„Data Science“ ist in der Geschäftswelt längst nichts Neues mehr. Die Einführung dieses Konzepts im zunehmend komplexen Logistikbereich könnte sich jedoch für Lager und Distributionszentren weltweit als echte Revolution mit gewaltigen Vorteilen erweisen.

Umfang und Komplexität der automatisierten Lösungen, die in Materialflussprozesse integriert werden, steigen kontinuierlich an. Allerdings lässt sich neue Technologie nicht immer reibungslos in vorhandene Abläufe einbinden und daran anpassen.

Genau deshalb könnte die intelligente Datennutzung den Schlüssel bieten, um nachhaltige Lösungen zu nutzen und den Betrieb effektiver zu gestalten. Mithilfe von „Process Mining“ – einer Methode zur automatischen Erkennung und Analyse von Prozessen anhand von Ereignisprotokollen – sind Unternehmen besser in der Lage, Probleme zu ermitteln, Engpässe zu isolieren und Verbesserungen zu bewirken.

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Dies war auch bei ALSO Finnland der Fall, einem Anbieter von IT-Produkten und -Services. Nachdem eine neue Einrichtung mit der ADAPTO-Lagerlösung von Vanderlande eingerichtet wurde, stellte ALSO fest, dass sein System zum Erfüllen der Kundenanforderungen eine höhere Kapazität bieten musste.

Die Prozessingenieure von Vanderlande setzten modernste Process-Mining-Verfahren für ADAPTO ein und arbeiteten eng mit ALSO zusammen, um präzise Echtzeitdaten über die Beförderung von Kartons und Behältern im System zu erfassen. Dies lieferte einen genauen Überblick über die Systemleistung und die Interaktion der Bediener mit dem System.

Höhere Kapazität

Nachdem alle Daten gesammelt und aufbereitet waren, konnte Vanderlande eine Analyse durchführen, um die wichtigsten Ineffizienzen innerhalb des Workflows zu bestimmen. Dadurch konnten die Prozessingenieure des Unternehmens die wesentlichen Verbesserungsbereiche aufzeigen.

Zu den Empfehlungen zählten eine Reihe von „Sofortmaßnahmen“, darunter kleinere Anpassungen an den Systemschwellenwerten sowie Änderungen an der Arbeitsweise der Bediener. Auf diese Weise konnte ALSO eine Steigerung der Kommissionierkapazität von über 20 % bei minimaler Kapitalinvestition erzielen.

„Durch Process Mining finden wir fast immer Optimierungsmöglichkeiten, die ohne Investitionen in größere Systemumstellungen möglich sind“, so Erik Blokhuis, Senior Process Engineer bei Vanderlande. „Oft stellen wir fest, dass sich durch kleine Änderungen beträchtliche Ergebnisse verbuchen lassen.“

„Das war auch bei diesem gemeinsamen Projekt mit ALSO der Fall. Sie mussten keine umfassenden Systemänderungen vornehmen oder in zusätzliche Technologie investieren, um die benötigte Kapazität zu erreichen. Die Daten lieferten uns die nötigen Erkenntnisse, mit denen ALSO viele seiner Herausforderungen durch geringfügige, kostengünstige Anpassungen der Arbeitsmethoden meistern konnte.“

Künftiges Potenzial

Wenn Daten sinnvoll genutzt werden, eignet sich Process Mining hervorragend zur kontinuierlichen Optimierung der Geschäftsleistung mithilfe von Echtdaten-Berichten und ‑Analysen. Unternehmen wie Vanderlande erzielen dadurch bedeutende Fortschritte bei der Entwicklung, Installation, dem Betrieb und der Optimierung durchdachter Materialflusslösungen und -prozesse, die auf intelligente Weise einen Mehrwert bieten.

Da Process Mining in der Logistikbranche noch nicht so stark genutzt wird wie im Geschäftsumfeld, arbeitet Vanderlande eng mit der Technischen Universität Eindhoven zusammen, um seine Anwendung weiterzuentwickeln. Das Ziel besteht in der Erstellung von Prozessmodellen, die sich speziell auf den Logistikbereich übertragen lassen.

Eine steigende Anzahl an Unternehmen beweisen, dass Process Mining den Weg zu intelligenten, kosteneffizienten Ergebnissen ebnen kann. Daher ist es an der Zeit, diese Methode auch für Servicelösungen umfassend zu nutzen.

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