Der aktuelle Anstieg der Rezessionswahrscheinlichkeit beruht vor allem auf zwei Faktoren: Erstens sind zuletzt, erstmals seit April 2020, die Auftragseingänge im verarbeitenden Gewerbe gesunken. Zweitens hat sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft eingetrübt, was sich etwa im ifo-Geschäftsklimaindex bemerkbar macht.
„Durch die verordneten Betriebsschließungen in Gastronomie und Einzelhandel wird das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal des Jahres wahrscheinlich schrumpfen. Auch witterungsbedingte Einflüsse belasten kurzfristig die Konjunkturdynamik“, sagt Dr. Thomas Theobald, Referatsleiter für Finanzmärkte und Konjunktur am IMK. „Danach dürfte es aber schnell wieder aufwärts gehen, wenn die Kontaktbeschränkungen gelockert werden. Entscheidend für die Konjunkturentwicklung im Verlauf des Jahres ist die zunehmende Zahl von gegen das Coronavirus geimpften Personen und die abnehmende Belastung durch die Pandemie.“
In den IMK-Konjunkturindikator fließen zahlreiche Daten aus der Real- und der Finanzwirtschaft ein. Darüber hinaus berücksichtigt das Instrument Stimmungsindikatoren. Das IMK nutzt die Industrieproduktion als Referenzwert für eine Rezession, weil diese rascher auf einen Nachfrageeinbruch reagiert als das Bruttoinlandsprodukt. Der Konjunkturindikator wird monatlich aktualisiert.
Zum IMK-Konjunkturindikator: https://www.imk-boeckler.de/de/imk-konjunkturampel-15362.htm
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