Die Purplan GmbH, langjähriger Kooperationspartner der Hochschule Osnabrück, stellt dem Labor für Steuerungstechnik eine innovative Dosieranlage in Wert von rund 20.000 Euro zur Verfügung. An dieser „mobilen Waage“ im Industrieformat sollen Studierende in Laborpraktika das Zusammenspiel der Regelungs-, Steuerungs-, Informations- und Verfahrenstechnik kennenlernen.

(Osnabrück, 04.09.2018) Studium für die Praxis: Wer an der Hochschule Osnabrück ein technisches Studium absolviert, eignet sich neben der Theorie in Vorlesungen auch praktisches Know-how in zahlreichen Laborpraktika an. Deshalb ist moderne Laborausstattung das A und O in der Ausbildung künftiger Ingenieurinnen und Ingenieure. Einen wichtigen Beitrag dazu hat jetzt das Familienunternehmen Purplan aus Wallenhorst geleistet: Der langjährige Kooperationspartner der Hochschule Osnabrück stellt dem Labor für Steuerungstechnik eine Dosieranlage im Industrieformat im Wert von rund 20.000 Euro für Laborpraktika zur Verfügung.

„Die mobile Waage ist mit allerhand Technik bestückt“, erklärt Frank Kamper, Leiter der Softwareentwicklung bei Purplan. Damit werden Rohstoffe – ob Flüssigkeiten oder Granulate – an verschiedenen Stellen einer Produktionsanlage entsprechend einer digital eingegebenen Rezeptur dosiert; feinste Messtechnik sorgt für genaue Einhaltung der Vorgaben; die Steuerung an den Ventilen  dafür, dass nichts überläuft. Außerdem gibt es noch Scanner zur Produkterkennung, kabellose Netzwerkverbindung und Akkus, die die Waage mobil machen. „Diese Dosieranlage haben wir früher auf Messen gezeigt, um unser breites Portfolio zu verdeutlichen“, so Kamper weiter. Denn Purplan hat sich als einer der führenden Hersteller von Industrieanlagen in Deutschland auf Sonderanfertigungen spezialisiert. Für die Farben-, Lack- und Kunstharzproduktion liefert das Unternehmen mit rund 200 Mitarbeitern in Deutschland, China und den USA maßgeschneiderte Tanklager, Rohrleitungen, Reaktionsanlagen und Mischbehälter. Von der Projektierung über die Automatisierungstechnik bis zur schlüsselfertigen Übergabe, Inbetriebnahme und Wartung erfolgt dort alles aus einer Hand.

Auch im Steuerungstechniklabor der Hochschule Osnabrück steht das Allround-Wissen im Vordergrund. Das Team um Prof. Dr. Siegmar Lampe befasst sich mit der Automatisierung technischer Prozesse. In Praktika und Projekten vertiefen die Studierenden ihr theoretisches Wissen der Modellbildung und Simulation, Regelungs-, Steuerungs- und Leittechnik durch eigenständiges Arbeiten an praxisnahen Problemstellungen. Seit Jahren arbeiten Prof. Lampe und der wissenschaftliche Mitarbeiter Bernhard Neugebauer, wie auch ihre Kollegen vom Labor für Verfahrenstechnik, mit Purplan zusammen – Beispiele für die Kooperation sind Praktika, Abschlussarbeiten und Transferprojekte, aber auch Stipendien für exzellente Studierende.

Vor einiger Zeit erfuhr man bei Purplan, dass im Steuerungstechniklabor eine industrielle Förderanlage entstehen soll. „Wir wollen einen interdisziplinären Versuch aufbauen, der die Bereiche Steuerung, Regelung, Verfahrens- und Informationstechnik beinhaltet. Besonderen Fokus wollen wir dabei auf Industrie 4.0-Themen legen“, berichtet Prof. Lampe. „Damit sollen Studierende unterschiedlicher Studiengänge live und in Farbe das Zusammenspiel verschiedener technischer Disziplinen kennenlernen, das sie später im Berufsleben erwartet“, so Lampe. Die Spende von Purplan sei dabei eine „gigantische Hilfe“.

Das unterstrichen auch Prof. Dr. Alexander Schmehmann und Prof. Dr. Frank Thiesing, die sich die Anlage bei der Übergabe genau erklären ließen. Der Dekan der Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik und der Studiendekan für Elektrotechnik und Informatik dankten Purplan für die großzügige Spende. „Wir haben zu Beginn des kommenden Semesters alle Studiengänge überarbeitet, und der Praxisbezug bekommt nun einen noch höheren Stellenwert“, so Prof. Schmehmann, der in Personalunion auch Vizepräsident für Studium und Lehre ist. „Die neue Laboranlage im Industriemaßstab birgt ein großes Potential für fachübergreifende Projekte, in denen Studierende der Elektrotechnik, Informatik, Mechatronik und Verfahrenstechnik komplexe Fragestellungen lösen können“, freute sich Studiendekan Prof. Thiesing. Die beiden Vertreter der Fakultätsleitung sind sich sicher, dass Studierende großes Interesse an der Anlage haben werden.

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