Das Jahr 2020 wird in die Geschichte als Jahr der COVID-19-Pandemie eingehen. Geplant war es als Internationales Jahr der Pflegefachpersonen und Hebammen. Unser Gesundheitssystem und alle, die darin arbeiten, sind in besonderer Weise betroffen. Aktuell werden die Maßnahmen zur Eindämmung der Infektionszahlen und Todesfälle verschärft. Die Kapazitäten an Intensivbetten, für die qualifiziertes Pflegepersonal zur Verfügung steht, erreichen ihre Grenzen.

„Ein für uns alle sehr schwieriges Jahr geht zu Ende. Und es wird im neuen Jahr nicht rasch besser werden,“ sagt Prof. Christel Bienstein, Präsidentin des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK). „Es bedarf einer gesellschaftlichen Anstrengung, die Pandemie zu begrenzen und einen Solidarbeitrag zur Arbeitsfähigkeit des Gesundheits- und Pflegesystems zu leisten. Die Menschen in den Pflegeberufen, in den Gesundheitsberufen sind maximal gefordert. Viele von Ihnen sind erschöpft und wissen doch, dass die Belastung noch monatelang andauern wird. Deshalb ist jede Bürgerin und jeder einzelne Bürger aufgerufen, das eigene Verhalten sorgfältig zu überprüfen, um sich nicht selber oder andere zu infizieren.“

Der DBfK mahnt an, dass schon heute der Blick auf die Zeit nach der Pandemie gerichtet werden müsse. „Am 26. September 2021 wird der Bundestag neu gewählt. Deshalb müssen jetzt die politischen Weichen gestellt werden, um die Gesundheitsversorgung nach COVID-19 abzusichern“, so Bienstein. Oberste Priorität hat für den DBfK dabei die Personalbemessung. „Wir brauchen in allen Sektoren verbindliche Zielvorgaben und nicht nur Verbesserungen in kleinen Schritten. Diese Salamitaktik vermittelt nicht ausreichend Vertrauen in bessere Rahmenbedingungen.“

Die bisherigen Maßnahmen seien noch zu wenig spürbar und die politischen Versäumnisse von mehr als 10 Jahren gelte es nun aufzuholen! Für den Krankenhausbereich fordert der DBfK die Einführung der PPR 2.0 und den gesetzlichen Auftrag für ein neues Personalbemessungsverfahren. Für die Pflegeheime umfasst es die Zusage der vollständigen Umsetzung des neuen Personalbemessungsverfahrens. Dazu gehört ein verbindlicher Zeitplan, der auch die modellhafte Erprobung und Weiterentwicklung des neuen Verfahrens festlegt. „Unterbleibt dies, werden wir die Herausforderungen der kommenden Jahre nicht bestehen“, mahnt Bienstein „Wir befürchten, dass viele Pflegefachpersonen nach der Pandemie vorzeitig aus dem Beruf ausscheiden werden und im Lauf der nächsten 10 bis 15 Jahre wird eine halbe Million Pflegefachpersonen das Rentenalter erreichen!“

Mehr Personal bedeutet, dass die Arbeit besser organisiert werden kann, die Rahmenbedingungen für die Pflegeberufe und damit einhergehend die Versorgung besser werden.

Dem DBfK zufolge habe die Pandemie aber noch weiteren Anpassungsbedarf im Gesundheitssystem offenbart. „Insbesondere in der Primärversorgung und im Öffentlichen Gesundheitsdienst haben wir gesehen, dass ein Ausbau dringend nötig ist. Hier gibt es gute Einsatzmöglichkeiten für Pflegefachpersonen, die viele der Herausforderungen lösen könnten, wenn man die entsprechenden Handlungsfelder wie Gesundheitszentren, »Community Health Nurses« und »School Nurses« etablieren würde“, so Biensteins Vorschlag.

„Viele haben im Jahr 2020 ihre Wertschätzung für die beruflich Pflegenden ausgedrückt – mal mehr und mal weniger überzeugend. Uns kommt es aber darauf an, dass die Pflegeberufe endlich die verdiente Anerkennung erhalten. Diese drückt sich weder in Applaus noch in ungerecht verteilten Bonuszahlungen aus, sondern beinhaltet die Mitsprache in der sozialrechtlichen Selbstverwaltung ebenso wie die Errichtung von Pflegeberufekammern in ganz Deutschland. Es beinhaltet auch die Eröffnung von Karrierechancen innerhalb der Pflege und es bedeutet nicht zuletzt eine deutlich bessere Bezahlung in allen Sektoren. Der DBfK fordert weiterhin ein Grundeinstiegsgehalt von 4.000 EURO brutto für alle Pflegefachpersonen. Die Zeiten, in denen sich Pflegefachpersonen mit einem warmen Händedruck oder Applaus abspeisen ließen, sind endgültig vorbei“, so Bienstein.

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