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– Alternative Investments sind elementarer Portfoliobaustein der deutschen Altersvorsorge; durchschnittliche Allokation schon bei 22% bei jährlichen Wachstumsraten von 3-6%.
– Gründe, warum Investoren auf AI setzen: Portfoliodiversifikation (96%), gutes Rendite-Risiko-Verhältnis (85%) und Niedrigzinsalternative (75%).
– Alternative Investments erweisen sich in der Corona-Krise als robust; mittelfristig zeichnet sich kein großer Einfluss auf die Allokation und die Rendite der Investoren ab.
– Der Boom im Segment Corporate Private Debt geht weiter: Keine andere Anlageklasse wird in den kommenden drei Jahren mehr first-time Investoren anziehen.
– Digitaler Wandel im Portfolio steht noch aus; flankierende Regulierung als Treiber.

Der Bundesverband Alternative Investments e.V. (BAI), die zentrale Interessenvertretung der Alternative-Investments-Branche in Deutschland, hat heute den alljährlichen BAI Investor Survey veröffentlicht. Mit 77 institutionellen Investoren aus Deutschland, die zusammen rund 1.300 Mrd. Assets under Management verwalten, konnte der BAI mit dem Survey, der seit dem Jahr 2013 jährlich durchgeführt wird, einen Rekord sowohl bei der Teilnehmerzahl als auch beim Anlagevermögen verzeichnen.

Im Rahmen der Befragung von Versicherern, Pensionskassen, Versorgungswerken, etc. wurde wieder deutlich, dass sich die Portfolioaufteilung zwischen traditionellen und alternativen Kapitalanlagen immer mehr angleicht. Auch wenn der Rückgang bei den traditionellen Anlagen spürbar mit dem anhaltenden Niedrigzinsumfeld zusammenhängt, so sind es vor allem auch positive Erfahrungswerte der letzten Jahre, die die deutlich gestiegene Allokation und eine Ausweitung der Palette gerade an Private-Markets-Produkten erklären. Zu den Kernbotschaften des Surveys zählt, dass deutsche institutionelle Investoren Schritt für Schritt zu ihrer internationalen Vergleichsgruppe aufschließen.

BAI Vorstandsmitglied Andreas Kalusche kommentiert den Survey wie folgt: „Die Umfrageergebnisse übertreffen unsere Erwartungen, und zwar deutlich. Der durchschnittliche deutsche institutionelle Investor wird seine Portfolioallokation im Bereich Alternative Investments in den nächsten drei bis fünf Jahren von 22 % auf 26 % ausweiten. Dies entspricht einer geschätzten jährlichen Wachstumsrate der gesamten Alternative-Investments-Branche von jährlich 3 % bis 6 % in den nächsten drei bis fünf Jahren. Das ist eine fulminante Entwicklung.“

Als größte Herausforderungen im Jahr 2021 sehen die befragten Investoren – wie erwartet – die COVID-19-Krise an. Mittelfristig und mit Blick auf einen Impfstoff sollte COVID-19 aber nach deren Einschätzung keinen erheblichen Einfluss auf den Investitionsprozess haben.

Zu Chancen und Herausforderungen bei der Anlage in Alternative Investments ergänzte Philipp Bunnenberg, Analyst beim BAI: „Perspektivisch post covid werden vor allem Infrastruktur und Private Equity aber auch Private Debt vom Niedrigzinsumfeld profitieren. Es hat sich mehr als einmal gezeigt, dass die Private-Equity-Branche in einem Abschwung besser abschneidet als die öffentlichen Märkte, wie es in den Jahren nach der globalen Finanzkrise der Fall war, und dieses Mal dürfte sich dies, unter Berücksichtigung hohen Dry Powders (für 54% der Investoren mittelfristig ein Problem), nicht ändern. Ebenso setzt sich der Boom im Segment Corporate Private Debt fort: Keine andere Anlageklasse wird in den kommenden drei Jahren mehr first-time Investoren anziehen.“

Ein Schwerpunkt des BAI Investor Surveys war in diesem Jahr das Thema ESG: Während bei der letztjährigen BAI-Umfrage nur 10% der Investoren angaben, dass die Rendite einer der Hauptfaktoren für die Integration von ESG-Faktoren in ihren Investmentprozess ist, hat sich diese Zahl heute, ein Jahr später, mit 22,6% mehr als verdoppelt. Hauptgründe sind insbesondere interne Managementrichtlinien zur Erhöhung ESG-konformer Investitionen (48,4%).

Hierzu konstatierte BAI Geschäftsführer Frank Dornseifer wie folgt: „Die Integration von Umwelt-, Sozial- und Governance-Prinzipien (ESG) in den Investmentprozess ist auch für die Alternative- Investments-Branche von herausragender Bedeutung. Vermögensverwalter reagieren natürlich auf die wachsende Nachfrage von institutionellen Investoren; dies ist allerdings mit Blick auf den gewaltigen Druck bspw. durch die Sustainable Finance Initiative, oder das BaFin-Merkblatt zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken aber auch kein Wunder. Wohl kein anderes Thema ist derzeit für die gesamte Branche von größerer Bedeutung.“

Im Rahmen des Surveys wurden explizit auch Erfahrungen und Investitionsabsichten rund um Crypto Assets abgefragt. Auch hierzu liefert der BAI Investor Survey klare Aussagen. Frank Dornseifer fasst diese wie folgt zusammen: „Bitcoin und Co. spielen in den nächsten Jahren für deutsche Institutionelle noch keine Rolle. Aber der Einsatz der neuen Technologien verändert jetzt auch schon die AI-Branche, die Wertschöpfungskette wird aufgebrochen. Und spätestens mit flankierender Regulierung wie dem Gesetz zur Einführung elektronischer bzw. Kryptowertpapiere in Deutschland und dem europäischen Regelwerk für Kryptoassets und DLT-basierter Marktinfrastruktur werden wir digitale Assets in spürbarem Umfang auch im institutionellen Portfolio sehen. Hierfür werden gerade jetzt die Weichen gestellt und wir hoffen, dass auch der deutsche Gesetzgeber am Ball bleibt und dazu gehört z.B. auch, dass der digitale Fondsanteil kommt.“

Über den Bundesverband Alternative Investments e.V.

Der Bundesverband Alternative Investments e. V. (BAI) ist die zentrale Interessenvertretung der Alternative Investments-Branche in Deutschland. Der Verband versteht sich als Katalysator zwischen professionellen deutschen Investoren und anerkannten Anbietern von Alternative Investments-Produkten weltweit. Er setzt sich dafür ein, dass deutsche institutionelle bzw. professionelle Investoren ihre Kapitalanlage im Hinblick auf Alternative Investments, insbesondere mit Augenmerk auf die langfristige Sicherung der deutschen Altersvorsorge, einfacher und besser diversifizieren können. Der BAI fördert den Bekanntheitsgrad sowie das Verständnis für alternative Anlagen in der Öffentlichkeit und setzt sich für die wissenschaftliche Forschung ein. Er führt den Dialog mit den politischen Entscheidungsträgern sowie den zuständigen Aufsichtsbehörden und pflegt den Austausch mit nationalen und internationalen Organisationen und Verbänden. Der Verband verfolgt das Ziel, gesetzliche Reformen sowie eine Rechtsfortbildung im Interesse der Mitglieder und deren Anleger zu erreichen und attraktive und international wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen für die Anlage in Alternative Investments zu schaffen. Der Kreis der BAI-Mitglieder, die sich aus allen Bereichen des professionellen Alternative Investments-Geschäfts rekrutieren, ist auf rund 240 Unternehmen angewachsen.

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