus von knapp 1.300 €/qm. Den Aufwärtstrend bestätigt ebenso der Indexwert, der die Teuerung wiedergibt: Dieser hat im letzten Quartal erstmals die 200er-Marke geknackt und liegt nun mittlerweile bei 204,18.

Auch die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser steigen weiter signifikant an: 62 €/qm mehr im Vergleich zum Vorquartal zahlen Hauskäufer im Durchschnitt für ihre Immobilie. Der Index klettert auf 179,68 und verzeichnet damit ein Plus von 3,26 Prozent. Im Vergleich zum dritten Quartal ist das die größte Preissteigerung in den westlichen Metropolregionen, nachdem sich der Anstieg zuletzt um die zwei Prozent bewegte.

Düsseldorf: neue Rekorde, gebremste Dynamik

Seit jeher greifen Käufer in Düsseldorf tief in die Tasche, vor allem wenn es um Häuser geht. Mit 17.333 €/qm erreicht Düsseldorf einen neuen Rekord bei den tatsächlich gezahlten Hauspreisen. Der Index zeigt dennoch ein eher verhaltenes Plus von 0,75 Prozent im Vergleich zum dritten Quartal und scheint auf seinem Niveau von 168,69 langsam zu stagnieren. Der Medianpreis für Häuser – also der gemittelte tatsächlich gezahlte Preis – liegt bei 2.944 €/qm.

Wohnungskäufer zahlen in Düsseldorf im Schnitt 3.338 €/qm – immerhin noch rund 270 €/qm weniger als in Köln, aber ganze 1.267 €/qm mehr als in Dortmund. Blickt man ein Jahr zurück auf das vierte Quartal 2019, lässt sich erkennen, dass Düsseldorfer Wohnungen mit einem Anstieg von 6,89 Prozent die geringste Teuerung im Westen im Vorjahresvergleich aufweisen.

Über den Dr. Klein Trendindikator Immobilienpreise (DTI)

Dr. Klein hat mit dem DTI erstmals einen quartalsweisen, regionalen Immobilienpreisindex auf der Grundlage tatsächlich gezahlter Kaufpreise entwickelt. Monatlich analysiert der Trendindikator die aktuelle Entwicklung der jeweils im Fokus stehenden Region. Der DTI wird auf Basis einer hedonischen Regressionsanalyse erstellt. Ziel dieser Methode ist es, den reinen Preiseffekt pro betrachtete Periode herauszustellen. Zur Ermittlung des Dr. Klein Trendindikator Immobilienpreise werden monatliche Transaktionsdaten der EUROPACE-Plattform errechnet. EUROPACE ist der unabhängige Marktplatz für Immobilienfinanzierungen in Deutschland. Rund zwanzig Prozent aller Immobilienfinanzierungen für Privatkunden in Deutschland werden über diesen Marktplatz finanziert. Der DTI basiert auf etwa 35.000 Transaktionen mit einem Volumen von rund 6 Mrd. Euro pro Monat.

Über die Dr. Klein Privatkunden AG

Die Dr. Klein Privatkunden AG ist einer der größten Finanzdienstleister Deutschlands und bereits seit 1954 am Markt etabliert. Mit mehr als 600 Beratern in deutschlandweit rund 250 Büros hat das Unternehmen die meisten Standorte der Branche. Die Spezialisten von Dr. Klein beraten in den Bereichen Baufinanzierung, Versicherung und Ratenkredit. Dr. Klein arbeitet mit über 400 Kredit- und Versicherungsinstituten zusammen und berät umfassend, anbieterneutral und kostenfrei. So erhalten die Kunden maßgeschneiderte Finanzierungen und günstige Konditionen. Dafür wird das Unternehmen immer wieder ausgezeichnet, zuletzt zum siebten Mal in Folge mit dem "Deutschen Fairness-Preis". Dr. Klein ist eine 100%ige Tochter des an der Frankfurter Börse im SDAX gelisteten technologiebasierten Finanzdienstleisters Hypoport SE.

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