In wenigen Wochen endet das Jahr 2020. Wer jetzt anstehende Investitionen klug plant, hat im kommenden Jahr deutlich mehr Geld auf dem Konto. Die Liste reicht vom Steuernsparen mit Handwerkern über das Nutzen niedrigerer Energiepreise bis hin zu cleveren Ausgaben für die Altersvorsorge. Deutschlands Geldratgeber Finanztip erklärt, was Verbraucher jetzt für ihren Kontostand tun sollten.

Kosten für Handwerker lassen sich von der Steuer absetzen – allerdings nur bis zu 6.000 Euro pro Jahr. „Wer dieses Jahr schon für viel Geld sein Bad saniert hat, sollte weitere geplante Investitionen ins nächste Jahr schieben“, erklärt Hermann-Josef Tenhagen, Chefredakteur von Finanztip. Auch Aufwendungen für die eigene Gesundheit sollten gut überlegt sein. „Außergewöhnliche Belastungen müssen in einem Jahr gebündelt werden, um sie von der Steuer absetzen zu können. Es muss also teuer genug sein, damit die hohe Grenze der zumutbaren Belastung überschritten und Steuern gespart werden.“ Die Belastungsgrenze hängt von Einkommen, Familienstand und Kinderzahl ab – und kann ein paar hundert, aber auch mehrere tausend Euro betragen. Wer sich also dieses Jahr schon teuren Zahnersatz geleistet hat, sollte sich die neue Brille noch zu Weihnachten gönnen. 

Die ermäßigte Mehrwertsteuer noch nutzen  

Sparen können Verbraucher auch noch bei der Mehrwertsteuer. Bis Ende des Jahres gilt  der ermäßige Satz von 16 Prozent. „Geplante größere Anschaffungen, wie etwa ein neues Sofa, leiste ich mir noch in diesem Jahr“, rät Tenhagen. „Bei einem Nettopreis von 2.500 Euro beträgt die Ersparnis satte 75 Euro.“ Und auch Besitzer von Ölheizungen sollten noch in diesem Jahr aktiv werden. „Nächstes Jahr kommt zur höheren Mehrwertsteuer noch der CO₂-Preis hinzu. Zusammen geht es schnell um 10 Cent pro Liter – für eine 3.000 Liter Tankfüllung sind das 300 Euro.“ Der Finanztip-Chef empfiehlt, vor der Bestellung der Öllieferung unbedingt die Preise zu vergleichen. „Der Unterschied zwischen einem günstigen und teuren Händler kann je nach Region 5 Cent pro Liter oder mehr betragen.“

Zahlungen für Riester und Rürup prüfen 

Wichtig ist zudem, die eigenen Beiträge für die geförderte Altersvorsorge zu prüfen. Wer mit Riester zusätzlich vorsorgt, bekommt die volle staatliche Förderung nur, wenn er inklusive Förderung mindestens 4 Prozent des Vorjahresbruttos einzahlt. „Bei 40.000 Euro brutto sind das 1.600 Euro. Die Förderung darf ich abziehen. Die beträgt 175 Euro für einen selbst plus 300 Euro Kinderzulage für jedes Kind“, sagt Tenhagen. Vor allem wenn sich das Gehalt erhöht hat oder die Kinderzulage für die erwachsene Tochter entfällt, sollten Riester-Sparer das bis Jahresende auffüllen.

Vor allem Selbständige können bis Jahresende mit einer Einzahlung in einen Rürup-Vertrag ihre Steuerlast für 2020 noch deutlich senken. Denn bei den Vorsorgeaufwendungen wirken sich Einzahlungen bis insgesamt gut 25.000 Euro steuermindernd aus. 90 Prozent davon sind als Sonderausgaben abzugsfähig.

Weitere Informationen:

https://www.finanztip.de/blog/hopp-hopp-das-bringt-dir-dieses-jahr-noch-geld-ein/ 

https://www.finanztip.de/steuertipps-jahresende/ 

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