Thomas Knieling, Bundesgeschäftsführer:
„Über die Art und Weise, wie die öffentlich-rechtliche Berichterstattung erneut den Umgang von Pflegeeinrichtungen mit Corona darstellt, kann man nur den Kopf schütteln. Anscheinend etabliert sich hier ein roter Faden, da bereits zum zweiten Mal in kurzer Zeit ein verzerrtes Bild der professionellen Pflege gezeichnet wird, wonach die ausgesetzten Regelprüfungen zu mutwillig schlechterer Pflege in den Einrichtungen führt. Management und Mitarbeiter haben es nicht verdient, unter den Generalverdacht gestellt zu werden, sich unlauter und widerrechtlich zu verhalten. Es darf nicht zu einer Verunsicherungskampagne gegenüber der professionellen Pflege kommen, die zu Unrecht Angst und Misstrauen schürt. Denn die professionelle Pflege hat in der weit überwiegenden Mehrheit während der Pandemie Großartiges geleistet.
Der Bericht von Frontal 21 stützt sich zum Beleg von Missständen ausgerechnet auf Aussagen von Leiharbeitskräften und der dazugehörigen Arbeitsvermittlungsagentur. Sollten die Behauptungen zutreffen, so wäre die Rückfrage angezeigt gewesen, was Agentur und Mitarbeiter denn dagegen unternommen haben, außer sich öffentlich betroffen zu zeigen. Bei entsprechenden Hinweisen müsste das Management oder letztlich die Aufsichtsbehörden konsequent einschreiten. Ob dafür allerdings in diesem Fall die wirtschaftlichen Eigeninteressen der Agentur zugunsten der Bewohnerinteressen zurückgestellt wurden, bleibt offen und darf auch bezweifelt werden. Einen faden Beigeschmack haben die Aussagen der Agentur auch im Grundsatz. Denn Leiharbeitsfirmen sind Teil des Problems. Sie verschärfen durch Anwerbung den Personalmangel in den Stammbelegschaften maßgeblich und verdienen gut damit.“
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