In der Befragung sollten sowohl Pflegende als auch altersbedingt Pflegebedürftige angeben, wie groß oder klein sie die finanziellen Einbußen durch die Pflegesituation einschätzen. Dabei bezeichneten jeweils knapp 60 Prozent der 18- bis 39-Jährigen die finanziellen Abstriche, die sie wegen der Pflege hinnehmen müssen, als groß. Mit zunehmendem Alter sinkt dagegen der Anteil jener, die große Einbußen beim zur Verfügung stehenden Geld anzeigten.
„Diese Befragungsergebnisse führen zu zwei Schlussfolgerungen. Erstens: Die altersbedingt Pflegebedürftigen selbst empfinden ihre Lage weniger als finanzielle Verlustsituation. Zwar werden sie in vielen Fällen ihre Alterseinkünfte und Teile des Ersparten für die Finanzierung der Pflegekosten aufwenden müssen, das wird allerdings nur von knapp einem Fünftel der 60-Jährigen und Älteren als große finanzielle Einbuße betrachtet“, erklärt DIA-Sprecher Klaus Morgenstern. Ganz anders verhalte es sich dagegen bei jenen, die ihre Erwerbstätigkeit wegen der übernommenen Pflege ganz oder zumindest zum Teil aufgeben mussten. „Es findet anders als bei der stationären Pflege also zusätzlich eine indirekte Finanzierung durch Angehörige statt. Diese verzichten freiwillig auf Einkommen“, so DIA-Sprecher Morgenstern.
Ungeachtet des Umstandes, dass die Pflege von Angehörigen zu finanziellen Einbußen führt, ist die Bereitschaft dazu ausgesprochen groß. In der umfangreichen Befragung, die INSA Consulere für das Deutsche Institut für Altersvorsorge ausführte, gaben nahezu zwei Drittel der Teilnehmer an, dass sie sich die Pflege von Angehörigen ganz oder teilweise vorstellen können. Lediglich für 17 Prozent der Befragten kommen solche Pflegetätigkeiten nicht in Frage. Für 13 Prozent ist diese Frage nicht relevant, weil sie zum Beispiel keine Angehörigen besitzen.
Für die repräsentative Studie wurden 3.030 Personen deutschlandweit von INSA Consulere befragt. Die komplette Studie mit allen Ergebnissen erscheint in der Mitte dieses Jahres.
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