Ende 2018 verzeichnete der Flugplatz Mönchengladbach erstmals seit fünf Jahren wieder mehr als 40.000 Flugbewegungen pro Jahr. Ende 2020 wird jetzt wohl sogar die 45.000er-Marke geknackt werden können. "Das macht Mut, denn es ist ein deutliches Zeichen für einen anhaltenden Aufwärtstrend auch in schwierigen Zeiten", sagt Dr. Ulrich Schückhaus, Geschäftsführer der Flughafengesellschaft.
Sowohl der Schulflugbetrieb als auch das Wartungsgeschäft tragen zu dem Aufwärtstrend bei. Auf den Schulflugbetrieb entfallen rund 60 Prozent des gesamten Flugaufkommens. Der gute Jahresstart mit einem Plus von 11,5 Prozent im 1. Quartal war die Grundlage für die positive Entwicklung. Der Corona-bedingte Einbruch durch die temporäre Schließung der Flugschulen bis April konnte in den Folgemonaten wieder aufgeholt werden. Im September wurde im Vergleich zum Vorjahresmonat eine Verkehrssteigerung von + 29 Prozent gezählt. Bis Ende Oktober konnte insgesamt eine Verkehrssteigerung bei den Flugbewegungen von +13 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum erreicht werden.
Neben dem Schulflugbetrieb haben auch die Business-Flüge zugenommen. Wer es sich in Corona-Zeiten leisten kann, steigt in einen Business Jet statt in ein größeres Linienflugzeug – sofern diese überhaupt starten. Daraus resultiert auch eine verstärkte Wartungsnachfrage, die der MGL mit seiner guten Infrastruktur bedienen kann. Nicht nur am Platz stationierte Business-Jets fliegen den MGL in diesen Tagen zu Wartungszwecken an. Der Flugplatz wird zur Boxengasse der Business Aviation. "Das Wartungsgeschäft war bereits vor der Corona-Pandemie ein wachsender Geschäftszweig am Flugplatz MGL, Tendenz weiter wachsend", erläutert Geschäftsführer Franz-Josef Kames. Renommierte Unternehmen wie beispielsweise RAS und elite Jet Service expandieren am Flugplatz und schaffen neue Arbeitsplätze. "Damit wächst auch die Bedeutung des MGL als Wirtschaftsfaktor für Mönchengladbach", ergänzt Schückhaus.
Zukunft gestalten
Der Flugplatz MGL rüstet sich für die Zukunft, damit der Auswärtstrend weiter anhält. Neben Plänen für eine neue Betriebszone für Wartungsunternehmen sowie eine Airport City mit Flächen für Forschung, Entwicklung, Büros, Hotels und Eventlocations positioniert sich der MGL vor allem in der zukunftsträchtigen Branche der unbemannten Luftfahrt. Dazu gehört das interdisziplinäre Forschungsprojekt SkyCab unter der Leitung der Fachhochschule Aachen, das einen ganzheitlichen Blick auf innovative Mobilitätskonzepte wie Flugtaxen wirft. Am Flugplatz MGL steht die Frage im Fokus, wie solche Flugobjekte in die regionale Verkehrsinfrastruktur und den aktiven Luftraum integriert werden können. Noch in diesem Jahr sollen hier auch Starts und Landungen mit einem kleinen Modell, das vergleichbare Flugeigenschaften wie das spätere SkyCab aufweist, simuliert werden.
Neben Flugtaxen werden vor allem auch unbemannte Drohnen künftig unseren Luftraum nutzen, sie tun dies heute schon in steigender Zahl. Daher ist es wichtig, dass Operateure das Gerät sicher und nach den aktuellen Regeln der Luftfahrt steuern können. Wer Drohnen kommerziell betreibt, muss eine entsprechende Lizenz erwerben. Noch in diesem Jahr wird die Flughafengesellschaft Mönchengladbach einen Drohnenführerschein-Kurs am MGL anbieten. Ausbildungspartner ist DRONIQ, ein Gemeinschaftsunternehmen der Deutschen Flugsicherung und der Deutschen Telekom, das Flugverkehrskontrolle mit modernster Kommunikationstechnologie vereint. Für unbemannte Drohnen bietet sich ein breites Einsatzspektrum. Beispiele sind Wartungs- und Inspektionsarbeiten in großer Höhe, z.B. an Windrad-Rotorblättern, die Erstellung digitaler Geländemodelle und vieles mehr.
Zum Flughafen Mönchengladbach – MGL
Der Verkehrslandeplatz Mönchengladbach ist der größte Flugplatz des Landes Nordrhein-Westfalen für die Allgemeine Luftfahrt. Mit 45.000 Starts und Landungen bedient der Flughafen Mönchengladbach neben privatem und gewerblichem Flugbetrieb auch Projekte zur Zukunft der Mobilität in der Luftfahrt am MGL. Zudem hat sich der MGL als Wartungs- und Ausbildungsstandort sowie als besondere Event-Location einen Namen gemacht.
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