Im Schlacht- und Nutzviehbereich macht sich aufgrund dieser großen und weiter zunehmenden Überhänge an Schlachtschweinen Resignation breit. Holzenkamp: „Die Schlachtgewichte der Schweine steigen jede Woche und es ist nicht absehbar, dass sich die Situation in den kommenden Wochen entschärfen könnte.“ In der Folge wird es immer schwieriger, Ferkel zu vermarkten, da die Mäster immer weniger bereit oder in der Lage sind, neue Tiere einzustallen. Die Schlachtschweine können nur mit großer Verzögerung abgenommen werden und bleiben somit länger im Stall und wachsen weiter. „Dies kann nicht im Sinne des Tierschutzes sein, aber die Politik scheint das sich verschärfende Problem auf der Erzeuger- und Vermarkterstufe noch gar nicht zu kennen“, so DRV-Präsident Holzenkamp weiter. Anträge auf Sondergenehmigungen für Schlachtungen an Feiertagen oder auf Arbeitszeitverlängerungen wurden vielfach abgelehnt.
Für den DRV ist die Lösung des Problems klar. Holzenkamp: „Um der gesamten Wertschöpfungskette in der doppelten, durch Corona- und ASP verursachten Krise endlich Luft zu verschaffen und den Tierschutz in den Ställen zu wahren, muss es möglich gemacht werden, die Schlacht und Verarbeitungskapazitäten im Rahmen der Corona- und Arbeitsschutzmaßnahmen zu erhöhen. Dazu muss vorübergehend das Arbeitsverbot an Sonntagen aufgehoben werden und längere Arbeitszeiten müssen möglich sein.“
Der DRV vertritt die Interessen der genossenschaftlich orientierten Unternehmen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft. Als wichtiges Glied der Wertschöpfungskette Lebensmittel erzielen die 1.984 DRV-Mitgliedsunternehmen in der Erzeugung, im Handel und in der Verarbeitung von pflanzlichen und tierischen Erzeugnissen mit rund 92.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 64,9 Mrd. Euro. Landwirte, Gärtner und Winzer sind die Mitglieder und damit Eigentümer der Genossenschaften.
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