Anlässlich fortgeschrittener Beratungen von Ländern und Sendern zum Ausfall­fonds II zur Absicherung von Covid19-bedingten Ausfallrisiken für Fernsehproduktionen erwartet der Gesamtvorstand der Produzentenallianz eine solidarische Lösung mit kurzfristiger Umsetzung. Erforderlich ist eine Absicherung in Höhe von rund 100 Mio. Euro – dies entspricht bei einem geschätzten jährlichen Produktionsvolumen von rund zwei Mrd. Euro einem Schutzschirm von fünf Prozent. Die Dimension des von den Sendern erwarteten Engagements liegt bei mindestens 40 Mio. Euro, verteilt auf alle beteiligten Sendergruppen und Streamer – eine wirtschaftlich tragbare Größenordnung. Die Produzenten werden ihrerseits selbstverständlich weiterhin die ihnen obliegenden Schutz- und Hygienemaßnahmen in den Produktionen umsetzen und somit ihren Beitrag dazu leisten, dass der Fonds nur im Ausnahmefall in Anspruch genommen werden muss. Zusätzlich sind die Produzenten auch bereit, sich mit einem angemessenen Anteil am Ausfallfonds zu beteiligen.

Alexander Thies, Vorsitzender der Produzentenallianz, betonte am Mittwoch im Vorstand: „Fernseh- und Auftragsproduktionen machen drei Viertel unserer gesamten Branche aus und sind für eine Mehrheit der Produktionsfirmen in Deutschland das zentrale finanzielle Standbein. Genau dieser Bereich wartet weiterhin auf eine Ausfallsicherung für Covid19-bedingte Drehausfälle und sieht sich damit kontinuierlich einem enormen unternehmerischen Risiko ausgesetzt. Diesem nicht versicherbaren Zusatzrisiko stehen bei der klassischen Auftragsproduktion keine Aussichten auf entsprechende Mehrerlöse gegenüber. Deshalb fordert der Gesamtvorstand der Produzentenallianz die Sender auf, sich bei anstehenden Verhandlungen mit den Ländern auf eine Gemeinschaftslösung zu verständigen, um schnellstmöglich zu einer Ausfallsicherung zu gelangen. Auch die Länder haben ein Interesse an der Bewahrung ihrer Produktionsstandorte, die seit Jahren für hochinnovative Arbeitsplätze stehen und Kreativcluster sind. Wichtig wäre für uns auch, dass sich der Föderalismus als handlungsfähig beweist und sich alle Länder an dem Fonds beteiligen. Gerade vor der beginnenden Herbst-Winter-Saison stehen die Leistungsfähigkeit der Produktionswirtschaft und damit auch die Programmversorgung der Auftraggeber auf dem Spiel.“

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