Um ein hoch aktuelles Thema ging es im heutigen Webtalk des Deutschen Volkshochschulverbands e.V. (DVV): Verbandsdirektorin Julia von Westerholt, Direktorin des Grimme-Instituts Dr. Frauke Gerlach und Geschäftsführerin der Vodafone Stiftung Inger Pauls diskutierten über die Herausforderungen, denen sich Jugendliche im Umgang mit Desinformationen im Netz, vor allem in Zeiten der Covid-19-Pandemie, gegenüber sehen. Die dort vorgestellte Studie „Die Jugend in der Infodemie“ der Vodafone Stiftung sowie die aktualisierte Modulbox „Politische Medienbildung für Jugendliche – Auf Fake News und Hate Speech reagieren“ der Grimme-Akademie und des DVV boten dabei die Grundlage für die Klärung der Frage: Wie können Jugendliche auch außerhalb der Schule im Bereich politische Bildung für Gefahren im Internet sensibilisiert werden?

Falschnachrichten, Desinformationen und auch Verschwörungsmythen werden zunehmend im digitalen Raum verbreitet: Das ist der Ort, an dem sich die meisten Jugendlichen und jungen Erwachsenen politisch austauschen. Es ist daher wichtig, junge Menschen für Manipulation und Beeinflussung zu sensibilisieren, um ein demokratisches Verständnis zu fördern. Mit Hilfe der Modulbox können sie lernen, Fake News und Hate Speech zu entlarven. Das stärkt ihre Widerstandskraft gegen populistische Argumentationsmuster.

„Bei den jetzt aktualisierten Materialien geht es darum, Jugendliche im Bereich Medienkompetenz und an der Schnittstelle zur politischen Bildung zu schulen – und das entlang der Grimme-DNA“, so Dr. Frauke Gerlach und weiter: „Gerade politische Inhalte, die von Populismus und Lügen durchsetzt sind, müssen entschlüsselt und verstanden werden, um den Gefahren einer solchen Netzkommunikation für Gesellschaft und Demokratie entgegenzuwirken.“

„Junge Menschen in ihrer Urteilsfähigkeit zu stärken, ist den Volkshochschulen ein wichtiges Anliegen“, sagt die Direktorin des Deutschen Volkshochschul-Verbandes, Julia von Westerholt. „Uns ist wichtig, eine seriöse Informationskultur und einen respektvollen öffentlichen Dialog zu fördern, der demokratischen Prinzipien folgt.“

Ein neu aufkommendes Phänomen wurde nun auch in die aktualisierte Modulbox aufgenommen: Dark/private Social. Immer häufiger nutzen Jugendliche private Messengerdienste für gesellschaftliche Debatten und ziehen sich somit in private, von der Öffentlichkeit ausgeschlossene, Räume zurück: Vor- und Nachteil gleichzeitig. Während sie einerseits ohne Einflussnahme von Erwachsenen privater kommunizieren können, ist andererseits die fehlende Moderation oder Sanktion von unangemessenem Verhalten oder Verbreitung von falschen Informationen nur schwer auszugleichen.

Die für den vhs-Kontext konzipierten Materialien bestehen aus verschiedenen Modulen, in denen sich die Jugendlichen mit der eigenen Mediennutzung auseinandersetzen (können). Dabei werden sie über wichtige Begriffe, die Rechtslage und mögliche Verbreitungswege von Fake News (und Hate Speech) aufgeklärt. Die aktualisierte Modulbox bietet zudem ein erweitertes Kurskonzept für 8×45 Minuten, das Lehrenden konkrete Vorschläge für die Umsetzung macht. Julia von Westerholt freut sich: „Ein gelungenes Projekt zwischen DVV und der Grimme-Akademie.“

Die Inhalte der Modulbox „Politische Medienbildung für Jugendliche – Auf Fake News und Hate Speech reagieren“ sind kostenlos über die Seite des DVV herunterzuladen. 

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