Durchschnittlich produziert jeder Deutsche 37 kg Plastikmüll aus Verpackungen im Jahr. Von diesen Plastikabfällen werden laut einer Studie des Magazins Die Zeit nur 42 % recycelt, der Rest wird größtenteils verbrannt, deponiert oder landet in der Natur. Die Verwendung von Plastik als Verpackungsmaterial stellt also nicht nur eine enorme Ressourcenverschwendung dar, sondern gefährdet auch unser gesamtes Ökosystem.
Würde jeder Deutsche so viel Verpackungsmüll verursachen, wie die 30 Teilnehmer*innen der Zero Waste Challenge der NAJU Hamburg, wären dies gerade mal 2,6 kg. Vier Wochen lang haben sie versucht, so plastikfrei wie möglich zu leben und einzukaufen. Von der vierköpfigen Familie, über die Studenten-WG bis hin zum Ein-Personen-Haushalt, die Teilnehmenden waren in vielen verschiedenen Lebenslagen. Durchschnittlich hat jede*r Teilnehmende 216 g Plastikmüll in den vier Wochen der Challenge verbraucht. Eine Teilnehmerin verursachte während des gesamten Monates gerade mal 8 Verpackungsmüllteile mit insgesamt 7 g. Das ist ungefähr die Hälfte des besten Ergebnisses aus dem Vorjahr. Insgesamt war die durchschnittliche Menge Plastikmüll der Teilnehmenden in diesem Jahr um ein Drittel niedriger als im Vorjahr.
„Natürlich ist es oft nicht leicht das Vermeiden von Plastikverpackungen im Alltag komplett umzusetzen“, schreibt Teilnehmerin Marie am Ende der Challenge. „Aber ich habe viel gelernt und bin motiviert weiter zu machen!“
Beim plastikfreien Leben gibt es noch viele unterschiedliche Herausforderungen. Ob es der Schokoladenheißhunger unterwegs ist, das spontane Picknick im Park mit Freunden oder die Frage, ob regionale Milch aus dem Tetrapack nicht vielleicht doch umweltfreundlicher ist, als die aus der Glasflasche. Das Einkaufsverhalten muss gut organisiert sein, bzw. es muss mehr Zeit zum Selbermachen aufgebracht werden, da es für einige Produkte häufig (noch) keine plastikfreien Alternativen gibt. Das Ergebnis lohnt sich aber und es macht kreativ.
Während der Challenge wurden viele Tipps gesammelt, die einige dieser Herausforderungen auf kreative Weise und ohne Verzicht lösen. Vom Behälter für spontane Einkäufe oder Snacks unterwegs, über upgecycelte Kaffeefilter oder selbstgemachtem Frischkäse bis hin zu Alternativen für Deos sind viele verschiedene Ideen zusammengekommen. Diese werden auch weiterhin unter www.naju-hamburg.de/tipps verfügbar sein.
Für manche Produkte gibt es jedoch (noch) keine guten Lösungen. „Beim plastikfreien Leben geht es vor allem darum, sich immer wieder zu hinterfragen und einfach mal anzufangen“, sagt Lisa Bieber, Landesjugendsprecherin der NAJU Hamburg und Initiatorin der Challenge. Doch fraglich bleibt, ob Verbraucher alleine dieses Problem lösen können. Auch die Politik ist in der Pflicht die Plastikflut endlich zu stoppen und insbesondere für Einwegplastik Alternativen zu finden und zu fördern.
Wem es nicht reicht einfach nur Plastik zu vermeiden, sondern sich auch aktiv am Umweltschutz beteiligen möchte und zwischen 16 und 27 Jahren alt ist, der kann sich bei dem Coastal Cleanup Camp der NAJU Hamburg engagieren. Dort dreht sich ein ganzes Wochenende, an der Elbe alles ums Thema Gewässerschutz und Plastikvermeidung. Dies findet jährlich über den internationalen Coastal Cleanup Day statt. Höhepunkt der Veranstaltung ist eine große Müllsammelaktion in verschiedenen Naturschutzgebieten entlang der Elbe. Mehr Infos unter: www.naju-hamburg.de.
Die NAJU ist die Kinder- und Jugendorganisation des NABU. Sie ist mit über 80.000 Mitgliedern der führende Verband in der außerschulischen Umweltbildung sowie im praktischen Naturschutz. In über 1.000 Gruppen vor Ort setzen sich Kinder und Jugendliche bis 27 Jahre für den Natur- und Umweltschutz ein. Weitere Infos und Mitmachangebote bietet www.NAJU.de.
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