Der Deutsche Feuerwehrverband und die AGDW – Die Waldeigentümer warnen vor zunehmenden Waldbränden, die seit der Dürre im Sommer 2018 zu beobachten sind. Selbst am Ende des Sommers sei die Waldbrandgefahr trotz Regenfällen und abklingender Temperaturen nicht gebannt. Nach wie vor sind die Böden und das Unterholz in vielen Teilen Deutschlands zu trocken. So verweist der Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung in Leipzig für weite Teile Deutschlands auf eine außergewöhnliche Dürre im Gesamtboden. „Unsere Wälder sind aufgrund der großen Mengen Schadholz und der Vielzahl vertrockneter Bäume gefährdet“, sagte Hans-Georg von der Marwitz, Präsident der AGDW – Die Waldeigentümer, „an zahlreichen Orten besteht noch immer eine Waldbrandgefahr“.

Waldbrände sind für den Deutschen Feuerwehrverband (DFV) seit Beginn der Dürre im Jahr 2018 zu einem wachsenden Problem geworden, da sich die Anzahl der Brände seitdem vervielfacht hat – von 424 Waldbränden im Jahr 2017 (geschädigte Fläche: 395 Hektar) auf 1.708 Waldbrände in 2018 (2.349 Hektar) und 1.523 Brände in 2019 (2.711 Hektar). „Die Anzahl der Waldbrände, aber auch das Ausmaß einzelner Brände haben deutlich zugenommen“, sagte Karl-Heinz Knorr, DFV-Vizepräsident.

Der Feuerwehrverband fordert daher eine größere Investition in Ausbildung, Ausrüstung, Schutzkleidung und Technik, um sich auf die Anforderungen in den brennenden Wäldern einzustellen. „Ein Schwerpunkt muss auf die Aus- und Fortbildung gelegt werden, um die Feuerwehrmänner und -frauen auf die Gefahren in den Wäldern vorzubereiten“, so der Vizepräsident des DFV. „Gleichzeitig muss verstärkt in entsprechende Schutzkleidung und Fahrzeuge wie etwa das Waldbrand-Tanklöschfahrzeug investiert werden.“

Die Verbandsspitzen fordern darüber hinaus, dass der Bund eine zentrale Koordinierungsfunktion übernimmt, um die Infrastruktur in den Wäldern über die Ländergrenzen hinweg an die zunehmende Waldbrandgefahr anzupassen. „Waldbrände halten sich nicht an Ländergrenzen“, sagte von der Marwitz. „Die Krisenjahre 2018 und 2019 haben gezeigt, dass eine funktions- und leistungsfähige forstliche Infrastruktur mit Nasslagern, Löschteichen, Bahnverladungsstationen, Landeplätzen und gut ausgebauten Wegen im Brand- und Kalamitätsfall länderübergreifend erforderlich und vielerorts nicht vorhanden ist.“ Der Bund sollte daher die Umsetzung dieser Maßnahmen in den Wäldern über die gesamte Bundesrepublik als Teil eines modernen Krisen- und Risikomanagements initiieren und koordinieren.

Der Vizepräsident des DFV verwies darüber hinaus auf die Notwendigkeit von Feuerlöschteichen und -brunnen. „Damit die Feuerwehren mit ausreichend Löschwasser versorgt sind, benötigen wir ein ganzes Netz aus Brunnen und Teichen. Um die Erreichbarkeit von Wasserentnahmestellen und Brandbereichen zu verbessern, muss das Wegenetz verbessert werden“, sagte Karl-Heinz Knorr.

Die Verbandsspitzen appellieren an die Bundesregierung, jetzt gemeinsam mit den Ländern eine Bestandsaufnahme zu machen und einen modernen Waldbrandschutz in der forstlichen Infrastruktur zu verankern. „Auch die schweren Waldbrände im Ausland sind deutliche Zeichen einer Klimaveränderung“, sagte von der Marwitz. „Aber auch die Erfahrungen aus den letzten beiden Jahren in Deutschland machen deutlich: Es muss schnell gehandelt werden.“

Weiterführende Informationen:

Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung in Leipzig

https://www.ufz.de/index.php?de=37937

Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes:

https://www.dwd.de/DE/leistungen/waldbrandgef/waldbrandgef.html

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