Die Tournee des „Plastikmenschen“ der badenova geht weiter: Nach etlichen Stationen im Großraum Freiburg steht die 3,50 Meter hohe Skulptur nun vor dem Umweltministerium in Stuttgart am Kernplatz 9. Das Thema ist aktueller denn je, denn während der Corona-Pandemie ist der Plastikkonsum weiter gestiegen.

Der „Plastikmensch“ des Künstlers Thomas Rees legt die Finger in die Wunde der modernen Gesellschaft: Unmengen von Plastik und Unrat gelangen täglich in die Natur. Durch die Corona-Pandemie ist der Plastikkonsum weiter gestiegen. Für den regionalen Energie- und Umweltdienstleister badenova ein Grund, seinen „Plastikmenschen“ immer wieder an verschiedenen Orten aufzustellen. Bereits seit dem Sommer 2018 ist er auf Reisen. Vergangene Woche am 28. Oktober wurde das symbolträchtige Kunstwerk vor dem Ministerium am Kernplatz 9 platziert. Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, darin das Referat 23, „Kreislaufwirtschaft, Recht“, hatte das Kunstwerk bei der badenova angefragt. Es steht bis 23. Dezember 2020 dort und wird die Besucher des Ministeriums sowie Passanten auf die Schattenseiten der Konsumgesellschaft hinweisen.

Plastik ist und bleibt ein Problemthema: Seit dem Beginn der Pandemie im März dieses Jahres stieg der Plastikmüll in Privathaushalten um zehn Prozent, berichtet das Duale System Deutschland („Der Grüne Punkt“). Mit der Skulptur möchte der regionale Energie- und Umweltdienstleister badenova die Menschen für einen achtsameren und bewussteren Umgang mit Ressourcen und Müll sensibilisieren. badenova hatte das Werk des Künstlers Thomas Rees im Rahmen der Freiburger „Clean Up Week“ im Juli 2018 ersteigert. Zentrales Thema der Aktionswoche war die fortwährende Vermülllung der Erde. Der Ersteigerungsbetrag von 5.000 Euro ging an den Verein „Making Oceans Plastic Free“.

Die folgenden Zahlen von Statista, einem Anbieter für Markt- und Konsumdaten, sind ernüchternd: Bis zu 20 Jahre benötigt eine Einkaufstüte, die ins Meer gespühlt wurde, bis sie sich zersetzt. PET-Flaschen brauchen sogar rund 450 Jahre, bis sie im Wasser zerfallen und in Form von Mikroplastik auf den Meeresgrund sinken. Im Jahr 2018 wurden weltweit 359 Millionen Tonnen Kunststoff produziert, rund 19 Millionen Tonnen in Deutschland, so Statista. Die hohen Produktionszahlen sorgen für große Mengen an Kunststoffabfällen: Deutschland liegt mit 39 Kilogramm Pro-Kopf über dem EU-Schnitt, der bei 33 Kilogramm liegt. „Den Müll, den unsere Gesellschaft hervorbringt, nimmt Ausmaße an, die ein rasches Umdenken und Handeln zwingend nötig machen.“, so badenova-Vorstand Mathias Nikolay. Plastik im Meer, Plastik in Fischmägen, Plastik im menschlichen Körper: Der Kreislauf müsse durchbrochen werden.

Die Gründe, warum gerade aktuell der Plastikverbrauch steigt, sind nachvollziehbar: Weil mehr und mehr Restaurant- und Kantinenbesuche wegfallen, werden allgemein mehr Lebensmittel gekauft. Auch der Anteil an To go Essen steigt. Und dieses ist häufig in Plastik verpackt. Aufgrund der Coronaregeln sind zudem offene Speisen bei vielen Anlässen nicht mehr möglich, so dass immer häufiger zum Plastik gegriffen wird. „Als Energie- und Umweltdienstleister arbeiten wir seit Jahren daran, bezüglich unseres Müllaufkommens und dem Umgang damit vorbildhaft zu sein und unseren Abfall stetig zu reduzieren.“, erklärt Mathias Nikolay. Um bezüglich Müll mehr Transparenz sowie mehr Effekte bei der Vermeidung zu erreichen, arbeitet badenova an einem konkreten Leitfaden, der für alle Geschäftsfelder im Unternehmen bindend sein wird.

Geschäftspartner, die im Auftrag von badenova Stoffe entsorgen, werden ebenso in die Pflicht genommen. Der regionale Energiedienstleister unterstützt mit vielen innovativen Projekten schon lange Lösungsansätze gegen die unnötige Ressourcenverschwendung, auch über den Innovationsfonds für Klima- und Wasserschutz sowie im Rahmen des Schul- und Jugendmarketings. Im Zuge des Betriebsausflugs haben einige Mitarbeiter eine „Dorfputzete“ veranstaltet und bei ihrer Tour Plastik eingesammelt.

„An 13 Orten stand mein Plastikmensch bereits und hat Menschen zum Innehalten gebracht. Das macht mir Mut“, so Thomas Rees. Der Korpus seines Plastikmenschen besteht neben Eisen und Draht ausschließlich aus Abfall bzw. Plastik: Bunte Plastikverpackungen für allerhand Lebensmittel wie Wurst, Käse, Milch, Wasser, Eis u.v.m. werden mit dünnem Maschendraht zusammengehalten. Sogar eine Autofelge ziert das übergroße Kunstwerk. Der Speer, den die Figur in der Hand hält, hat etwas Mahnendes. Eine große Symbolkraft hat auch der aufgespießte Fisch auf dem Speer: Aus seinem Maul ragt Plastik, welcher mittlerweile in jedem Kreislauf zu finden ist. Vom Meer gelangt Plastik in den Fischmagen und von dort in den menschlichen Organismus.

Der regionale Energie- und Umweltdienstleister badenova macht bereits seit einigen Jahren Aktionen rund ums Thema Plastik, um so ein Umdenken zu unterstützen. Neben zahlreichen Clean-ups ruft badenova dazu auf, Plastiktüten sowie Strohhalme zu vermieden um vor allem das Wasser zu schützen. Ob mit bunten Kreidesprüchen in der Innenstadt oder dem Tausch von Stofftaschen gegen Plastiktüten. U.a. mit der „Röhrle FREIburg-Aktion“. Der Strohhalm ist für Anti-Plastik-Aktivisten weltweit ein Symbol für unnötigen Einmalkonsum mit drastischen ökologischen Folgen. badenova hat deshalb im Rahmen der Freiburger Nachhaltigkeitstage 2018 eine Aktion zum Thema Plastikreduzierung gestartet. In der „Röhrle-Aktion“ wurden die Besucher von Freiburgs Cafés, Kneipen und Restaurants auf die Plastikproblematik hingewiesen. Teilnehmende Gastronomiebetriebe boten ausschließlich kompostierbare Röhrle an. (Siehe Video unter http://t1p.de/rqlu )

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