Mit Blick auf die Neuausrichtung der Industrie in Deutschland muss die Diskussion technologieoffener geführt werden. „Grundsätzlich brauchen wir grüne Energie, um E-Mobilität und Wasserstofftechnologie voranzutreiben. Wenn wir die haben, können wir eine tragfähige Bilanz aufmachen. Derzeit brauchen wir den hocheffizienten Verbrenner, damit wir die beiden anderen Stränge weiterentwickeln können“, so Caspar. „Und wir brauchen eine verlässliche langfristige politische Weichenstellung. Die Kurzformel für das Saarland und die Transformation heißt: Wir brauchen Zeit und Geld für den Transformationsprozess.“
Insbesondere im Bereich Wasserstoff sieht die Arbeitskammer großes Potential für das Saarland. „Diese Technologie bietet Anknüpfungspunkte sowohl für die Stahlindustrie als auch im Automobilbereich. Die Landesregierung ist nun gefordert, hier zügig voranzugehen, um im Wettbewerb der Regionen die entsprechenden Fördermittel nicht zu verlieren“, fordert der Vorstandsvorsitzende.
„Die Transformation unseres Wirtschaftsstandortes ist bereits in vollem Gange. Insbesondere die beiden großen Industriezweige Automobil- und Stahlbranche stehen nicht erst seit Corona vor enormen Herausforderungen. Die Pandemie hat diese Entwicklung allerdings beschleunigt. Aber in jeder Krise liegt auch die Chance, stärker daraus hervorzutreten als man hineingegangen ist. In der Energiewende liegt das Potential zu zeigen, dass Klimaschutz, Industrie und Wirtschaftswachstum zusammen gehören“, sagt auch Wirtschafts- und Arbeitsministerin Anke Rehlinger beim AK-Zukunftsforum. Rehlinger betont: „Wir stehen im Saarland bereit – zum Beispiel als Wasserstoffregion. Das gelingt aber nur, wenn sowohl Unternehmen als auch die öffentliche Hand hohe Summen investieren. Die Zukunft der Industrie wird Milliarden kosten, keine Zukunft für unsere Industrie wird aber Billionen kosten sowie einen Teil unseres Wohlstandes und zehntausende Arbeitsplätze deutschlandweit. Für die Beschäftigten sind Weiterbildung und Qualifizierung der Schlüssel für einen erfolgreichen Wandel, ebenso wie die Möglichkeit, bei Bedarf schnell in neue Beschäftigungsverhältnisse wechseln zu können. Mit einer Transformationsgesellschaft werden wir im Saarland einen neuen Weg gehen, den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern dabei zur Seite stehen. Wir wollen einen Strukturwandel ohne Strukturbrüche“
„Die soziale und ökologische Transformation stellt hohe Anforderungen an Unternehmen und Beschäftigte. Ambitionierte Ziele müssen entsprechend mit finanziellen Mitteln hinterlegt werden, um den Unternehmen Investitionen zu ermöglichen und mit Hilfe aktiver Arbeitsmarktpolitik und einer Weiterbildungsoffensive eine Perspektive für die Beschäftigten zu schaffen“, so AK-Vorstand Jörg Caspar abschließend.
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