Die Mikrosystemtechnik bietet ein äußerst vielseitiges und sehr umfassendes Technologiespektrum, daher wurde im Rahmen einer ersten Kooperationsveranstaltung zwischen dem INNONET Kunststoff und Hahn-Schickard auf die drei Bereiche Mikrostrukturierung, Optische Mikrosysteme und Sensors.Everywhere! fokussiert. In einer einzigartigen Kombination aus Live-Darstellung und Videoclips wurden Insights aus wissenschaftlichen Entwicklungsarbeiten von zwei Spezialisten des Hahn-Schickard-Instituts vorgestellt. Zunächst präsentierte Dr. Karl-Peter Fritz, stellvertretender Institutsleiter und verantwortlich für den Bereich "Bauelemente + Systeme" Entwicklungsergebnisse, deren Herstellverfahren und industriellen Applikationen anhand ausgewählter Produkte anschaulich vor laufender Kamera. Anschließend folgte ein kurzer Videoclip über die entsprechenden Anlagen und Equipments vor Ort, kommentiert von Dr. Serhat Sahakalkan, Gruppenleiter für "Präzisions- und Kunststofftechnik".
Hochpräzise Strukturierungsverfahren können über Spezialbeschichtungen von Werkzeugstahl durch Bearbeitung mit Diamantfräser erzeugt werden und dienen zur Feinstrukturierung von Bauteilen insbesondere in der Medizintechnik (Lab-on-a-Chip). Des Weiteren wurden optische Komponenten, hergestellt im Spritzguss und in innovativen Sensoren zur berührungsfreien Messung integriert, vorgestellt. Das technologische Spezialgebiet Sensors.Everywhere! verdeutlicht mit seiner Schreibweise Entwicklung von Sensoren genau dort, wo sie gebraucht werden. Dies beinhaltet auch die Funktion in aggressiven Medien, unter hohen Drücken sowie Temperaturen oder Vibrationsbelastungen. Dabei werden Sensoren auf Basis unterschiedlicher physikalischer Wirkungsprinzipien und Technologien entwickelt und durch Kompetenz in der Mikrobautechnik so nah wie möglich an den Einsatzort herangebracht.
"Sehr großes Potenzial sehen wir bei Hahn-Schickard zudem in der individualisierten Mikrosystemtechnik mit der durch Kopplung entsprechender Prozesse, wie Laser oder Drucktechnik, komplexe und verschiedenartige Geometrien aufgebaut werden können. Besonders für die maßgeschneiderte Produktentwicklung im Rapid Manufacturing ist ein noch intensiverer Austausch bezüglich der Möglichkeiten und individuellen Applikationen nötig, ergänzte Dr. Fritz am Ende der in aufwendiger Regie inszenierten Präsentation.
Dem stimmten auch die beiden Initiatoren seitens des INNONET zu, die hier großes Potential für ein zukünftiges Format im Netzwerk sehen. Fachreferent Kunststoff und Kameramann vor Ort, Udo Eckloff, war begeistert von der hohen Anmelde- als auch Teilnehmerzahl: "Das vom INNONET entwickelte Format ist ein hervorragendes Instrument zum Netzwerkwerken und zieht sogar internationales Publikum an." "Wir sind sehr stolz, hochkarätige Veranstaltungen dieser Art virtuell durchzuführen und haben bereits Anfragen für weitere vergleichbare Events aus der Industrie", ergänzte Netzwerk-Koordinatorin Janet Rosenberger.
Moderator der kurzweiligen Stunde, Stephan Klumpp, Geschäftsführer der ProPlas, Spezialist für Industrielle Computertomographie und INNONET Steuerkreismitglied, brachte es zum Abschluss auf den Punkt: "Was ich in den letzten Monaten gelernt habe und auch dieser Termin wieder gezeigt hat, ist, dass wir Krisen, als auch gute Zeiten am besten durch Netzwerken, durch Kooperation und durch Mut bewältigen. Auch wenn es manchmal mit einem Aufwand verbunden ist, das Erfolgsrezept ist immer das Zusammenkommen und der gemeinsame Austausch" und das geht halt auch mal "online".
Hintergrund Hahn-Schickard
Die Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung e. V. mit Sitz in Villingen-Schwenningen ist Trägerin von drei Forschungsinstituten in Baden-Württemberg: dem Institut für Mikroaufbautechnik in Stuttgart, dem Institut für Mikro- und Informationstechnik in Villingen-Schwenningen und dem Institut für Mikroanalysesysteme in Freiburg. Insgesamt sind ca. 270 Mitarbeitern bei der Hahn-Schickard-Gesellschaft beschäftigt. Das Institut in Stuttgart arbeitet seit 20 Jahren auf dem Teilgebiet der Aufbau- und Verbindungstechnik mit dem Fokus auf kunststoffbasierte Prozesse.
Mit 115 Mitgliedern zählt das INNONET Kunststoff längst zu den mitgliederstärksten und am schnellsten wachsenden Unternehmensnetzwerken im Süden Deutschlands. Es vernetzt nicht nur die Unternehmen entlang der gesamten Kunststoff-Werkstoffkette, sondern bündelt auch die Kompetenzen seiner Mitglieder für gemeinsame und zukunftsweisende Projekte.
In Horb am Neckar hat das Netzwerk mit dem Plastics InnoCentre eine physische Heimat gefunden – ein kunststoffaffines Ausstellungs- und Veranstaltungszentrum für alle denkbaren Veranstaltungsformate.
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