Nachdem die Durchführung der Jahrestagung/Mitgliederversammlung im vergangenen Jahr in Fulda bei den Teilnehmern eine so positive Resonanz hervorgerufen hat, fand sie auch in diesem Jahr – leider mit einer Terminverschiebung auf Grund der aktuellen Pandemie Covid-19 – wieder im Hotel „Esperanto“ in Fulda statt.

Die Vorsitzende der DDG, Frau Hedwig Hagg, eröffnete die Veranstaltung, die in diesem Jahr unter dem Motto „Dystonie verändert – Mut zu Neuem“ stand, und begrüßte alle Anwesenden. Auf Grund der Corona-Pandemie war, gegenüber den vergangenen Jahren, nur eine geringe Anzahl Personen gekommen.

Der Bürgermeister der Stadt Fulda, Herr Dag Wehner, der Veranstaltungsschirmherr war, konnte aus terminlichen Gründen leider nicht teilnehmen. Sein Grußwort hatte er uns bereits zu einem früheren Zeitpunkt übersandt.

Als kleines Dankeschön für die ehrenamtliche Arbeit im Verein hat der Bürgermeister im Vorfeld der Jahrestagung die Gruppenleiter der Selbsthilfegruppen zu einem Empfang mit anschließender Stadtführung ins Fuldaer Rathaus eingeladen.

Als erster Redner unserer Tagung führte uns Herr PD Dr. med. Pavel Tacik in das Thema „Dystonie und andere Bewegungsstörungen in der Kunst“ ein und zeigte uns auf, dass bereits in früheren Jahrhunderten auf Gemälden von bedeutenden Künstlern die Symptome der Dystonie zu sehen waren.

Die anschließenden Ausführungen von Herrn Dr. Dreßler betrafen die Auswirkungen von Ausfällen von Therapien während der Akutphase der Coronapandemie.  Bei vielen Betroffenen verminderte sich dadurch die Lebensqualität enorm. Die Versorgungssicherheit ist für alle Patienten sehr wichtig, deshalb muss jede neue Unterbrechung der Botulinumtoxin-Therapie verhindert werden und die Corona-Maßnahmen müssen angemessen und sinnvoll sein. Auch aus diesem Grunde ist es sehr wichtig, dass die öffentliche Wahrnehmung der Dystonie verbessert werden muss.

Hier führte Hedwig Hagg an, dass geplant ist, vermehrt Dystonie-Sprechstunden einzuführen vorwiegend auch in den Gebieten, in denen die DDG keine Selbsthilfegruppen unterhält, um Patienten und Interessierte gezielt über die Dystonie zu informieren.

Ein Höhepunkt der Tagung war die im 2-jährigen Turnus stattfindende Verleihung des mit 5.000 Euro datierten Oppenheim-Preises. Dieser ging in diesem Jahr an Dr. med. Anne Weißbach von der Universitätsklinik Schleswig-Holstein in Lübeck. Sie erhielt den Preis für ihre Arbeit über „Klinische und neurologische Untersuchungen bei Patienten mit genetischen Dystonie- und Parkinson-Syndromen“.

Als Laudator fungierte Herr Professor Dr. Dressler, er fand wertschätzende Worte für die Preisträgerin. Hedwig Hagg überreichte Dr. Weißbach eine Urkunde und gratulierte ihr im Namen der DDG ganz herzlich zu dieser Auszeichnung.

Danach gab uns Dr. Weißbach in einer anschaulichen Darstellung ihrer Forschungsergebnisse einen Einblick in ihre Arbeit.

Nach einer Mittagspause gab es, wie es bei solchen Tagungen üblich ist, Urkunden für langjährige ehrenamtlich Tätige, von denen der eine oder andere dieses wichtige Ehrenamt schon viele Jahre ausübt.

Anschließend erfreute uns Herr Matthias Berg – Contergan-Geschädigter, mehrfacher Paralympics Sieger, Jurist, Musiker sowie Buchautor – mit launigen Worten zu seinem Thema „Mach was draus – Expedition zur inneren Kraftquelle“. Bereits bei der Begrüßung hatte er die Lacher auf seiner Seite: Willkommen in dieser „schönen kleinen romantischen Halle“ (die Halle bietet Platz für bis zu 1.500 Personen).

Sein Lebensmotto: „Es kommt nicht darauf an, wo das Schicksal dich hinstellt, sondern darauf, was du daraus machst!“

Er stellte sich mit seinem Lebenslauf vor, wobei er dies immer mit einer Prise Humor tat. Dann erläuterte er uns – stets mit einem Lächeln – die Stationen seines Lebens und seine Methoden, wie er zu seinen Erfolgen kam.

Sein Schlußwort lautete: „LMAA = Lächle mehr als andere“.

Nach einer kurzen verdienten Erholungspause durften sich die Teilnehmer der Tagung bei der Abendveranstaltung mit einem hervorragenden Menu und einigen humorvollen Beiträgen entspannen.

Bei der am nächsten Tag, dem 18. Oktober 2020 stattgefundenen Mitgliederversammlung wurde nach der Begrüßung durch die erste Vorsitzende, Hedwig Hagg, eine Gedenkminute für die seit der letzten Mitgliederversammlung Verstorbenen eingelegt.

Daran schlossen sich – nach erfolgter Formalien Abwicklung – die bei einer Mitgliederversammlung üblichen Tagesordnungspunkte, wie Bericht des Vorstandes, Kassenbericht, Bericht der Kassenprüfer, Entlastung des Vorstandes usw. an.

Anschließend stand die Wahl der Schatzmeisterin an. Annette Daiber – seitherige Beisitzerin des Vorstandes und kommissarisch bereits als Schatzmeisterin tätig – wurde mit Stimmenmehrheit gewählt. Sie hält nun, gemeinsam mit den anderen Vorstandsmitgliedern, die Geschicke und vor allem die Finanzen der DDG in Händen.

Nach einem Dankeschön an die Ehrenamtlichen und die anwesenden Mitglieder schloss Hedwig Hagg die Versammlung gegen Mittag und wünschte allen eine gute Heimfahrt und gute Gesundheit.

Ingrid Hartmann
Stellvertr. Vorsitzende

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