Schon wieder meldeten Friedhofsgärtner dem NABU Berlin tote Greifvögel, die sie auf dem St. Elisabeth-Friedhof in der Wollankstraße aufgefunden hatten. Es handelte sich um einen Habicht, der am 19. November entdeckt wurde, sowie um einen Mäusebussard, der am 5. Oktober verendet war. Beide Vögel befanden sich äußerlich in sehr gutem Zustand, waren wohlgenährt und wiesen keine äußerlichen Verletzungen auf. Der NABU Berlin befürchtet daher, dass die beiden streng geschützten Greifvögel vergiftet wurden.Schon wieder meldeten Friedhofsgärtner dem NABU Berlin tote Greifvögel, die sie auf dem St. Elisabeth-Friedhof in der Wollankstraße aufgefunden hatten. Es handelte sich um einen Habicht, der am 19. November entdeckt wurde, sowie um einen Mäusebussard, der am 5. Oktober verendet war. Beide Vögel befanden sich äußerlich in sehr gutem Zustand, waren wohlgenährt und wiesen keine äußerlichen Verletzungen auf. Der NABU Berlin befürchtet daher, dass die beiden streng geschützten Greifvögel vergiftet wurden.

Greifvögel Vergiftung – kein EinzelfallVergiftungen von Greifvögeln gab es auf dem St. Elisabeth-Friedhof in den letzten Jahren leider mehrfach: Im Jahr 2016 wurden zwei noch lebende, aber stark geschwächte Mäusebussarde gefunden, die beide trotz Behandlung in der Kleintierklinik der FU Berlin verendeten. Im selben Jahr wurde zudem ein toter Habicht entdeckt. Bei allen drei Greifvögeln wurde im Labor eine Vergiftung mit dem in der EU verbotenen Insektizid Methomyl als Todesursache nachgewiesen.

Dass die Greifvögel gezielt vergiftet wurden, bewies eine mit einem klebrigen Giftköder präparierten Haustaube, die ebenfalls 2016 auf dem St. Elisabeth-Friedhof sichergestellt wurde.  In den Folgejahren 2017 und 2019 wurde wiederum jeweils ein toter Habicht auf dem Friedhof gefunden. Obwohl eine Vergiftung nicht auszuschließen war, wurden diese Tiere nicht untersucht, da weder die Untere Naturschutzbehörde noch das Veterinäramt die Kosten der teuren Analyse zu übernehmen bereit war.

Vergiftungen per Gesetz verbotenLeider ziehen Greifvögel, vor allem Habichte, auch heute noch den Hass einzelner Geflügel- und Taubenzüchter auf sich, so dass es immer wieder zu illegalen Tötungen kommt. "Die Vergiftung von Greifvögeln ist eine Straftat und kann mit bis zu fünf Jahren Gefängnis geahndet werden", sagt Rainer Altenkamp, 1. Vorsitzender des NABU Berlin. "Zudem stellt das Ausbringen von Giftködern eine erhebliche Gefährdung für Mensch und Haustier dar!"

Ob bei den aktuellen Totfunden ebenfalls Giftköder zum Einsatz kamen, ist noch nicht bekannt. Der NABU Berlin hat die beiden Greifvögel dem Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) zur Untersuchung übergeben.

Bürger*innen sind gefragtDarüber hinaus möchte der NABU Berlin die Fälle zum Anlass nehmen, die Bürger*innen um besondere Aufmerksamkeit zu bitten und insbesondere auf Personen zu achten, die auf dem St. Elisabeth-Friedhof oder in seiner Umgebung mit toten oder lebenden Vögeln hantieren. Bei etwaigen Giftködern kann es sich um hochgefährliche Kontaktgifte handeln. Wer tote oder geschwächte Vögel auf dem Friedhof findet, sollte sie daher bitte auf keinen Fall anfassen, sondern sofort die Polizei verständigen!

Über NABU Berlin

Der NABU Berlin (Naturschutzbund Landesverband Berlin e.V.) ist ein Mitgliederverband. Über 19.000 Naturschützer*innen unterstützen die Arbeit des NABU Berlin, viele von ihnen engagieren sich in den zehn Bezirks- und acht Fachgruppen für den Erhalt der Natur und eine lebenswerte Umwelt. Weitere Informationen über den NABU Berlin finden Sie unter https://berlin.nabu.de.

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