Es ist überwältigend: Mit 60 Fahrzeugen in drei Konvois haben Feuerwehrangehörige aus Baden-Württemberg und Bayern Hilfe für Bevölkerung und Feuerwehr in Kroatien geleistet. Die Region war am 30. Dezember 2020 von einem Erdbeben schwer getroffen worden. „Unzählige Personen in Feuerwehr, Verwaltung und Bevölkerung haben diese Hilfe erst durch ihren persönlichen Einsatz möglich gemacht. Dieser grenzenlose Zusammenhalt ist unglaublich“, dankt Dr. Christoph Weltecke, Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV), allen Beteiligten. In Zusammenarbeit mit dem kroatischen Feuerwehrverband und in Abstimmung mit den Behörden haben die Landesfeuerwehrverbände Baden-Württemberg und Bayern die Hilfe organisiert. Vor allem die baden-württembergischen Kreisfeuerwehrverbände Breisgau-Hochschwarzwald, Ortenau und Emmendingen verbindet seit Jahrzehnten ein enger, freundschaftlicher Kontakt mit dem kroatischen Verband.

In Baden-Württemberg wurden von der Bevölkerung warme Kleidung und haltbare Lebensmittel für die Menschen im Krisengebiet gespendet. Feuerwehren lieferten für den ersten Konvoi nicht nur feuerwehrtechnisches Gerät; es konnten sogar ein vollbeladenes Tanklöschfahrzeug TLF 16 und ein Tragkraftspritzenfahrzeug TSF als Spende nach Kroatien überführt werden! Mit dem zweiten Konvoi kamen vor allem Materialien zum Absichern von Dächern oder dem Abstützen von Gebäuden ins Erdbebengebiet. Insgesamt waren in den ersten beiden Januarwochen rund 300 Tonnen Hilfsgüter überführt worden. Ein weiterer Konvoi ist für die nächste Woche geplant.

Der bayerische Konvoi enthielt in Absprache mit dem kroatischen Feuerwehrverband Schutzkleidung für Feuerwehrleute, tragbare Leitern sowie Beleuchtungsgerät einschließlich Stromerzeugern. Rund 300 Freiwillige Feuerwehren aus ganz Bayern hatten insgesamt 15.000 Einzelteile gespendet.

Aufgrund der Corona-Pandemie und der Einstufung Kroatiens als Risikogebiet wurde in Abstimmung mit den Gesundheitsbehörden ein strenges Hygienekonzept erstellt und durchgeführt, um eine Gefährdung der Feuerwehrangehörigen zu minimieren.

„Durch eine engmaschige Begleitung vor allem in den sozialen Medien gelang den Akteuren vor Ort eine transparente Kommunikation“, lobt Dr. Weltecke. Somit waren die Familien der transportierenden Fahrer zeitnah über den Verlauf der Hilfskonvois informiert; die Spender des Transportguts konnten genau beobachten, wo die Spenden ankamen.

Ein unerwarteter Nebeneffekt: Allein im Landkreis Emmendingen gab es bislang mindestens vier Gesuche zur Aufnahme in die Freiwilligen Feuerwehren, die wohl in unmittelbarem Zusammenhang mit der Aktion standen.

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