Fünf Tage nach der Publikation seines Aufrufs zur „Rettung der deutschen Sprache vor dem Duden“ meldet der Verein Deutsche Sprache bereits 10.000 Unterstützer (www.vds-ev.de/duden-aufruf). „Besonders freut mich der große Zuspruch aus den Universitäten“, kommentiert der VDS-Vorsitzende Prof. Walter Krämer, „Aber auch viele Journalisten, Schriftsteller und Verlagslektoren teilen unsere Sorgen.“

Bemerkenswert sei aber auch die feste Verankerung des Aufrufs in allen anderen Schichten der Bevölkerung: „Fürstinnen und Dolmetscherinnen, Küster und Kurienkardinäle, Richter und Staatsanwälte, Architekten, Ingenieure, Ärzte, Krankenpfleger, zahlreiche Diplomaten, überraschend viele Unternehmer, aber auch einfache Bauarbeiter, Handwerker, Polizisten, Soldaten, Lehrer, Schüler – alle haben unterschrieben“, sagt Krämer. Das mache deutlich, dass der Duden mit seinem Vorstoß zur Sexualisierung des Deutschen (Mieter – eine männliche Person, die mietet) keine Basis in der Bevölkerung hat. „Die Menschen wollen sich keine Sprache aufdrücken lassen, die weder natürlich sprechbar noch grammatikalisch richtig ist“, so Krämer: „Der Duden hat lange als Standardwerk in Sachen Sprache gegolten, jetzt ist er dabei, seinen einstmals guten Ruf zugunsten einer Ideologie ohne Hand und Fuß aufzugeben.“

Der Duden muss sich daher wieder auf seine Wurzeln besinnen und Sprache be- und nicht vorschreiben. Ebenso sollte er sich mit der Grammatik auseinandersetzen, fordert Krämer: „Die Aussage, das generische Maskulinum sei nie geschlechtsneutral gewesen, ist einfach nur billige Polemik im Schatten von Gruppen, die die Sprache als Schlachtfeld für Gleichberechtigung für sich entdeckt haben, statt echte Probleme anzugehen, wie die immer noch fehlende gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit.“ Einer Sprache einen Sexualisierungs-Stempel aufzudrücken, wo es grammatikalisch keinen Sinn ergibt, zeugt von einem bedenklichen Mangel an Sprachverständnis.

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